Donaueschinger Musiktage 2001 | Bericht

Donaueschinger Musiktage 2001: Bericht über "4Ω"

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Christof Schläger installierte im Donaueschinger Sternensaal ein Orchester aus vielen elektrisch angetriebenen Geräuschmaschinen. Es fanden sich Siren, Sauser, Riller, Wrummer, Whupi, Schellenbaum, Hopper und Memdrum.
Sie spielen mit den Phänomenen der zivilisierten Geräuscherzeugung. Das Klangmaterial bleibt bei den Quellen des Klangteppichs. Transformiert zu Instrument-Skulpturen können sie zusammen aus über 1000 klingenden Einzelelementen bestehen. Darunter sind entfremdete Türklingeln, Hupen, Magnetklopfer, Ventile, Gebläse und vieles mehr.

Diese "Urmaterie" ist sorgsam angeordnet und elektrisch präzise verschaltet. Es sind technisch-mechanische Skulpturen, die mit ihrer Wirkung und Klangkraft die physisch-akustische Wirklichkeit aufführen. Form und Funktion der Objekte erstreckt sich auch auf die Ausdehnung und Verteilung der Objekte im Raum. Die Gesamtwirkung entfaltet sich durch diese Konstellationen der Objekte zueinander und ermöglicht ein Zusammenspiel von klanglicher Raumtiefe. Ein Teil der akustischen Atmosphäre einer Metropole klingt hier mit, die aus vielen näheren und fernen Ereignissen besteht.

Zur besseren Übersichtlichkeit werden diese Instrument-Skulpturen mit moderner Digitaltechnik gesteuert. Das Midi-System macht spontanes Spiel bis zur exakten Partitur möglich. Module in den Objekten wandeln die Signale in eine einzigartige RaumKlangathmosphäre.

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Autor/in
SWR