Gespräch

Dank Squid Game und Co.: Neue kulturelle Weltordnung durch digitale Medien

Stand
Das Interview führte
Marie Gediehn
Interview mit
Tom Simmert

Ein gemeinsames Projekt der Universitäten in Mainz, Frankfurt und Lagos in Nigeria beschäftigt sich seit 2021 damit, welche Rolle digitale Medien für kulturelle Produktionen in Afrika und Asien spielen. Mit Blick auf die Musik- und Filmindustrie ist von einer neuen Weltordnung in der Kulturproduktion die Rede.

Tom Simmert von der Gutenberg Universität Mainz sagt: Der Erfolg koreanischer Filme wie „Parasite“ und Serien wie „Squid Game“ sei für Außenstehende überraschend gewesen.

Dahinter stecke aber ein ganzes Netzwerk von Menschen, die um diese Filmprojekte herum Content für digitale Plattformen kreierten und damit maßgeblich zum Erfolg beitrügen. Im Falle Koreas sehe man das bei Filmproduktionen, im Falle Nigerias besonders anschaulich in der Musikbranche.

Problematische Macht

Auf Instagram und Tiktok könne jeder sehr niedrigschwellig Inhalte erstellen. Trotzdem sei die Macht der großen Plattformen ungebrochen und auch durchaus problematisch.

Mit Blick auf die Ankündigung, bei Instagram und Facebook in den USA Faktenchecks abzuschaffen, sagt Tom Simmert, „das ist jetzt spannend zu beobachten“, wie diejenigen damit umgehen werden, die kulturelle Inhalte bei Tiktok oder Instagram erstellen.

TikTok, Instagram & Co. Wie Social Media immer wieder neue Schönheits-Makel erfindet

Schlafen in Seitenlage soll das Gesicht zerknautschen, heißt es auf Instagram, genau wie Strohhalm-Trinken. Die Lösung: Abos für Face-Yoga-Kurse sowie Anti-Falten-Strohhalme.

Australiens umstrittener Jugendschutz Social-Media-Verbote für Jugendliche unter 16 Jahren: Ist das wirklich sinnvoll?

Australien verbietet Jugendlichen bis 15 Jahre den Zugang zu Social Media. Sieht so sinnvoller Jugendschutz aus? Ein Blick auf Chancen, Risiken und Alternativen mit Expert*innen.

Stand
Das Interview führte
Marie Gediehn
Interview mit
Tom Simmert