Herta Müller

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Herta Müller wurde 1953 in Nitzkydorf in Rumänien geboren, studierte deutsche und rumänische Philologie in Temeswar und arbeitete nach dem Studium als Übersetzerin in einer Maschinenfabrik. Da sie sich weigerte, mit dem rumänischen Geheimdienst Securitate zusammenzuarbeiten, wurde sie dort 1979 entlassen. Bedrohungen, Verleumdungen und Zensur ihrer Werke gehörten fortan zu ihrem Alltag, was sie schließlich 1987 dazu veranlasste, nach Deutschland ins Exil zu gehen. Ab 1989 folgten zahlreiche Gastprofessuren an Universitäten in England, Amerika, Deutschland und der Schweiz. 1995 wurde sie zum Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung ernannt. Für ihre Werke erhielt Herta Müller zahlreiche Preise und Stipendien, u.a. den aspekte-Literaturpreis, das Stipendium der Villa Massimo, den Berliner Literaturpreis, den Franz-Kafka-Literaturpreis, den Franz-Werfel-Menschenrechtspreis, den Hoffmann-von-Fallersleben-Preis für zeitkritische Literatur sowie das Große Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland. Gekrönt wurde ihr Werk zudem mit dem Nobelpreis für Literatur, der ihr 2009 zugesprochen wurde. Ihre Werke greifen vielfach die Erfahrungen von Gewalt, den Verlust der Würde und der durch das Exil bedingten Heimatlosigkeit auf und werden sprachlich von einer dokumentarischen Sachlichkeit, gepaart mit kunstvoller Poetik, charakterisiert.

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SWR