Der Körper ist viel mehr als nur eine biologische Hülle; er dient als Medium, das sowohl persönliche als auch politische Botschaften transportieren kann. Besonders Künstler und Subkulturen nutzen den Körper, um gesellschaftliche Normen zu hinterfragen und Identitäten auszudrücken. In seinem neuen Buch „Body Politics! Körperkult, Queerness und Post–Modern Primitivism" erforscht der Kulturwissenschaftler Marcus Stiglegger die Entwicklung von Körperbildern in den letzten 40 Jahren.
„Der Körper war schon immer ein Zeichensystem, und die Art, wie wir ihn lesen, verändert sich kontinuierlich“, sagt Stiglegger im Gespräch mit SWR Kultur. Insbesondere die 1980er-Jahre mit ihrer Punk- und Post-Punk-Bewegung seien für ihn prägend gewesen. Tätowierungen und Piercings, einst als subversiv wahrgenommen, sind heute längst im Mainstream angekommen.
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