Es ist der wohl bekannteste Roman von Alfred Döblin: In „Berlin Alexanderplatz" von 1929 schildert der Stettiner Autor die Verzweiflung eines kleinen Arbeiters, der nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis keinen Halt mehr findet und letztlich in die Fänge von Nazis und Kriminellen gerät.
„Döblin wollte eine neue antifaschistische Kultur etablieren“, sagt Sabina Becker, Präsidentin der Internationalen Alfred Döblin Gesellschaft, im Gespräch mit SWR Kultur. Trotzdem blieb Döblin, als er nach dem Exil nach Deutschland zurückkehrte, weitgehend erfolglos mit seinen Versuchen, die Weimarer Kultur wieder einzuführen. „Er hat gesagt, dass er ein zweites Mal ins Exil gehen würde“, so Becker weiter.
Die Unwilligkeit der Deutschen, sich der Vergangenheit zu stellen, führte letztlich dazu, dass Döblin Deutschland enttäuscht verließ.
Alfred Döblin gehörte vor vor 75 Jahren zu den Gründern der Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz. Über seinen Einfluss auf Literatur und Gesellschaft nach 1945 diskutiert die Internationale Alfred-Döblin-Gesellschaft vom 4. bis 6. September 2024 bei ihrer Jahrestagung in Mainz, dabei geht auch um die Spuren, die er in Mainz hinterlassen hat.