„Dad“, wie er seine wenigen Briefe an die Tochter unterschreibt, ist vor allem: ein abwesender Vater. An allen wichtigen Tagen im Leben von Marlene ist er nicht da: Geburt, Taufe, Einschulung.
Denn Dad ist ein Hippie, ein reiselustiger Abenteurer und einer, der mit Drogen experimentiert. Er stirbt jung, an AIDS. In vielen Zügen ähnelt er Nora Gantenbrinks eigenem Vater, und so schildert dieser autofiktionale Roman eine sehr berührende Vatersuche.
Ein tief trauriger Stoff, dem Nora Gantenbrink aber durchaus auch komische Szenen abgewinnt.
Buchkritik Emmanuel Carrère - Julies Leben
Emmanuel Carrère erzählt die Lebensgeschichte von Julie, einer drogenabhängigen jungen Frau in San Francisco. Das Buch basiert auf die Aufnahmen einer Fotojournalistin, die Julie bis zu ihrem frühen Tod begleitet hat. Ein empathischer Bericht über den Kreislauf aus Armut, Drogen und Gewalt.
Rezension von Sharon Hodge.