„Zefiro torna” von Claudio Monteverdi hat der Lautenist und Ensembleleiter der lautten compagney Berlin in den 1990er Jahren kennengelernt, als er bei diversen Monteverdi-Programmen mitgespielt hat.
Für sein Ensemble, das mit der Sängerin Dorothee Mields zusammen musiziert, hat er es neu eingerichtet. Es ist eines seiner Lieblingsstücke, weil die „Ciacona ist für uns Musiker immer etwas sehr feines, weil Ciaconen oder auch andere Ostinatostücke in der Regel sehr schwungvoll sind, Spaß machen zu spielen und gut ankommen. Und vokale Ciaconen gibt es nicht so viele und hier ist eine, die ist vokal und auch ziemlich lang und einfach ein sehr, sehr, sehr schönes schwungvolles Stück Musik.“ Wie er es für sein Ensemble arrangiert hat, erzählt er hier.
Claudio Monteverdi:
Zefiro torna, e di soave accenti, SV 251
Dorothee Mields (Sopran)
Lautten Compagney
Leitung: Wolfgang Katschner
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Hingehört - Stars der Alte-Musik-Szene und ihre musikalischen Favoriten „Ich könnte dazu jetzt noch zehn weitere Patterns aufschreiben“- Lautenist Wolfgang Katschner über seine Art, alte Melodien zu arrangieren
Melodien aus „The English Dancing Master“ von John Playford, eine Sammlung von alten Liedern, Tänzen, Tanzmelodien hat Wolfgang Katschner für sein Ensemble arrangiert. „Gedacht war das damals so, dass eine einzelne Person die Melodie auf einer Tanzmeistergeige spielt plus vielleicht eine Schelle am Bein oder jemand spielt noch Schlagwerk dazu. Wie er die Melodien von „Virgin Queen“ und „Bobbing Joe“ für sein Ensemble instrumentiert und eingerichtet und auch verändert hat, erzählt er hier.
John Playford:
Virgin Queen,
Bobbin Joe
Lautten Compagney
Leitung: Wolfgang Katschner
Hingehört – Stars der Alte-Musik-Szene und ihre musikalischen Favoriten „Ein musikalisches Denkmal“ – Dirigent Andrea Marcon über die h-Moll-Messe von J. S. Bach
Der Cembalist, Organist und Dirigent Andrea Marcon ist schon als Kind fasziniert von Bach’s Musik. Als er 15 Jahre alt ist schenkt sein Vater ihm eine Schallplatte mit der Aufnahme der h-Moll Messe von Bach. Marcon kannte das Werk damals noch nicht und ist baff: er hatte vorher noch nie etwas so Schönes gehört, er muss deshalb sogar weinen und an anderer Stelle bleibt ihm die Luft weg, soviel überschwängliche Freude steckt darin. Seitdem ist die h-Moll Messe eines seiner Lieblingsstücke. Was er über die Sätze „Crucifixus“, „Cum sancto spiritu" und „Dona nobis pacem“ denkt, erfahren Sie hier.
Stars der Alte-Musik-Szene und ihre musikalischen Favoriten „Barbarische Schönheit – das e-Moll-Concerto von Telemann ist und bleibt ein Hit“
Es ist ein Unikat, das Concerto in e-Moll für Blockflöte, Traversflöte, Streicher und B.c. von Georg Philipp Telemann, sagt der Blockflötist Michael Schneider. Er kennt es in -und auswendig, weil er sehr oft auf der Blockflöte, auch mal auf der Traversflöte gespielt hat. Es steckt viel drin in diesem Concerto: ein Liebesduett zum Dahinschmelzen und einen flotten Satz, der besonders viel Spaß beim Spielen macht: Da wird ein Lied zitiert, dessen Text nicht ganz stubenrein ist und dann steht die Welt auch mal auf dem Kopfe, sagt Michael Schneider.
Hingehört - Stars der Alte-Musik-Szene und ihre musikalischen Favoriten Leila Schayegh – Am Ende eine ganze Welt beschrieben
Die Sonata VI Z 807 von Henry Purcell ist ein Lieblingsstück von der Barockgeigerin Leila Schayegh. Eine Triosonate, die auf einem ostinaten Bass basiert. „Am Schluss habe ich das Gefühl, ich habe eine ganze Welt beschrieben“, sagt Leila Schayegh „weil die Gefühle so komplex sind, auch wie sie zusammenhängen, es gibt so unglaubliche Verbindungen, wie man von einem Gefühl ins andere kommt. Wenn man sich zu hundert Prozent in diese Gefühle rein gibt, auch wenn sie manchmal schnell wechseln, alle zwei Takte manchmal, dann hat man am Schluss alles gesagt“.
Henry Purcell:
Sonate g-Moll, Z 807, Ten sonata's in four parts, Z 802-811 (London, 1697) [Nr. 6]
La Centifolia
Leitung: Leila Schayegh
Hingehört - Stars der Alte-Musik-Szene und ihre musikalischen Favoriten Die Geigerin Meret Lüthi und ihre Begeisterung für Bibers Ciacona aus den Rosenkranzsonaten
Meret Lüthi hat sich schon lange mit der Violinmusik von Heinrich Ignaz Franz Biber auseinandergesetzt. Als sie vor über 20 Jahren zum ersten Mal seine Sonata representativa gespielt hat, fühlte sie sich vollkommen elektrisiert. Und das passiert ihr mittlerweile regelmäßig mit Bibers Musik. Bei der Ciacona aus den Rosenkranzsonaten ist es das improvisatorische Element, das sie fasziniert. Verzierungen und Ornamente spielen sowohl bei der Solo-Geige, als auch bei der Continuo-Gruppe eine wichtige Rolle. Beide inspirieren sich gegenseitig und werfen sich dabei die Bälle zu. Aber auch der spirituelle Hintergrund der Rosenkranzsonaten, die sich mit den einzelnen Stationen im Leben der Gottesmutter und ihres Sohnes Jesus Christus befassen, fließen in Meret Lüthis Interpretation ein.
Hingehört - Stars der Alte-Musik-Szene und ihre musikalischen Favoriten Die Blockflötistin Dorothee Oberlinger und ihre Liebe zu Bachs 4. Brandenburgischen Konzert
Als die Blockflötistin Dorothee Oberlinger schwanger war mit ihrem Sohn, spielte sie das Brandenburgischen Konzert Nr. 4 von Johann Sebastian Bach öfter. Bis April musizierte sie u.a. mit der Münchner Hofkapelle oder mit der Staatskapelle Berlin. „Im Mai kam mein Sohn auf die Welt und dann liefen die Brandenburgischen Konzerte bei uns im CD-Player und er hat tatsächlich immer sehr positiv darauf reagiert.“ Auch sie hat das 4. Brandenburgische schon als Kind kennengelernt, bei ihren Eltern stand eine LP im Plattenschrank. „Ich glaube es war Harnoncourt unter anderem mit Frans Brüggen an der Flöte. Dieses Werk begleitet mich durch mein Blockflötenleben schon ganz, ganz lange.“
Alte Musik In der Werkstatt von Jean-Philippe Rameau: Konzerte im Taschenformat "Pièces de clavecin en concerts"
"Die Schüchterne", "Pantomime" oder "Die Indiskrete" heißen die Satzüberschriften von Rameaus "Pièces de clavecin en concerts": diskrete Anspielungen auf Menschen und ihre Eigenschaften. Die "Piéces" sind die einzigen kammermusikalischen Stücke aus Rameaus Feder, Cembalokonzerte im Taschenformat, mit einer Geige und einer Gambe als Begleitinstrumente. 1741 hat er dieses Feuerwerk an musikalischen Ideen im Druck veröffentlicht, auf der Höhe seines künstlerischen Ruhmes.
Ein paar Jahre früher mischte Rameau mit seiner ersten Oper "Hippolyte et Aricie" die Musikwelt auf - die Geigerin Michi Gaigg gibt Einblicke.
Jean-Philippe Rameau:
Bruit de tonnerre aus: Hippolyte et Aricie. Suite für Orchester
L'Orfeo Barockorchester
Leitung: Michi Gaigg
Jean-Philippe Rameau:
aus: Pièces de clavecin en concerts:
La Forqueray
La timide - Rondeau I und II
Tambourin I - Tambourin en rondeau
Rachel Podger (Barockvioline)
Jonathan Manson (Viola da gamba)
Trevor Pinnock (Cembalo)
Jean-Philippe Rameau:
Hippolyte et Aricie. Suite für Orchester
L'Orfeo Barockorchester
Leitung: Michi Gaigg
Hingehört - Stars der Alte-Musik-Szene und ihre musikalischen Favoriten Michi Gaigg über Rameaus Orchestersuite aus der Oper "Hippolyte et Aricie"
Die Dirigentin und Geigerin Michi Gaigg sagt, wenn man Musik von Mozart und Haydn spielen will, kommt man ohne das Wissen der französischen Barockmusik des 17. und 18. Jahrhunderts, ohne das Wissen über deren Spielweise, deren Verzierungen und deren Architektur nicht aus. Sie hat dieses Wissen und eines ihrer Lieblingsstücke ist die Suite aus „Hippolyte et Aricie“ von Jean-Philippe Rameau. In dieses Stück hat sie sich verliebt, als sie in Holland bei Sigiswald Kuijken studiert hat. Schon die Ouvertüre, sagt sie, war wie ein Donnerschlag für Sie.
Hingehört - Stars der Alte-Musik-Szene und ihre musikalischen Favoriten Christophe Rousset über Atys von Jean-Baptiste Lully
„Das war wirklich ein Erlebnis“
Der Cembalist und Dirigent Christophe Rousset hat als Assistent von William Christie die Oper „Atys“ von Jean Baptiste Lully am Cembalo mitgespielt. 1985 war das und es „war wirklich ein Erlebnis. Ich habe beide, die Tragedy lyrique und Lully entdeckt. Etwas sehr Besonderes, eine Welt von Gefühlen, von Ausdruck, der so besonders ist“, schwärmt er. Seitdem gehört „Atys“ von Lully zu seinen Lieblingswerken, das er jetzt selbst aufgenommen hat. Dafür hat er sich Handschriften angeschaut und natürlich auch den Druck, der nach Lully’s Tod erschienen ist. Daraus hat er eine eigene Fassung gemacht und verwendet zum Beispiel in der berühmt gewordenen Schlafszene keine Orgel und besetzt die Oberstimmen mit Traversflöten.
Jean-Baptiste Lully:
Atys
Reinould Van Mechelen, Marie Lys, Ambroisine Bré u.a.
Kammerchor Namur
Les Talens Lyriques
Leitung: Christophe Rousset
(Château de Versailles CVS126)