Ein tragikomischer Roman über ältere Frauen, lieblose Mütter und einen kognitiv eingeschränkten Jungen. Empathisch und humorvoll erzählt Katja Lange-Müller von Einsamkeit und Lebenslügen.
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Vor Ort | Gespräch Frauen, die sich selbst belügen – Katja Lange-Müller über ihren Roman „Unser Ole“
Ein tragikomischer Roman über ältere Frauen, lieblose Mütter und einen kognitiv eingeschränkten Jungen. Empathisch und humorvoll erzählt Katja Lange-Müller von Einsamkeit und Lebenslügen.
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Platz 2 (71 Punkte) Katja Lange-Müller: Unser Ole
Es beginnt mit einer ungewöhnlichen Dreier-WG: Zwei Seniorinnen und ein autistischer Jugendlicher. Dann ereignet sich ein Unfall, der mehr als das gewesen sein könnte, und der Blick wird frei auf ein düsteres Mutter-Tochter-Verhältnis.
Buchkritik Katja Lange-Müller „Unser Ole“: Vom Los ungeliebter Töchter
Katja Lange-Müller zeichnet ein schonungsloses Szenario, das von emotionaler Unfähigkeit, aber auch von großer Widerstandsfähigkeit erzählt. Rezension von Manuela Reichart
SWR2 Zeitgenossen Katja Lange-Müller, Schriftstellerin
Katja Lange-Müller gehört zu den besten deutschsprachigen Erzählerinnen der Gegenwart. Ihre Prosa ist so eigentümlich wie präzise. Da wird berlinert und zugleich klug über Sprache räsoniert. Dabei hat sie ruppige und zugleich feinfühlige Figuren geschaffen, die man nicht vergisst. Lange-Müller hat für ihre Arbeit zahlreiche Preise erhalten: den Bachmannpreis, den Alfred-Döblin-Preis, den Wilhelm-Raabe-Preis und den Kleistpreis. Aber was für ihre literarische Biografie mindestens genauso wichtig war und ist, sind handfeste Erfahrungen: Katja Lange-Müller hat eine Schriftsetzerlehre gemacht, erst in einer Druckerei, dann als Bildredakteurin gearbeitet. Und sie war sechs Jahre als pflegerische Hilfskraft auf geschlossenen psychiatrischen Frauenstationen tätig.