Stellen wir uns vor: Sie sitzen auf der Terrasse und essen ein Stück Kuchen. Dieser Kuchen kommt über Speiseröhre und Magen in den Verdauungstrakt Und nach dem Magen beginnt der Darm.
Dünndarm zieht Energie, Vitamine und Mineralstoffe aus der Nahrung
Der Damm beginnt mit dem Dünndarm – er hat etwa vier bis fünf Meter Länge – und geht dann im rechten Unterbauch in den Dickdarm über. Der Dünndarm hat vor allem die Aufgabe, die aufgenommenen Nahrung, in diesem Fall das Stück Kuchen, zu zerlegen, damit wir die Nährstoffe, das heißt also Kohlenhydrate, Eiweiße und Fette, in kleine Bestandteile zerlegen und diese dann durch die Darmwand aufnehmen können. Der Dünndarm ist also ganz wichtig dafür, dass wir Energie aus der Nahrung ziehen können. Das gilt aber zum Beispiel auch für wichtige Vitamine oder Mineralstoffe.
Dickdarm entzieht dem Nahrungsbrei Wasser
Wenn die Nahrung im Dünndarm zerlegt ist, geht es über in den Dickdarm. Dieser Dickdarm hat vor allem die Aufgabe, dem Nahrungsbrei Wasser zu entziehen. Aber auch hier arbeiten sehr viele Bakterien, die weiterhin noch mehr Energie aus der Nahrung ziehen und auch wichtige Fettsäuren bilden, bevor der Nahrungsbrei dann am Enddarm wieder den Magen-Darm-Trakt verlässt.
Wichtig fürs Immunsystem: Die meisten Abwehrzellen befinden sich im Darm
Der Darm ist nicht nur ein wichtiges Organ zur Aufnahme von Nährstoffen, sondern er ist auch wichtig für unser Immunsystem. Sie müssen sich das so vorstellen: Der Darm hat eine sehr große Oberflächenvergrößerung. Wenn wir ihn ausbreiten würden, hätten wir ungefähr 200 Quadratmeter, weil sich der Damen in Form von Falten und Zotten in Falten gelegt hat, damit wir eine möglichst große Oberfläche haben. Und an dieser Oberfläche finden sehr viel Prozesse statt, die wichtig sind, damit unser Abwehrsystem trainiert wird. So finden sich zum Beispiel die meisten Abwehrzellen nicht in Lymphknoten oder Milz, sondern in unserem Darm.
Körper Warum bekommt man Magenschmerzen, wenn man schnell isst?
Der Magen und der Darmtrakt bekommen ihre Befehle vom vegetativen Nervensystem. Das können wir mit unserem Willen nicht beeinflussen. Es ist eng mit Regionen in unserem Gehirn verbunden, die mit Gefühlen, Stress und Belastungen zu tun haben. Deshalb führen Stress oder Ärger manchmal zu Verdauungsproblemen. Die Verdauung funktioniert dann nicht mehr richtig. Von Jürgen Herbers | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.
Verdauung Wie lange braucht der Darm, um Schnitzel mit Pommes zu verdauen?
Insgesamt etwa acht bis neun Stunden. Das kann aber beschleunigt werden durch Reize von außen, die den Darm sehr stark stimulieren: Aufregung, Infekte oder Medikamente. Von Julia Seiderer-Nack | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.
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