Die vier Elemente inspirieren Gauthier Dance zu seiner neuesten Produktion im Stuttgarter Theaterhaus. Die Urgewalt des Wassers zeigt der griechische Choreograph Andonis Foniadakis mit einem sehr athletischen Tanzstil. Drei weitere Choreographen haben jeweils ein Element tänzerisch für diese Produktion umgesetzt. Ein Abend mit magischem Sog.
Meereswellen wogen über die Bühne
Nebelschwaden ziehen über die Bühne des Stuttgarter Theaterhauses. Weißes Licht bricht sich darin – es sieht aus, als ob Meereswellen über die Bühne wogen. Aus dem Licht heraus kommen die Tänzerinnen und Tänzer, jedes Trikot in einer anderen Farbe. Sie halten und stützen sich gegenseitig – ihre Bewegungen erinnern an das Tauchen unter Wasser. Wasser ist das Thema, das den griechischen Choreographen Andonis Foniadakis schon immer umtreibt.
Es ist faszinierend, wie Tänzerinnen und Tänzer die fließenden Bewegungen des Wassers auf der Bühne umsetzen. Mal sanft und wie im Zeitlupentempo, aber meist stürmisch, raumgreifend, kraftvoll und athletisch. Die Schönheit aber auch die Urgewalt des Wassers gehören für Andonis Foniadakis zusammen.
Tanzstile so unterschiedlich wie die Elemente
Die kraftvollen Stücke des international renommierten Choreographen sind für die Tänzer eine körperliche Hochleistung. Nur so könne man die Urgewalten von Wind und Meer widerspiegeln, die seine Arbeit prägen, betont Andonis Foniadakis
So unterschiedlich wie die Elemente – so unterschiedlich die Tanzstile des Abends. Beim Thema Feuer lässt die israelische Choreographin Sharon Eyal die Compagnie mit kleinen Schritten und oft eng zusammengedrängt tanzen. Während die Kanadiern Louise Lecavalier zum Thema Luft ein Solo kreiert, bei dem die Tänzerin scheinbar die Erdanziehung überwindet. Seinem Lieblingsthema Erde hat sich Mauro Bigonzetti zugewandt.
Bäuerliche Kostüme für das Element Erde
Zu italienischen Liedern umhüllt goldenes Licht die Company, die in bäuerlichen Kostümen steckt. Manche Bewegungen erinnern an das Ernten von Getreide, immer wieder scheint es als, ob die Tänzerinnen und Tänzer Ähren durch ihre Hände gleiten lassen. Doch es spiegelt sich auch ein innerer Kampf darin wieder, wenn man seine ländliche Heimat vielleicht aus wirtschaftlichen Gründen verlassen muss.
Also, die Erde, auf der man geboren ist. Gedanken, die auch sicher Mauro Bigonzetti umtrieben, der auf dem Land lebt. Compangieleiter Eric Gauthier: „Auch deine Herkunft, woher du kommst, davon bist du inspiriert und die Choreopraphen, die kreiern auch mit dieser Würze drin. Es ist schon ziemlich magisch so.“
Gauthier Dance Company in Stuttgart
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