Gespräch

Die neue Literaturzeitschrift „Delfi“ will Texte miteinander ins Gespräch bringen

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Interview
Katharina Borchardt

Seit Ende August gibt es die neue Literaturzeitschrift „Delfi. Magazin für neue Literatur“. Sie will nichts weniger als „die relevantesten internationalen und deutschsprachigen Positionen aus Prosa, Dramatik, Lyrik, Essayistik und Comic vereinen“. „Uns interessiert, wie Texte miteinander ins Gespräch kommen“, sagt Mitherausgeberin Miryam Schellbach im SWR2 Gespräch.

Erste Ausgabe nimmt den Tempel in den Blick

Zweimal im Jahr erscheint das Magazin als Themenheft, solide finanziert durch den Ullstein-Verlag. Die erste Ausgabe befasst sich mit dem Thema „Tempel“. Beiträge kommen unter anderem von Olivia Wenzel, Maria Stepanova und Ocean Vuong, von Deniz Utlu, Senthuran Varatharajah und Lauren Groff, um nur einige zu nennen. Alle Texte in „Delfi“ sind Erstveröffentlichungen.

„In der Tat interessieren uns die Fragen rund um Hochkultur, Subkultur – auch um eine Sehnsucht vielleicht nach einem anderen Ort, eine Sehnsucht auch nach Heiligkeit, nach der Sakralität. Das sind alles Fragen, die glaube ich sehr viel damit zu tun haben, welche Rolle Literatur für uns alle spielt, auch welche Orte einer alternativen Erfahrung wir aufsuchen in unserer Gegenwart.“ 

Gegenwärtige Tempel könnten zum Beispiel ein Fitness-Studio, der Körper oder ein Technoclub sein, sagt Miryam Schellbach, die auch Programmleiterin beim Claassen-Verlag ist. Mit diesem Thema hätten sich Schriftsteller*innen schon seit Jahren befasst. Die Idee für das erste Heft war es jetzt, all diese literarischen Positionen zusammen zu führen.

Bogen ins Digitale mitgedacht

„Uns interessiert die Zusammenkunft von Texten: Wie treten Texte eigentlich in einem Gespräch ein miteinander? Das sieht man ja schon daran, dass wir versuchen, verschiedene Genres miteinander aufzunehmen. [...]. Ganz viele verschiedene Textarten sprechen hier miteinander und das ist es auch, was uns interessiert.“

„Man soll die Texte einer Literaturzeitschrift wie Delfi ja nicht nur online kurz durchklicken – sondern man soll sich in sie vertiefen“, sagt Miryam Schellbach. Den Bogen ins Digitale aber möchte sie trotzdem schlagen: „Wir wollen das Gespräch, das die Printzeitung beginnt, in den Sozialen Medien gern fortführen.“

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