Samuel Meffire hatte einen schweren Start
Der Geburtstag Samuel Meffires in der DDR ist der Todestag seines aus Kamerun stammenden Vaters. Die Mutter glaubt an rassistisch motivierten Mord, verzweifelt, wird Alkoholikerin und prügelt auf ihren Sohn ein. Leistung und Stärke ist das, was sie von ihren Söhnen verlangt. Meffire bringt Leistung. Als nach der Wende Neonazis in der DDR Schwarze jagen, wird er Polizist, um der Gewalt etwas entgegenzusetzen.
Gegen Rassismus: Vom Medienstar zum Häftling
Als erster schwarzer Polizist Ostdeutschlands wird Meffire Teil einer Plakatkampagne Sachsens gegen Rassismus. Doch der Polizeialltag macht ihn immer unzufriedener, er denkt, es würde nicht genug durchgegriffen. Er kündigt und gründet eine private Sicherheitsfirma. Als er damit scheitert, rutscht er in die Kriminalität ab, flieht schließlich in den Kongo, in den Bürgerkrieg. Schließlich stellt er sich und wird zu neun Jahren Haft verurteilt, von denen er sieben absitzt.
Vom Gangster zum Helfer und Buchautor
Nach der Zeit im Knast schafft es Samuel Meffire sein Leben nochmal ins Positive zu drehen: Als Sozialarbeiter betreut er gewaltauffällige Jugendliche, ab 2015 arbeitet er mit Kindern und Jugendlichen in der Flüchtlingshilfe. Mit seiner Familie lebt er in Bonn, schreibt Krimis und arbeitet als Trainer für Gefahrenlagen, zum Beispiel für Rettungssanitäter oder Mitarbeiter von Universitäten.
»Ich, ein Sachse. Mein deutsch-deutsches Leben«
In Samuel Meffires Autobiografie gewährt er einen intimen Einblick in seine Gefühlswelt, schonungslos offen. Sein Leben ist auch Vorlage für die Miniserie "Sam - Ein Sachse" auf der Streamingplattform Disney+.