Vor 150 Jahren wurde Winston Churchill geboren. In Deutschland kennt man ihn vor allem für sein Wirken während des Zweiten Weltkriegs gegen Hitler-Deutschland. Was heutige Politikerinnen und Politiker vom Staatsmann und Literaturnobelpreisträger lernen könnten, erklärt seine Biografin Franziska Augstein in SWR Kultur am Morgen.
Er machte die britische Nation mit dem Krieg vertraut
Nein – ein Pazifist war er ganz sicher nicht, der Spross einer britischen Hochadelsfamilie, der am 30. November 1874 geboren wurde. Sir Winston Leonard Churchill-Spencer war vielmehr „mit Leidenschaft Soldat“, der den „Krieg liebte“, sagt Franziska Augstein im Interview mit SWR Kultur.
Dementsprechend betrachtet sie als eines der herausragenden Verdienste Churchills, „wie er in den ersten Monat nach der Kapitulation Frankreichs, also als er Premierminister geworden war, die Nation mit dem Krieg vertraut gemacht hat.“
Pathos, Humor und Intelligenz
Pathetische Reden, gepaart mit Humor und der festen Überzeugung, dass man Hitler entgegentreten müsse – für Augstein machte dieser Mix Churchill zu einem Vorbild, „dem die Leute nacheifern, ob sie es wissen oder nicht.“
Hinzu komme Churchills herausragende Intelligenz und „seine vielfache Begabung, gepaart mit ganz großer Fantasie und Einfallsreichtum, etwa auf sprachlichem Gebiet“ – was sich nicht zuletzt in Bonmots und Wortspielen zeigt, für die er bis heute geschätzt wird.
Churchill 2024 – durchaus aktuell
Dabei sei in seinem politischen Leben längst nicht alles glanzvoll und rühmlich, räumt die Schriftstellerin ein: An Churchill gebe es durchaus auch einiges zu kritisieren.
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