Insbesondere im europäischen Jazz entstehen immer wieder spannende Begegnungen zwischen Musikgenres, die nur vordergründig weit voneinander entfernt scheinen. Das Album „Transitions“, eine gemeinsame Einspielung vom Julie Campiche Quartet und der Capella Jenensis, ist ein herausragendes Beispiel für solch eine ungewöhnliche Zusammenarbeit, die weit über den Begriff Crossover hinausweist.

Eine Schweizer Jazzband trifft auf ein deutsches Barockensemble und beide lassen Harfe, Saxophon, Bass und Schlagzeug auf Blockflöte, Cembalo und zwei Gamben treffe. „Transitions“, Übergänge - ein eigentümlicher Hybrid und zugleich ein trefflicher Titel für die subtilen, aber flüssigen Farbverläufe in dieser Besetzung. Und auch für das Repertoire, das sich zwischen Jazz und Barock bewegt, zwischen Gegenwart und Vergangenheit - meint unser Jazzkritiker Niklas Wandt.
„Aquarius“ aus dem Album „Transitions“ vom Julie Campiche Quartet & der Capella Jenensis
Album-Tipp Jazz Stimmschön und sprachgewaltig: Debüt-Album der Mainzer A-Capella-Band Lylac
Wortklänge und Sprachrhythmen zu verfolgen, und die Möglichkeit, sich mal in schönen Stimmen zu verlieren bringt „Falling“, das erste Album der jungen Band „Lylac“ aus Mainz.
Album-Tipp Jazz „Departing the Wasteland“ - Alexi Tuomarila Trio
Angefangen hat er ganz klassisch mit Klavierunterricht, dann begeisterte er sich für Rockmusik, bis er die Jazzplatten im Elternhaus in die Finger bekam. Später studierte der 1974 in Finnland geborene Alexi Tuomarila Komposition und Jazz-Klavier in Helsinki und Brüssel und gewann gleich mehrere wichtige Wettbewerbe. Im Quintett des polnischen Jazztrompeters Tomasz Stańko spielte Toumarila bis zu dessen Tod und bewegte sich damit auf internationalem Parkett.
Mit seinem eigenen Trio ist Alexi Tuomarila schon seit zwanzig Jahren aktiv. Jetzt hat er mit ihm bei dem renommierten Label Edition Records unter dem Titel „Departing the Wasteland“ eine ambitionierte Produktion vorgelegt. Ein vom ersten bis zum letzten Takt mit- und hinreißendes Album, mit dem Tuomarila als Pianist einen großen Schritt nach vorne getan hat, schwärmt unser Jazzkritiker Georg Waßmuth.
Jazz Rundum gelungen: "A Slight Change Of Plans" von Alex Bayer
„Kleine Planänderung“ lautet übersetzt der Titel des neuen Albums von Bassist und Komponist Alex Bayer. In diesem Sinne stecken die Jazzstücke voller Wendungen und Überraschungen. Dabei greift der Nürnberger Musiker auf eine für ihn typische, inzwischen bewährte Methode zurück. Seine Kompositionen erwachsen aus kleinen Tonzellen, mit denen Alex Bayer herumexperimentiert.