Die Münchener Medienwissenschaftlerin Michaela Krützen beschäftigt sich in ihrem jüngsten Buch mit die verschiedenesten Formen des Zeitverschwendens, die von berühmten Figuren in Literatur und Film vorgeführt werden.
Erstmals stieß sie als Jugendliche auf das Thema, beim Lesen von Thomas Manns „Zauberberg“ nämlich: „Der Hans Castorp auf dem Zauberberg, der hat mich mit 16, 17 in den Wahnsinn getrieben, weil ich immer wollte, dass der abreist!“, sagt Krützen im Gespräch mit SWR Kultur.
Der angehetzte Umgang mit der Zeit
Schon damals habe sie ein Gefühl der Zerrissenheit festgestellt bei der Betrachtung von „Zeitverschwender-Figuren“ – einerseits ärgere man sich über ihre Untätigkeit, anderseits empfinde man durchaus Sympathie.
Zeitverschwendung
Was als Zeitverschwendung gilt, ändert sich. Alle Jahrhunderte wird neu definiert, was Zeitverschwendung ist, sagt Krützen. Derzeit sei Arbeit offenbar in Verruf geraten, denn sonst würden junge Menschen ja nicht von Life-Work-Balance sprechen, sondern eher von Work-Life-Balance.
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Aus dem Englischen von Annabel Zettel
C.H.Beck Verlag, 440 Seiten, 28 Euro
ISBN 978-3-406-80770-1