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Verführer und Abenteurer – Wofür steht Casanova?

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Alexander Wasner diskutiert mit
Ijoma Mangold, Kulturpolitischer Korrespondent, DIE ZEIT
Lothar Müller, Süddeutsche Zeitung
Elke Schmitter, Schriftstellerin, ehemalige taz- und SPIEGEL-Redakteurin

Das von Arte/Wikimedia Commons zur Verfügung gestellte Handout zeigt ein Porträt von Giacomo Casanova (1725-1798), gemalt von Francesco Narice

Verführer und Abenteurer – Wofür steht Casanova?

Man könnte auch sagen, einer wie Casanova geht heute gar nicht mehr. Denn ein "Casanova“, das ist für viele vor allem ein skrupelloser Frauenheld.

Aber nach seiner Flucht aus den Bleikammern war er einer der Promis des 18.Jahrhunderts, ein reisender Abenteurer, Lotteriebetreiber, Diplomat, gut vernetzter Berater, später Bibliothekar und rund um die von ihm abgelehnte französische Revolution einer der schillerndsten Vertreter des alten Adelsregimes.

Bis heute fasziniert Casanova und präsentiert sich in den tausenden von Seiten seiner Autobiographie charmant, klug und stilistisch ungeheuer elegant. Was gibt uns Giacomo Casanova heute noch?

Buch zur Sendung:
Lothar Müller, Die Feuerschrift. Giacomo Casanova und das Ende des alten Europa, Verlag Klaus Wagenbach, März 2025, Euro 28.-

Zeitwort 21.4.1960: Casanovas Memoiren werden vollständig veröffentlicht

Gegen die Langeweile des Senioren-Daseins hatte der alte Casanova seine Lebensgeschichte verfasst. Diese war so brisant, dass sie erst 200 Jahre später ganz zu lesen war.

Zeitwort 6.7.1767: Casanova besucht Schwetzingen

Casanova ist auf Jobsuche. Doch der Kurfürst empfängt ihn nicht. Als der 42-Jährige wieder abreist, lässt er in Schwetzingen einen Koffer zurück, den er nie wieder abholt.

Hugo von Hofmannsthal: Der Abenteurer und die Sängerin

Hofmannsthals Adaption von 1898 einer Casanova-Memoire: In Venedig entdeckt ein Mann nach 17 Jahren seine Ex-Geliebte als Opernsängerin mit gemeinsamem Sohn.

| Mit: Paul Hoffmann, Käte Gold, Peter Brogle, Heinz Klingenberg u. a. | Komposition: Peter Zwetkoff | Hörspielbearbeitung und Regie: Gert Westphal | Produktion: SWF/ORF /SRG 1958

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Autor/in
SWR