Blick in die Zukunft: Das Literaturjahr 2025
Das neue Jahr läuft sich gerade erst warm – die perfekte Gelegenheit, einen Ausblick zu wagen: Welche Neuerscheinungen erwarten uns 2025? Welche Bücher begeistern schon jetzt? Und welche Termine, Geburtstage und Gedenktage sollten wir uns im Kalender markieren? Im „lesenswert Magazin" wagen wir einen hellseherischen Blick auf das noch junge Literaturjahr.
Booker-Preis und „Prix Femina"
Wir sprechen über zwei preisgekrönte Romane, unter anderem über Claudie Hunzingers „Ein Hund an meiner Tafel". Die 1940 im Elsass geborene Autorin feierte ihren größten Erfolg in ihrem Heimatland 2022, als sie mit dem „Prix Femina" ausgezeichnet wurde – einem Literaturpreis, der von einer ausschließlich weiblich besetzten Jury vergeben wird. Das Buch avancierte in Frankreich zum Bestseller.
Samantha Harvey wurde für „Umlaufbahnen" mit dem Booker-Preis geehrt. Ein Buch, das uns in die unendlichen Weiten des Weltalls entführt – allerdings, ohne dabei die Sorgen, Probleme und philosophischen Gedanken der sechs Astronautinnen und Astronauten auf der ISS-Raumstation auf der Erde zurückzulassen.
Gedenken an Mascha Kaléko und Thomas Brasch
Am 21. Januar 2025 jährt sich der Todestag der melancholischen Großstadtlyrikerin Mascha Kaléko zum 50. Mal. Daniel Kehlmann hat eine Auswahl ihrer Gedichte und Prosatexte bei dtv herausgegeben. Der Band trägt den Titel „Ich tat die Augen auf und sah das Helle".
Eine weitere Erinnerung gilt Thomas Brasch. Zu seinem 80. Geburtstag denken wir zurück an das dramatische Leben eines Dichters, der sprichwörtlich wie eine Kerze an beiden Enden brannte. Der Suhrkamp Verlag hat seine gesammelte Prosa unter dem Titel „Du musst gegen den Wind laufen" veröffentlicht.
Neues Album von Michelle Gurevich
Musikalisch bringt die in Toronto geborene Musikerin Michelle Gurevich, die als Kind russischer Auswanderer in Kanada aufwuchs, den Geist der Gegenwart auf den Punkt. Ihr neues Album „It was the Moment" ist melancholisch wie Leonard Cohen und direkt wie Tanita Tikaram – und bildet den musikalischen Rahmen der Sendung.
Ein History-Thriller als Hörbuch
Und noch mehr zum Anhören: Nach einer aktuellen und repräsentativen Umfrage gelten die Deutschen als vergleichsweise „lesefaul". Jede sechste Person liest hierzulande gar keine Bücher mehr. Zu den verhältnismäßig lesefaulen Deutschen, so die Untersuchung, passt jedoch, dass sie im europäischen Vergleich die meisten Hörbücher konsumieren. Jede zehnte Person in der Bundesrepublik lässt sich gerne Bücher vorlesen.
Lese-Faulheit hin oder her: Wir stellen ein Hörbuch vor und präsentieren einen Ausschnitt aus dem Roman „Der eiserne Marquis" von Thomas Willmann. Der History-Thriller, ursprünglich im Liebeskind Verlag erschienen, spielt in Wien im Jahr 1753. Es liest Udo Rau.