Auch wenn laut Statistischem Landesamt im Januar der Umsatz im Einzelhandel in Baden-Württemberg leicht gestiegen ist, müssen auch dieses Jahr wieder zahlreiche Kaufhäuser schließen. Das prognostiziert der Vorstandsvorsitzende der Heilbronner Intersport-Gruppe Alexander von Preen. In einem Interview mit der Funke-Medien-Gruppe geht er von rund 4.500 Geschäften in Deutschland aus, die akut bedroht sind.
Von Preen fordert flexible Mieten für Kaufhäuser
Von Preen äußerte sich in seiner Eigenschaft als Präsident des Handelsverbands Deutschland. Als eine mögliche Lösung forderte er, flexible Mieten zu vereinbaren, die vom Umsatz abhängen. Bei hohen Umsätzen sollte die Miete höher sein, macht ein Haus einen niedrigeren Umsatz, sollte es auch weniger zahlen müssen.
Zuletzt hatten unter anderem hohe Mieten an den eigenen Konzern die Kaufhauskette Galeria zwischenzeitlich in die Insolvenz getrieben.
Intersport weiter auf Expansionskurs
Entgegen dem allgemeinen Trend sieht von Preen seinen eigenen Sportfachhändlerverbund weiter auf Expansionskurs. In den nächsten fünf Jahren will Intersport in Deutschland 100 neue Läden öffnen.

War der Umsatz in der gesamten Branche im vergangenen Jahr um rund drei Prozent zurückgegangen, kam Intersport mit einem Prozent Minus davon, teilte das Unternehmen im Januar mit.
Eine Erklärung dafür sei der sogenannte "Multichannel-Ansatz", hieß es damals. Was in den Geschäften angeboten wird, soll auch im Online-Shop zu finden sein. In den Filialen gebe es dann die Beratung und Kundinnen und Kunden könnten die Waren sofort mitnehmen.