Schwester Britta: Darum lebt die Wissenschaftlerin im Kloster

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Moderator/in
Nicole Köster
Moderatorin Nicole Köster aus dem SWR1 Team moderiert täglich ausßer samstags zwischen 10 und 12 Uhr die Sendung SWR1 Leute

Britta Müller-Schauenburg hört damals als Wissenschaftlerin den Ruf, ins Kloster zu gehen. Heute lebt sie als Schwester Britta in einem Orden.

Britta Müller-Schauenburg ist seit 2016 Schwester in der Congregatio Jesu. Ihr Weg dorthin war nicht der klassische: In ihrer Kinder- und Jugendzeit erlebte sie Kirche in verschiedenen Konfessionen und wurde erst mit 24 Jahren getauft. Die gebürtige Reutlingerin legte nach der Schule die Prüfung als Altenpflegerin ab und arbeitete in diesem Berufsfeld anschließend in leitender Position. Mit fast 30 begann Britta Müller-Schauenburg dann in Tübingen, Katholische Theologie und Philosophie zu studieren. Nachdem sie einige Jahre als wissenschaftliche Mitarbeiterin für verschiedene Einrichtungen gearbeitet hat, ist sie mittlerweile Ansprechpartnerin in Sachen Christentum beim Forum für den Vergleich der Rechtsdiskurse der Religionen an der Hochschule für Jüdische Studien in Heidelberg.

Schwester Britta: Wissenschaftlerin im Kloster

Die Ordensgemeinschaft ist für mich dieses konkrete Zusammenleben und die Lebensbindung war mir an der Stelle wichtig. Lebensbindung auch in einer Form von Kirche, die ich im Moment als sehr hilfreich und auch irgendwie gut erlebe.

Ihre Entscheidung, in einer Ordensgemeinschaft zu leben, wurde nicht von allen als richtig empfunden. Auch in ihrer Familie gab es einige Gegenstimmen.

Mein Vater war alles andere als begeistert. [...] Er hatte eben die Vorstellung, dass man im Orden sein eigenes Denken abgibt. Dass das bedeutet, dass man sich unterwirft und nicht mehr selbst denkt. Das wollte er nicht. Er hatte die Sorge, dass ich mir da was auflaste, wofür ich überhaupt nicht geschaffen bin. Was, wofür ich mich nicht eigne und was dann auch scheitern muss. 

Schwester Britta sagt, sie sei auf ihrem Berufungsweg von vielen verschiedenen Menschen begleitet worden - die wichtigsten davon seien keine geistlichen Begleiter im professionellen Sinne gewesen, sondern kritische Begleiter, Freunde, Bekannte und Gott selbst, der sie geduldig herumgeschoben habe.

Geistliche Begleiter hätten sie entschleunigt und ihr zur Gelassenheit geraten. 

Britta Müller-Schauenburg beschäftigt sich mit Sprachen und historischen Quellen. Sie ist eine Wissenschaftlerin im Ordensleben.

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