Öder Job, blöde Kollegen und als Arbeitsplatz eine Kammer, die sie mit dem Drucker teilt. Zum Glück. Denn Xerox hört ihr zu und ist immer für sie da. Bis es zum Eklat kommt.
Lost im Start-up
Eigentlich hat sie es geschafft. Wo sie herkommt, studieren die Menschen nicht, und sie arbeiten auch nicht in einem Amsterdamer Start-up. Doch während der Xerox die Kundenbriefe druckt, wächst ihre Wut: auf die Vergangenheit, die sich nicht abschütteln lässt, ihren Bullshit-Job und die jovialen Phrasen der Kollegen.
Doch wie einen Platz finden, wenn alle die Regeln kennen, nur man selbst nicht? Und nur der Drucker einem zuhört?
Ein gefeiertes Debüt
Fien Veldmans gefeiertes Debüt entlarvt die Leere der modernen Arbeitswelt und erzählt die Geschichte einer eigenwilligen jungen Frau, die sich in ihrer Suche nach mehr Menschlichkeit nicht unterkriegen lässt.
16 Folgen - online in der ARD Audiothek und bei SWR Kultur bis zum 15. April 2025
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Fien Veldman: Xerox (1/16)
Ein junge Frau hetzt durch die überfüllte, brütend heiße Amsterdamer Innenstadt, um ein Paket abzuholen, das falsch adressiert wurde. Sie muss es unbedingt an sich bringen. Doch die Abholadresse, die in der Mail stand, ist falsch. Für sie bedeutet das höchsten Stress. Und der kann bei ihr aufgrund einer seltsamen Allergie tödlich enden.
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Fien Veldman: Xerox (2/16)
Unverrichteter Dinge kehrt sie in das hippe Start-up zurück, für das sie im Kundendienst arbeitet. Dort immerhin steht ihr Drucker: Xerox. Glatter, beruhigender Kunststoff. Der lässt sie hoffentlich nicht im Stich. Obwohl er vor anderthalb Wochen fast den Geist aufgegeben hätte …
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Fien Veldman: Xerox (3/16)
Endlich eine neue Spur! Irgendjemand hat das ominöse Paket in Empfang genommen. Die Adresse steht in der Mail. Und wieder hetzt sie durch die Amsterdamer Innenstadt und landet in einem düsteren Treppenhaus.
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Fien Veldman: Xerox (4/16)
Ihr Chef will eine Unterredung mit ihr. Das klingt nicht gut. Dabei hat sie schon genug Probleme am Hals. Das Paket, das nicht auffindbar ist, ihre Allergie, die tödlich verlaufen kann – und ein Kindheitserlebnis, das sie nicht loslässt, und das so schrecklich ist, dass sie es nur ihrem Drucker anvertrauen kann.
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Fien Veldman: Xerox (5/16)
„Marketing“, „Sales“, „Produkt“ – so nennt sie ihre Kollegen. Persönliche Gespräche finden so gut wie nicht statt. Sie bleibt fremd in diesem Milieu. Die vielzitierte gläserne Decke, die den beruflichen Aufstieg verhindert, existiert für alle Frauen, aber für Frauen aus der sogenannten Unterschicht ist sie aus Panzerglas.
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Fien Veldman: Xerox (6/16)
Wegen andauernder Telefonate während der Arbeit straft ihr Chef sie mit einer Freistellung ab. Dabei hat sie nur mit ihrem Drucker geredet. Aber das erzählt sie ihm bestimmt nicht.
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Fien Veldman: Xerox (7/16)
Zuhause geht der Terror weiter, der mit dem seltsamen Paket begonnen hat, das sie noch immer sucht. Ein blauer Zettel hängt an ihrer Tür. Was darauf geschrieben ist, klingt bedrohlich.
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Fien Veldman: Xerox (8/16)
Auf dem Weg zum Coaching, das sie auf Anordnung ihres Chefs besuchen muss, wird sie von einem kleinen Straßenreinigungswagen angefahren. Der erschrockene Straßenkehrer chauffiert sie zum Coaching, das zu einer zähen Veranstaltung wird. Wo sie sich in zehn Jahren sieht, will der Coach wissen. Das geht ihn gar nichts an.
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Fien Veldman: Xerox (9/16)
Endlich hält sie das Paket in Händen, das sie seit Wochen verfolgt: Eine Holzkiste mit verschraubtem Deckel. Sie braucht einen Schraubenzieher, doch den hat sie nicht. Das Paket bleibt so ominös wie zuvor.
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Fien Veldman: Xerox (10/16)
Ihre beste Freundin ist zu Besuch. Sie ist die Einzige, die ihr schreckliches Kindheitsgeheimnis kennt. Denn es ist ihre gemeinsame Geschichte.
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Fien Veldman: Xerox (11/16)
Der Drucker spricht. Ausgestattet mit einer erstaunlichen Fähigkeit, die Beweggründe der Menschen zu erfassen, hat er Interessantes zu berichten – unter anderem über das kleine Büro, das er bis vor kurzem noch mit seiner Partnerin geteilt hat. Es sind Geschichten, von denen nicht mal sie weiß.
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Fien Veldman: Xerox (12/16)
Noch immer spricht der Drucker. Es lohnt sich, ihm zuzuhören. Denn er weiß mehr über die Protagonistin, als sie je von sich aus preisgeben wird.
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Fien Veldman: Xerox (13/16)
Jetzt hat es auch den Drucker erwischt. Nicht freigestellt, dafür ausrangiert, steht er am Straßenrand und sehnt sich nach seiner Partnerin.
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Fien Veldman: Xerox (14/16)
Die Protagonistin erzählt weiter. Sie ist ins Büro bestellt worden, der Chef kündigt Entlassungen an. Wer davon betroffen ist, wird in der nächsten Stunde eine Mail erhalten.
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Fien Veldman: Xerox (15/16)
Sie gehört zu den Entlassenen. Noch einmal geht sie in ihr Büro, das schon ein Kollege übernommen hat. Ihr Drucker ist verschwunden. Sie sucht ihn auf der ganzen Etage und findet ihn nicht.
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Fien Veldman: Xerox (16/16)
Auf der Suche nach ihrem Drucker streift sie verzweifelt durch Amsterdam. Sie muss ihren Xerox wiederfinden und weiß doch, dass es fast unmöglich ist. Aber zum Glück gibt es den Straßenkehrer.