Katja Lange-Müller gehört zu den besten deutschsprachigen Erzählerinnen der Gegenwart. Ihre Prosa ist so eigentümlich wie präzise. Da wird berlinert und zugleich klug über Sprache räsoniert. Dabei hat sie ruppige und zugleich feinfühlige Figuren geschaffen, die man nicht vergisst. Lange-Müller hat für ihre Arbeit zahlreiche Preise erhalten: den Bachmannpreis, den Alfred-Döblin-Preis, den Wilhelm-Raabe-Preis und den Kleistpreis. Aber was für ihre literarische Biografie mindestens genauso wichtig war und ist, sind handfeste Erfahrungen: Katja Lange-Müller hat eine Schriftsetzerlehre gemacht, erst in einer Druckerei, dann als Bildredakteurin gearbeitet. Und sie war sechs Jahre als pflegerische Hilfskraft auf geschlossenen psychiatrischen Frauenstationen tätig.