CDU/CSU haben die Wahl vor der AfD gewonnen. Die FDP wird aus dem Bundestag gewählt - es gibt erste Rücktritte. Wahlergebnisse, Reaktionen und Analysen im Ticker.
- Zur Sache! Extra zum Nachschauen: Bundestagswahl vorbei, Landtagswahl voraus!
- CDU-Landeschef Hagel attackiert Özdemir: Unglaubwürdig bei Migrationspolitik
- SPD-Co-Chef Klingbeil: Neuausrichtung in enger Abstimmung mit Boris Pistorius
- Debatte um Schuldenbremse: Frei zurückhaltend
- SPD-Co-Vorsitzende Esken: "Sind nicht zur Koalition gezwungen"
- Zum Nachschauen: Baden-Württemberg wählt - Die Analyse
- Merz als Kanzler: Fähig aber unsympathisch?
Das war der Liveticker zur Bundestagswahl 2025
Das war unser Liveticker zur Bundestagswahl 2025. Über weitere Entwicklungen und andere Nachrichten für Baden-Württemberg informieren wir wie gewohnt auf SWRAktuell.de/bw, in der SWR Aktuell App, in unserem Newsletter am Morgen, auf WhatsApp, bei Instagram, Facebook und YouTube und natürlich auch im Radio und TV.
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SWR Wahlergebnisportal Bundestagswahl 2025 - So hat Baden-Württemberg gewählt
Die Wahlergebnisse der Bundestagswahl 2025 für Baden-Württemberg
Alle Hintergründe und Nachrichten rund um die Wahl aus Baden-Württemberg und den Regionen im Land finden Sie hier:
Infos, Termine, Hintergründe, Ergebnisse Das war die Bundestagswahl 2025
Das Angebot des SWR zur Neuwahl des Bundestages 2025 in Baden-Württemberg. Aktuelle Informationen, Hintergründe und Ergebnisse.
Söder erwartet Zustimmung der SPD zu Koalition
Der CSU-Vorsitzende Markus Söder rechnet trotz inhaltlicher Differenzen mit der SPD mit einem Ja der Sozialdemokraten zu einer Koalition mit der Union. In einem ARD-"Brennpunkt" sagte er, "dass die SPD immer eine Partei war, die war staatstragend, voller Verantwortung". "Trotzdem wird es einiges zu diskutieren geben und da wird auch mancher dicke Brocken zu diskutieren sein." Der SPD-Vorsitzende Lars Klingbeil betonte erneut, es sei noch überhaupt nicht ausgemacht, ob es eine Regierung mit den Sozialdemokraten geben werde. "Der Ball liegt bei Friedrich Merz. Der hat jetzt die Verantwortung, Gespräche zu führen." Inhaltlich habe es im Wahlkampf große Differenzen gegeben. Der CDU-Chef müsse jetzt sagen, wie er sich eine künftige Regierung vorstelle, sagte Klingbeil. "Darüber werden wir sicherlich reden, wenn er sich meldet. Aber es ist unklar, ob Friedrich Merz bereit ist, sich an vielen Stellen, wo wir als SPD Lösungen für die Bürgerinnen und Bürger wollen, sich da zu bewegen", so Klingbeil weiter.
Meinung zur Wahlrechtsreform: Weniger Wahlkreise in Bund und Land notwendig
Die Wahlrechtsreform hat zur Folge, dass es nun Wahlkreise gibt, die im neuen Bundestag nicht mehr mit Abgeordneten vertreten sind. Die CDU kritisiert das neue Wahlrecht. Zu Recht, meint Knut Bauer aus der SWR-Redaktion Landespolitik und fordert eine Reduzierung der Wahlkreise. Hier können Sie den Meinungsartikel lesen:
CDU fordert Änderung Meinung zur Wahlrechtsreform: Weniger Wahlkreise in Bund und Land notwendig
Die CDU kritisiert das neue Wahlrecht. Zu Recht, meint Knut Bauer aus der SWR-Redaktion Landespolitik und fordert eine Reduzierung der Wahlkreise.
Zur Sache! Extra zum Nachschauen: Bundestagswahl vorbei, Landtagswahl voraus!
Die Zur Sache! Extra-Sendung zu den Folgen der Bundestagswahl für den Landtagswahlkampf können Sie hier nachschauen:
CDU-Landeschef Hagel attackiert Özdemir: Unglaubwürdig bei Migrationspolitik
Am Montagabend nach der Bundestagswahl sind erstmals die voraussichtlichen Rivalen um die Kretschmann-Nachfolge als Ministerpräsident in Baden-Württemberg in einer SWR-Sendung aufeinandergetroffen. Manuel Hagel (CDU) warf Cem Özdemir (Grüne) vor, in der Migrationspolitik nicht glaubwürdig zu sein. Die BW-Landesregierung habe im Herbst über einen Antrag im Bundesrat und Initiativen gegenüber der damaligen Ampel-Bundesregierung versucht, eine stärkere Begrenzung der Zuwanderung zu erreichen. Diese seien dann vom Bundeskabinett und der Grünen-Bundestagsfraktion, denen der Bundeslandwirtschaftsminister angehöre, "wegplaniert worden. Von daher gibt es da eine saubere Diskrepanz zwischen dem, was wir hier getan haben, und zwischen dem, was in Berlin getan worden ist." Özdemir hatte zuvor in der Sendung, in die er aus Berlin zugeschaltet war, bestritten, dass die Grünen beim Thema Migration gespalten seien. Der Minister verwies auf den Bundesratsantrag der Länder Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein, in dem "sehr kluge Vorschläge" zur Begrenzung der irregulären Migration gemacht worden seien. Allen drei Regierungen gehören die Grünen an. Mehr zur Diskussion:
Erstes Rededuell bei "Zur Sache! BW Extra" Vorgeschmack auf Wahlkampf: Hagel attackiert Özdemir für grünen Migrationskurs
Noch gut ein Jahr bis zur Landtagswahl: Erstmals sind die voraussichtlichen Rivalen um die Kretschmann-Nachfolge im SWR aufeinandergetroffen. Ein Vorgeschmack auf den Wahlkampf.
SPD-Landeschef Stoch bekräftigt Führungsanspruch
Der Landesvorsitzende der SPD, Andreas Stoch, hat den Führungsanspruch seiner Partei bekräftigt - auch in Baden-Württemberg. Obwohl die Ergebnisse und die Umfragen "momentan nicht so sind", räumte er im SWR ein. Seine Partei wolle in einer Landesregierung beteiligt sein. Zwischen CDU und Grünen als Partner für eine Koalition nach der Landtagswahl wollte er sich nicht entscheiden. Stoch sei gegen eine "Ausschließer-Diskussion". Das mache in diesen Zeiten keinen Sinn.
AfD-Landeschef Frohnmaier als Spitzenkandidat für die Landtagswahl?
Auf die Frage, ob er in Baden-Württemberg Spitzenkandidat für die Landtagswahl werden wolle, hat der Co-Landesvorsitzende Markus Frohnmaier diplomatisch geantwortet. "Ich bin da, wo meine Partei mich braucht", sagte er im SWR. Die AfD habe "viele gute Kollegen", die das auch machen könnten. "Wir werden das innerhalb der Partei diskutieren und dann schauen, was passiert", so Frohnmaier.
FDP-Landesvorsitzender Rülke will mit CDU in BW regieren
Der FDP-Landesvorsitzende Hans-Ulrich Rülke würde gerne mit der CDU die nächste Landesregierung stellen. Er kenne Manuel Hagel von gemeinsamen Wanderungen und lobte die "guten intensiven Gespräche" mit dem CDU-Landeschef. "Ich kann mir sehr gut vorstellen, mit ihm gemeinsam dieses Land zu regieren", sagte Rülke im SWR.
SPD-Landeschef: "Die SPD muss sich viele Fragen stellen"
Nach den Verlusten für die SPD bei der Bundestagswahl hat der SPD-Landesvorsitzende in Baden-Württemberg, Andreas Stoch, die Verantwortung seiner Partei betont. Zwar müsse sich die SPD nach den Fehlern der letzten Zeit viele Fragen stellen. Aber: "Wir haben keine Zeit, um in Selbstmitleid zu zerfließen. Das Land braucht eine starke Regierung", so Stoch am Abend im SWR-Fernsehen. Zudem sagte er, dass man der Regierungsbildung auch eine gewisse Zeit geben müsse. "Ich möchte keine Koalition, die sozusagen den kleinsten gemeinsamen Nenner definiert und dann in irgend so einem Stillstand verharrt." Er rief zu Kompromissbereitschaft und Lösungswille auf.
FDP-Landesvorsitzender Rülke: Bundestags-Aus "nicht mein persönlicher D-Day"
Der Landesvorsitzende der FDP, Hans-Ulrich Rülke, hat nach der Abwahl seiner Partei aus dem Bundestag auf die Stärke der FDP in Baden-Württemberg verwiesen. Er vertrete den erfolgreichsten FDP-Landesverband, so Rülke. "Das war mit Sicherheit nicht mein persönlicher D-Day", sagte er auf Nachfrage im SWR. Sein Landesverband habe gezeigt, dass er auch unter schwierigen Verhältnissen stabil sei. "Von daher sind die Aussichten auf die Landtagswahl nicht schlecht."
AfD-Co-Landesvorsitzender Frohnmaier: "AfD wird weiter wachsen"
Die AfD hat bei der Bundestagswahl ihre Stimmenanteile verdoppelt. Hat sie von den Fehlern der anderen profitiert? "Das würde ich so nicht sagen", antwortete der Co-Landesvorsitzende Markus Frohnmaier im SWR. Die AfD habe gute Angebote gemacht, etwa in der Migrationspolitik, bei bezahlbarer Energieversorgung oder beim Thema Bürokratieabbau, betonte er. Seine Partei werde weiter wachsen. "Diese Union kann keine ihrer Wahlversprechen halten", prognostizierte Frohnmaier. "Weil auch die Partner dazu fehlen."
CDU-Landeschef: "Uns geht’s nicht ums Feiern, sondern ums Schaffen"
Der baden-württembergische CDU-Landeschef Manuel Hagel hat dazu aufgerufen, die Probleme in Deutschland so schnell wie möglich anzugehen. In einer SWR-Sondersendung nach der Bundestagswahl sagte Hagel am Montagabend: "Uns geht’s nicht ums Feiern, sondern eher ums Schaffen - und dass wir jetzt auch die Probleme lösen, die die Ampel-Regierung nicht gelöst bekommen hat." Es werde nicht ausreichen, "nur eine andere Regierung zu bekommen, sondern wir brauchen eine bessere Politik, die nicht den ganzen Tag nur Parteien-Streit in den Mittelpunkt rückt", so Hagel weiter.
Cem Özdemir: "AfD ist eigentlicher Wahlsieger"
Der designierte Spitzenkandidat der Grünen für die Landtagswahl in Baden-Württemberg, Cem Özdemir, hat im SWR an die "demokratische Mitte" appelliert. Der eigentliche Sieger der Bundestagswahl sei die AfD. "Alle Parteien sind hinter ihren Erwartungen zurückgeblieben", sagte Özdemir. Man müsse dafür sorgen, dass bei kommenden Wahlen "die demokratische Mitte gestärkt wird". "Dass nicht Putin-Freunde durch die Decke schießen", sagte er.
Jetzt im Stream: Zur Sache! Extra - Bundestagswahl vorbei, Landtagswahl voraus
Die Bundestagswahl ist entschieden - doch in Baden-Württemberg beginnt jetzt das Rennen um das Amt des Ministerpräsidenten. In einer Sondersendung von "Zur Sache!" werfen Alexandra Gondorf und Georg Bruder einen Blick auf den Landtagswahlkampf 2026. Wie starten die Parteien in die heiße Phase? Was sind die Ziele der Kandidierenden? Und wie wollen sie die Wählerinnen und Wähler gewinnen?
Hier können Sie die Sendung im Livestream anschauen:
SPD-Co-Chef Klingbeil: Neuausrichtung in enger Abstimmung mit Boris Pistorius
Der SPD-Co-Chef Lars Klingbeil hat im ARD Brennpunkt über die Neuausrichtung seiner Partei nach der historischen Niederlage bei der Bundestagswahl gesprochen. "Es geht jetzt darum, nach innen zu reformieren und nach außen auch schnell handlungsfähig zu sein", sagte er mit Verweis auf sein neues Amt. Klingbeil soll auch Fraktionschef seiner Partei werden. Er würde sich bei der Neuausrichtung sehr eng mit Boris Pistorius abstimmen. "Wir vertrauen uns", bekräftigte Klingbeil. Sie wollten die Sozialdemokratie in diesen Zeiten stark machen. Pistorius ist der SPD-Politiker mit den höchsten Beliebtheitswerten in Umfragen. Zu Gesprächen über eine Koalition mit der Union sagte Klingbeil: "Der Ball liegt bei Friedrich Merz." Er Verwies außerdem auf die "großen Differenzen", die es im Wahlkampf mit der Union gegeben habe.
Debatte um Schuldenbremse: Frei zurückhaltend
In der Debatte über ein Lockern der Schuldenbremse mit der Zweidrittelmehrheit des alten Bundestages hat sich der Erste Parlamentarische Geschäftsführer der Union und BW-Spitzenkandidat, Thorsten Frei, zurückhaltend geäußert. Die Schuldenbremse im Grundgesetz sei richtig und gut, sagte der CDU-Politiker in einem ZDF spezial. "Man darf jetzt nicht den Fehler machen, alle Schleusen zu öffnen für alle Herausforderungen, die da möglicherweise kommen. Das wäre falsch." Im ARD-Brennpunkt bekräftigte er zwar seine Position, betonte aber auch mit Blick auf den US-Präsidenten Donald Trump die "sich zuspitzende außenpolitische Lage", in der sich Deutschland befinde. "Ich kann nicht sagen, was die nächsten Tage passiert, wo Handlungsnotwendigkeiten bestehen", so Frei. Im neuen Bundestag gibt es für Union, SPD und Grüne keine Zweidrittelmehrheit mehr. Diese braucht es aber für Änderungen im Grundgesetz, wie sie etwa bei einer Reform der Schuldenbremse nötig wäre. Damit wären sie auf die Zustimmung von der AfD oder der Linken angewiesen.
Kandidaten bringen sich für BW-Landtagswahl in Position
Die Wählerinnen und Wähler in Baden-Württemberg haben jetzt ungefähr ein Jahr Pause. Denn im Frühjahr 2026 stehen die Landtagswahlen an. In einer Sondersendung im SWR nach der Bundestagswahl kommen heute ab 21 Uhr unter anderem die beiden aussichtsreichsten Kandidaten auf die Kretschmann-Nachfolge zu Wort: Manuel Hagel von der CDU und Cem Özdemir von den Grünen. Wie wollen sie jetzt bei den Menschen im Land punkten?
Der Koalitionsrechner zur Bundestagswahl
Nach der Wahl sind die Optionen für die CDU begrenzt. Diese Mehrheiten sind möglich:
SWR Wahlergebnisportal Bundestagswahl 2025 - Diese Koalitionen sind möglich
Bundestagswahl 2025 - Diese Koalitionen sind rechnerisch möglich
SPD-Co-Vorsitzende Esken: "Sind nicht zur Koalition gezwungen"
Nach der Bundestagswahl bleibt der Union nur die Koalition mit der SPD. Für Schwarz-Grün reicht es nicht. Eine Koalition mit der AfD hat Union-Kanzlerkandidat Friedrich Merz mehrfach ausgeschlossen. Die Co-Vorsitzende der SPD, Saskia Esken, sieht ihre Partei deshalb aber nicht zu einem Bündnis mit der Union gezwungen. "Koalitionsverhandlungen sind freiwillige Veranstaltungen", sagte sie im SWR. Rücktrittsforderungen nach dem historisch schlechten Abschneiden der SPD lehnte sie hingegen ab.
Bundestagswahl vorbei: Wie geht es weiter?
Die letzten Wahlzettel sind ausgezählt, das vorläufige Ergebnis steht fest, CDU und SPD laufen sich für Koalitionsverhandlungen warm. Wie geht es jetzt weiter? Wann beginnen die Verhandlungen? Und was passiert, wenn sie scheitern? Frank Bräutigam aus der ARD-Rechtsredaktion wirft einen Blick auf die Abläufe der nun anstehenden Regierungsbildung:
Zum Nachschauen: Baden-Württemberg wählt - Die Analyse
Das SWR Extra "Baden-Württemberg wählt - Die Analyse" mit Ergebnissen, Reaktionen und Analysen am Tag nach der Wahl zum Nachschauen:
Regierungserfolg der Union wirkt sich auf Landtagswahl in BW aus
Welche Folgen das Ergebnis der Bundestagswahl für die kommende Landtagswahl in Baden-Württemberg hat, hängt auch davon ab, wie schnell sich eine Koalition in Berlin bildet, erklärt der Politikwissenschaftler Frank Brettschneider von der Universität Hohenheim im SWR. "Wenn die Bürgerinnen und Bürger die Arbeit der neuen Regierung guttieren, dann ist das Rückenwind für die CDU", sagt er. Wenn es nicht vorangehe im Bund, sei dies anders. Die Grünen, die im Bund wohl keine Regierungsverantwortung tragen, könnten recht befreit aufspielen, so Brettschneider.
Linken-Politiker Bernd Riexinger: "Wir haben einen tollen Schlussspurt hingelegt"
Der frühere Bundesvorsitzende von Die Linke, Bernd Riexinger, hat sich erfreut gezeigt über das Abschneiden seiner Partei bei der Bundestagswahl. "Wir haben einen tollen Schlussspurt hingelegt", sagte er am Montagabend im SWR. Er habe Genugtuung empfunden, dass die "reaktionäre und migrationsfeindliche" Richtung des Bündnis Sahra Wagenknecht von den Wählerinnen und Wählern nicht honoriert wurde. Außerdem beantwortet Riexinger die Frage, ob Die Linke irgendwann regierungsfähig ist:
Viele Stimmen für die AfD: "Parteien müssen sich um Probleme kümmern"
20,80 Prozent der Wählerinnen und Wähler haben am Sonntag bei der Bundestag für die AfD gestimmt. Mit dem AfD-Ergebnis sind viele andere Parteien unzufrieden. Doch was tun? "Sich um die Probleme kümmern, die teilweise Anlass sind, für Menschen, die AfD zu wählen", antwortet der Politikwissenschaftler Frank Brettschneider im SWR. Die Parteien müssten deutlich machen, welche besseren Lösungen sie hätten und die Probleme auch lösen.
Wahlkreise ohne Abgeordnete im Bundestag
Durch die Wahlrechtsreform gibt es Wahlkreise, die im neuen Bundestag nicht mehr mit Abgeordneten vertreten sind. In Baden-Württemberg sind davon die Wahlkreise Stuttgart II, Lörrach-Müllheim und Tübingen betroffen. Die Bürger im Wahlkreis Lörrach-Müllheim gehen unterschiedlich damit um, dass sie von keinem Abgeordneten mehr im Bundestag vertreten werden. Manchen ist es egal, andere empfinden es als ungerecht. Der CDU-Politiker Stefan Glaser ist direkt betroffen. Er zieht als Wahlkreissieger nicht in den Bundestag ein. Das Ziel, den Bundestag zu verkleinern, hält er für richtig. Dass einzelne Regionen dann aber keine Vertreter mehr im Bundestag haben sei falsch. Da müsse man nachsteuern, sagte er dem SWR.
Zuversicht bei CDU nach Bundestagswahl und vor Landtagswahl
Nach der Bundestagswahl ist vor der Landtagswahl in Baden-Württemberg: Die CDU blickt zuversichtlich auf den Wahlkampf im Land. "Das gibt uns Rückenwind", sagte CDU-Generalsekretärin Nina Warken am Montagabend im SWR. Es sei ein "Wehrmutstropfen, dass die AfD so stark ist, wie sie ist" - man wolle die an die AfD verlorenen Wählerinnen und Wähler zurückzugewinnen, sagte sie weiter. Mit Blick auf die Kandidaten, die wegen der Wahlrechtsreform nicht in den Bundestag einziehen dürfen, sagte Warken: "Wir müssen uns die Wahlrechtsreform noch einmal vornehmen". Sie forderte, dass das Wahlrecht "gerechter und nachvollziehbarer" werden solle:
Annäherung zwischen CDU und SPD? Reaktionen aus BW nach der Bundestagswahl
Bei den Parteien und den Abgeordneten im Landtag von Baden-Württemberg hat wenige Stunden nach der Verkündung der vorläufigen Wahl-Ergebnisse nun auch schon die Aufarbeitung begonnen. Aus der CDU heißt es, man müsse nun "aus den politischen Schützengräben" herauskommen. Die SPD macht deutlich, dass sie nicht "über jedes Stöckchen" der CDU springen wolle. Und die Liberalen zeigen sich deutlich getroffen:
Jetzt live: Baden-Württemberg wählt - Die Analyse
Was bedeuten die Ergebnisse der Bundestagswahl für Baden-Württemberg? Ab 18:15 Uhr berichten wir in einer Sondersendung live über die Auswirkungen der Wahl. Unter anderem analysiert Politikwissenschaftler Frank Brettschneider von der Universität Hohenheim den Wahlausgang.
Baden-Württemberg wählt - Die Analyse: Die Sendung im Livestream:
CDU-Kandidat Oppelt scheitert knapp: "Ich bin der 631."
In 23 Wahlkreisen in Deutschland kommt der Gewinner oder die Gewinnerin nicht in den Bundestag. Moritz Oppelt (CDU) scheiterte im Wahlkreis Rhein-Neckar so knapp wie sonst keiner. Nach eigener Aussage ist er "der 631. Abgeordnete" - doch den gibt es gar nicht, denn der neue Bundestag hat durch die Wahlrechtsreform bekanntlich nur noch 630 Sitze. Der Wahlkreis Rhein-Neckar - der, den Moritz Oppelt bereits 2021 für sich entscheiden konnte - befindet sich am Rand des christdemokratischen Kernlands. Hier punkten die Kandidatinnen und Kandidaten nicht mehr ganz so souverän wie im Rest des Landes. Oppelt erreichte 34,4 Prozent der Erststimmen. Zu wenig. Er ist raus aus dem Deutschen Bundestag. Wie Oppelt darauf reagiert:
Wahlrechtsreform bremst Sieger aus Erster (Wahlkreis-) Verlierer Moritz Oppelt: "Die ganze Entstehung erzeugt ein ungutes Gefühl"
In 23 Wahlkreisen in Deutschland sitzt der Gewinner nicht im Bundestag. Moritz Oppelt (CDU) scheiterte im Wahlkreis Rhein-Neckar so knapp wie sonst keiner.
Merz als Kanzler: Fähig aber unsympathisch?
Friedrich Merz hat die Union gestern zum Wahlsieg geführt. 43 Prozent stimmen in einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Infratest dimap der Aussage zu, dass er dem Amt als Kanzler gewachsen wäre. 39 Prozent der Befragten glauben, dass er das Land gut durch Krisen führen könne. Für vertrauenswürdig halten ihn nur 29 Prozent, als sympathisch 24 Prozent der Befragten. Kein Kandidat konnte in der Umfrage mehr als 35 Prozent der Teilnehmenden von seiner politischen Arbeit überzeugen.
Mit der Erststimme wählbar Bundestagswahl 2025: Wer sind die Direktkandidaten in Baden-Württemberg?
Wer steht als Direktkandidat in meinem Wahlkreis auf dem Wahlzettel? Eine Übersicht aller Bewerberinnen und Bewerber für die Bundestagswahl 2025 in Baden-Württemberg.
16 Parteien treten an Bundestagswahl 2025: Diese Parteien und politischen Vereinigungen stehen in BW auf dem Wahlzettel
Der Landeswahlausschuss hat insgesamt 16 Parteien und politische Vereinigungen zur Bundestagswahl in Baden-Württemberg zugelassen. Sechs Bewerber wurden gestrichen.
Alle 38 Wahlkreise im Überblick Bundestagswahl: Die wichtigsten Themen und Favoriten in den BW-Wahlkreisen
Bei der Bundestagswahl kann in jedem Wahlkreis ein Abgeordneter direkt gewählt werden. Teils werden Kopf-an-Kopf-Rennen erwartet. Die Favoriten und wichtigsten Themen im Überblick.
SWR-Videopodcast Bundestagswahl 2025: Die BW-Spitzenkandidaten bei "Zur Sache! intensiv"
Die Spitzenkandidaten und -kandidatinnen in Baden-Württemberg für die Bundestagswahl 2025 im Interview bei "Zur Sache! intensiv". Mit dabei: Thorsten Frei (CDU), Saskia Esken (SPD), Franziska Brantner (Grüne), Markus Frohnmaier (AfD), Judith Skudelny (FDP) und Sahra Mirow (Linke).
SWR-Wahlarena vor der Bundestagswahl Stresstest für Spitzenpolitiker: Bohrende Fragen zu Wirtschaft, Migration und Pflege
Was bewegt BW vor der Bundestagswahl? In der SWR-Wahlarena kochten die Emotionen beim Streitthema Migration hoch. Die AfD gerät in die Defensive - durch Fragen aus dem Publikum.
Bundestagswahl 2025 FAQ zur Wahlrechtsreform: Diese Folgen hat ein kleinerer Bundestag für die Wahl
Die Wahlrechtsreform wird den Bundestag verkleinern. Das hat tiefgreifende Folgen für die Bundestagswahl 2025. Wahlkreis-Sieger könnten leer ausgehen.
Fragen und Antworten Bundestagswahl 2025: Aktuelle Umfragen, TV-Duelle, Wahl-O-Mat und mehr
Am 23. Februar 2025 wählt Deutschland einen neuen Bundestag. Wie stehen die Parteien in aktuellen Umfragen da? Wann treffen Scholz, Merz, Weidel und Habeck im TV-Duell aufeinander? Wo finde ich den Wahl-O-Mat? Das und mehr im FAQ.