Superman: Der teuerste Superheld
Lucky Luke: WHO-Auszeichung für einen Cowboy
One Piece: Der meistverkaufte Comic der Welt
Fix und Foxi: Der beliebteste deutsche Comic sorgt für Aufsehen
Asterix und Obelix heißen überall anders
Tim und Struppi hatten einen religiösen Anfang
Hulk sollte eigentlich ganz anders aussehen
Superman ist der teuerste Superheld: Das teuerste Comicbuch der Welt
Die Preise für gefragte und seltene Comics sind in den letzten Jahren extrem gestiegen. Summen in Millionenhöhe werden teilweise gezahlt. An der Spitze der teuersten Comics steht „Action Comics #1“. Die Ausgabe aus dem Jahr 1938 wurde 2022 für sagenhafte sechs Millionen Dollar bei einem Privatverkauf gekauft.
Was das seltene Heft so teuer macht? Sein Zustand. Es stammt aus der berühmten Edgar Church/Mile High Pedigree-Sammlung – der größten Ansammlung hochwertiger Comics, die jemals entdeckt wurde. Alle anderen Sammlungen werden mit dieser als Maßstab verglichen.
Edgar Church war Illustrator und sammelte zwischen 1937 und 1957, in seinem Keller in Denver/Colorado, rund 15.000 Comicbücher mit fast vollständigen Auflagen jedes Titels, die alle Schlüsselthemen des Goldenen Comic-Zeitalters enthielten. Nach seinem Tod im Jahr 1977 verkaufte seine Familie die Hefte an Chuck Rozanski, den Besitzer von Mile High Comics. Chuck verkaufte sie wiederum an nur eine Handvoll Leute. Die meisten bleiben bis in die 2000er Jahre in Privatsammlungen.
Lucky Luke hört auf zu rauchen: Die erste und einzige WHO-Auszeichnung für einen Cowboy
Wer kennt ihn nicht, den einsamen Cowboy Lucky Luke mit seinem sprechenden Pferd Jolly Jumper, der den Dalton-Brüdern das kriminelle Handwerk legt und auf viele Stars des Wilden Westens trifft? In seinen reiferen Jahren verliert der brave Lucky Luke sein einziges Laster, das Rauchen.
Seit 1983 steckt, anstatt einer selbstgedrehten Zigarette, nur noch ein Strohhalm im Mundwinkel des bekannten Cowboys. Für das Abgewöhnen des Rauchens erhält der belgische Erfinder Morris viel Lob und eine Auszeichnung von der Weltgesundheitsorganisation – ein Novum in der Comicszene.
Damit ist das Gutmensch-Image von Lucky Luke perfekt. Denn er ist quasi ein Pazifist. Mit seiner Waffe hat er niemals jemanden verletzt oder getötet. Bekannt ist er dafür, dass er der schnellste Schütze im Wilden Westen ist, der sogar schneller zieht als sein Schatten.
Auch nach dem Tod des Erfinders Morris im Jahr 2001 gehen die Abenteuer des Cowboys weiter. Zeichner Achdé und Texter Jul nehmen sich seither der Serie an – und das erfolgreich. „Lucky Luke ist mit 110.000 verkauften Exemplaren pro Jahr ein Dauerseller in Deutschland.“, berichtet der Egmont Verlag.
Das Manga „One Piece“ ist der Verkaufsschlager: Der meistverkaufte Comic der Welt
Über 500 Millionen verkaufter Bände weltweit! Das hat bisher nur ein Comic geschafft: „One Piece“ vom japanischen Zeichner Eiichiro Oda. Damit ist es die erste Manga-Reihe und das erste Manga von einem einzelnen Autor, was das geschafft hat. In über 60 Ländern und Regionen ist es erschienen. Seit 2001 veröffentlicht der Verlag Carlsen Comics „One Piece“ auch auf Deutsch.
1997 kommt der erste Band in Japan heraus und kurz darauf erobert er die ganze Welt. Die Kombination aus Piraten, Abenteuern und viel Humor kommt weltweit an. Darin sucht die Strohhutbande, angeführt von Monkey D. Ruffy, nach einem legendären Schatz des Piratenkönigs Gol D. Roger. Auf ihrer Reise müssen sie es mit vielen mächtigen Piraten und mit der Weltregierung aufnehmen, die die Entdeckung des „One Piece“ um jeden Preis verhindern will.
Das Wort Manga ist der japanische Begriff für Comic. Übersetzt bedeutet es skurriles und buntes Bild. Es bezeichnet aus Japan stammende Comics, wird aber auch für nichtjapanische Werke verwendet, die sich visuell und erzählerisch an japanischen Vorbildern orientieren.
Fix und Foxi sorgen in Deutschland für Aufsehen: Der beliebteste deutsche Comic
Die zwei Füchse „Fix und Foxi“ des Comicproduzenten und -verlegers Rolf Kauka sind 1953 geboren und seitdem das erfolgreichste deutsche Comic-Magazin. Unter dem Serientitel „Till Eulenspiegel“, später nur noch „Eulenspiegel“, erscheinen die zwei Abenteuer-Füchse im Pabel Verlag Rastatt. Während der Glanzzeiten in den 1960er- und 1970er-Jahren ist „Fix und Foxi“ mit 400.000 Exemplaren pro Woche sogar zeitweise erfolgreicher als „Mickey Mouse“.
Rolf Kauka orientiert sich vor allem an Wilhelm Buschs „Max und Moritz“ und hat bei seinen Geschichten immer einen pädagogischen Anspruch. „Fix und Foxi“ entstehen aus einer Fabelwelt, als Kauka in Heft 5 von 1953 des „Eulenspiegel“ die Geschichte von Reineke Fuchs erzählt. In den folgenden Abenteuerheften der zwei Füchse, mit ihrem Freund Wolf Lupo, treten nicht nur die 80 Figuren des Rolf Kauka auf, sondern auch europäische Kolleg*innen wie Asterix, Lucky Luke oder die Schlümpfe.
So schön die Geschichten des gelernten Drogisten und Autodidakten Rolf Kauka sind, so umstritten ist er als Person. Schon in seiner Jugend ist er bei der Hitlerjugend und überzeugter Nationalsozialist, bewirbt sich als Berufsoffizier im Zweiten Weltkrieg. Nach dem Krieg hat er Kontakte zu bekannten Namen aus der NS-Zeit, die zweitweise für ihn arbeiten. Aus seiner Ablehnung der westdeutschen Nachkriegsverhältnisse macht er nie einen Hehl und lässt seine NS-Neigung sogar in seine Comics einfließen.
Asterix und Obelix heißen überall anders: Andere Länder, andere Namen
Pfälzisch, Friesisch, Plattdeutsch, Altgriechisch, Latein oder Esperanto: Asterix und Obelix erscheinen in mehr als 110 Sprachen und in vielen Dialekten. So viele Sprachen wie sie sprechen, so viele unterschiedliche Namen tragen die Gallier. Neben den deutschen Namen und deren Bedeutungen sind z.B. auch die englischen (UK) und französischen interessant.
Idefix, der kleine weiße Foxterrier-Hund und Wegbegleiter von Obelix, heißt im Englischen Dogmatix. Ein Wortspiel aus den Wörtern Dog (Hund) und Dogmatik. Die französische Variante Idéfix, die der deutschen gleicht, ist ein Wortspiel aus dem französischen Ausdruck idée fixe, was übersetzt Besessenheit heißt.
Miraculix, der ehrwürdige Druide des Dorfes und Zaubertrank-Hersteller, gehört zu den wenigen, wichtigen Charakteren, die in den Heften gleich am Anfang vorgestellt werden. Sein deutscher Name leitet sich von dem lateinischen miraculum ab, also Wunder. Im Französischen heißt er Panoramix, was von panoramique abgeleitet wird und so viel wie „eine große Sichtweise bietend“, also Weitsicht meint.
Troubadix, der Barde, hat seinen deutschen Namen den Troubadouren zu verdanken: mittelalterliche, höfische Dichter, Komponisten und Sänger. Und sein englischer Name Cacofonix kommt von cacophony, auf Deutsch Kakophonie, die in der Musik und Literatur Laute und Geräusche bezeichnet, die unangenehm und unharmonisch klingen.
Majestix hat die majestätische Hoheit: Er ist ein alter Kriegsveteran und der Häuptling des Gallierdorfes. Sein Name stammt vom Pariser Hotel Majestic. Dort befindet sich das Hauptquartier des Militärbefehlshabers Frankreichs während der deutschen Besetzung im Zweiten Weltkrieg. In den englischsprachigen Heften wird er Vitalstatistix genannt.
Methusalix, der Dorfälteste, tanzt trotzdem gerne mal auf dem Tisch oder mischt kräftig bei Prügeleien mit. Der Name Methusalix leitet sich von „Methusalem“ ab und bezeichnet einen sehr alten Menschen. Der Name stammt aus dem Alten Testament und das zeigt, wie die Bibel unsere Sprache und Kultur bis heute prägt.
Tim und Struppi hatten einen religiösen Anfang: Eine Kirchenzeitung als Herausgeber
Die erste Geschichte von Tim und Struppi erscheint am 10. Januar 1929 in einer Jugendbeilage einer katholischen Brüsseler Kirchenzeitung namens „Le Petit Vingtième“. Ganze fünf Jahre werden die Abenteuer des Duos hier veröffentlicht, bis sie dann von Castermann, einem auf Comics und Kinderliteratur spezialisierten Verlag, herausgegeben werden. Ab 1946 sind Tim und Struppi im Magazin „Tintin“ zu lesen, das der belgische Erfinder Hergés gründet.
Im französischen Original heißt die Comicserie „Les aventures de Tintin“. Hergés schreibt und zeichnet bis zu seinem Lebensende im Jahr 1983 alle Abenteuergeschichten selbst. Darin reist der junge, belgische Reporter Tim (frz. Tintin) mit seinem Hund Struppi (frz. Milou) um die ganze Welt und gerät immer wieder in gefährliche Situationen, die sie zusammen erfolgreich meistern.
Die Comicserie war auch für viele andere Künstler, wie beispielsweise Regisseur Steven Spielberg und den Maler Andy Warhol, eine Inspirationsquelle.
Hulk und sein Aussehen: Wenn es anders kommt als geplant
Die Schöpfer von Hulk, Stan Lee und Jack Kirby, entwerfen Anfang der 1960er Jahre ursprünglich einen grauhäutigen Hulk, weil sie sich nicht auf eine bestimmte ethnische Gruppe beziehen wollen und die Farbe gruselig wirken sollte. Doch in der ersten Ausgabe von 1962 kommt Hulk in verschiedenen Farben vor, eine davon ist grün. Der Grund? Ein Druckfehler. Die Erfinder machen aus der Not eine Tugend und bitten den Koloristen, Hulk für die zweite Ausgabe grün zu machen.
Das grüne Monster ist eigentlich der Nuklearphysiker Dr. Bruce Banner, der seinem Mitarbeiter Rick Jones während eines Bombentests das Leben rettet. Er wird dabei aber von einer hohen Dosis Gammastrahlen getroffen. Seitdem verwandelt er sich bei jedem Anflug von Wut in das rasende, grüne Monster. Je wütender Hulk wird, desto mehr gewinnt er an Kraft. Er gehört zu den ersten Avengers, verlässt das Team aber im Streit.