Spätburgunder, Grauburgunder und Rosé - dafür ist das Weingut Salwey aus Vogtsburg-Oberrotweil im Kaiserstuhl (Kreis Breisgau-Hochschwarzwald) bekannt. Und das bis in in die USA. Doch nun will Trump von April an 200 Prozent Zoll erheben. Das beunruhigt die Winzer in Südbaden ebenso wie im Elsass.

USA: Angedrohte Zölle beunruhigen viele Winzer
20.000 Flaschen exportiert Konrad Salwey in guten Jahren über den großen Teich in die USA. Das sind rund 7,5 Prozent der Gesamtproduktion. Nicht unbedingt entscheidend und dennoch macht der Zollstreit den Winzer nervös: "Die Stimmung dieses Jahr ist natürlich erstmal: abwarten. Euphorie aufzubringen ist gegenwärtig nicht leicht." Vor allem, weil just diese Woche Post aus den USA ins Haus flatterte.

Darin weist der Verband amerikanischer Weinhändler seine Mitglieder an, jegliche Bestellungen aus der EU sofort zu stoppen. Das Risiko, dass diese Weine aufgrund von höheren Zöllen nicht mehr verkauft werden können, ist anscheinend zu hoch. Dieser Brief müsste mittlerweile auch das Elsass erreicht haben.

Bei den Winzern im Elsass überwiegen wegen der Zölle ebenfalls die Sorgen
Im Elsass betreibt Familie Hugel ein Weingut in Riquewihr. Der Betrieb liefert 90 Prozent seiner Weine ins Ausland, an erster Stelle stehen die USA. Der Zollstreit könnte durchaus die Existenz bedrohen. Vertriebsleiter Jean-Frédéric Hugel sieht schwarz: "Wenn man realistisch ist, ist das das Ende des Weinexports in die USA. Bei 200 Prozent ist man nicht wettbewerbsfähig. Das ist der Tod für unseren Wein in den USA."
800 Millionen Euro Exporterlös machen französische Winzer allein in den USA. Könnte dieser Wein dort nicht mehr verkauft werden, müssten sich die Winzer andere Absatzmärkte suchen. Schwierig in einem ohnehin schon übersättigten Markt, findet auch Konrad Salwey: "Wer es durchsteht, steht am Schluss glaube ich nicht schlecht da. Die Frage ist, ob wir es alle überleben."
Derweil setzt Konrad Salwey auf die Qualität seiner Weine - und auf die Treue seiner Kunden aus Deutschland.
