20 Jahre von „WoW“

Wie das Videospiel „World of Warcraft“ in zwei Jahrzehnten Spuren hinterlassen hat

Stand
Autor/in
Tobias Nowak

Vor 20 Jahren erschien das Spiel „World of Warcraft“. Sein Erfolg und popkultureller Einfluss ist heute noch spürbar, etwa in zahllosen Zitaten in Musik und Literatur, Fernsehserien und Filmen.

Heute legendär: Die Folge „Make Love, not Warcraft“ in der satirisch-bösen Cartoon-Serie South Park wurde großteils im Spiel World of Warcraft gedreht.

Diese Hommage an eins der erfolgreichsten Computerspiele aller Zeiten wurde zurecht mit Preisen ausgezeichnet.

The Boys are Slaughtered in the World of Warcraft - SOUTH PARK

Zu einer Animations-Serie passte der bonbonbunte Look der Figuren und Umgebung in World of Warcraft, kurz: WoW, hervorragend: Durch ihn wirkte das Spiel hell, freundlich, leicht, und er verlieh der Spielerfahrung äußerlich einen spielzeughaften Zug. 

2004 war der Look etwas ganz Neues

Marion Plank, als Grafikerin selber lange in der Spielentwicklung tätig, lehrt heute Gameart an der IU, der Internationalen Hochschule.

„Das ist so ein Cartoon Style, der aber trotzdem sehr dreidimensional wirkt. Man hat manchmal das Gefühl, die Figuren, die springen aus dem Bildschirm raus. Also zumindest damals, 2004, war das so.“

Onlinespiel-Klassiker wird 20 Jahre alt „World of Warcraft”: Wie ein Fantasy-Spiel die Gaming-Welt revolutionierte

Die Vorherrschaft in Azeroth steht auf dem Spiel: Als der amerikanische Spielehersteller Blizzard 2004 das Online-Rollenspiel „World of Warcraft“ auf den Markt bringt, erahnt niemand den immensen Einfluss, den das Spiel auf die Gaming-Kultur weltweit haben sollte.

Das erste Spiel mit weiblicher player base

Die Geschöpfe von Azeroth sind alle irgendwie attraktiv, manchmal eher auf eine süß-verspielte Weise, manchmal mythisch-erotisch.

Marion Plank: „Ja, die Blutelfen mit ihren Körpern. Das ist natürlich für Jugendliche schon spannend und nicht nur männliche Jugendliche, sondern auch weibliche Jugendliche.“

World of Warcraft war tatsächlich das erste Spiel, dass eine nennenswerte weibliche player base hatte, sprich: Es spielten ungewöhnlich viele Frauen.

WoW kann süchtig machen

Über 12 Millionen Abonennten hatte WoW in seinen Hochzeiten. So trug dieses Spiel entscheidend dazu bei, das Medium der Games in den Mainstream zu holen. In den ersten Jahren begegnete man allerdings noch vielen alten Vorurteilen gegenüber Spielen.

„Wenn man sich bestimmte Killerspiele ankommt – machen wir’s konkret: World of Warcraft –  dann haben wir hier ein Spiel, bei dem mehrere Dinge gegeben sind, die klar zur Sucht führen.“ … erklärte beispielsweise Ranga Yogeshwar in einem Interview.

Aber wer als Ork-Hexenmeister oder Gnom-Magier regelmäßig durch Azeroth zog, konnte sich bei solchen Aussagen nur an die Stirn fassen. Denn das Kämpfen, eines der zentralen Spielmotive, egal ob mit Schwert oder Bogen, Flüchen und Zaubersprüchen – hatte etwas Kindlich-Harmloses.

Aber die begründete Skepsis gegenüber der überhitzten „Killerspieldebatte“ führte häufig dazu, dass die reale Gefahr der Spielabhängigkeit etwas leichtfertig vom Tisch gefegt wurde.

Erfolgreich bis heute

Aber trotz aller Debatten hielt der Erfolg von World of Warcraft an und sein popkultureller Einfluss ist heute noch spürbar, etwa in zahllosen Zitaten in Musik und Literatur, Fernsehserien und Filmen.

Und auch wenn WoW für keine neuen Rekorde sorgt, läuft es als erfolgreiches Spiel immer weiter. Die jüngste Spielerweiterung, veröffentlicht im Sommer 2024, wurde von Kritikern sehr gelobt.

Onlinespiel-Klassiker wird 20 Jahre alt „World of Warcraft”: Wie ein Fantasy-Spiel die Gaming-Welt revolutionierte

Die Vorherrschaft in Azeroth steht auf dem Spiel: Als der amerikanische Spielehersteller Blizzard 2004 das Online-Rollenspiel „World of Warcraft“ auf den Markt bringt, erahnt niemand den immensen Einfluss, den das Spiel auf die Gaming-Kultur weltweit haben sollte.

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Tobias Nowak