Outdoor Skulpturenparks und Kunstwege

An diesen Orten können Sie Kunst draußen entdecken 🗿

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Autor/in
Matthias Recht

Skulpturenparks und Outdoor-Ausstellungen zeigen Kunst unter freiem Himmel, oft ohne Eintritt. An diesen sechs ausgewählten Orten im Südwesten können Sie dreidimensionale Werke erkunden - von bekannten Künstlern, Newcomern oder Sie machen selber mit. In einem Objekt können Sie sogar übernachten. 

Bingen am Rhein: Skulpturen-Triennale
Skulpturenpark Heidelberg
Remagen: Skulpturenufer am Mittelrhein
Skulpturengarten der Sammlung Würth in Künzelsau
Kunst- und Landschaftspark im Tal im Westerwald
Grenzübergreifend: 24 Kunststops an der Deutsch-Schweizer Grenze

Die Skulpturen-Triennale in Bingen am Rhein: Im Hier und Jetzt

Bis zum 8. Oktober 2023 findet in Bingen am Rhein die diesjährige Ausgabe der Skulpturen-Triennale statt. Entlang des Kulturufers und an öffentlichen Orten in der Bingener Innenstadt sind Skulpturen von 19 Künstlerinnen und Künstlern ausgestellt, die sich unter dem Motto "HIER UND JETZT" mit den Folgen des Klimawandels in einer globalisierten Welt beschäftigen.

Der deutsche Künstler HA Schult beschäftigt sich schon seit einigen Jahrzehnten mit Umweltthemen: Neben einer Version seiner schon weltweit gezeigten "Trash People" bietet die Bingen Triennale auch gute Gelegenheiten zum Entdecken junger Kunst. Es gibt ein umfangreiches Begleitprogramm mit Führungen, Workshops und weiteren Veranstaltungen. 

Alicja Kwade im Skulpturenpark Heidelberg

Der 1995 gegründete Skulpturenpark Heidelberg befindet sich im Garten und Landschaftspark der Orthopädischen Universitätsklinik Heidelberg. 29 teils monumentale Skulpturen warten hier auf einen Besuch. Ergänzt wird die Dauerausstellung durch eine jährliche Sonderausstellung.

Bis zum 29. Oktober 2023 werden in der diesjährigen Jahresausstellung Werke von Alicja Kwade im Skulpturenpark gezeigt. Die 1979 in Polen geborene und international gefragte Künstlerin setzt sich mit Konventionen der Raumwahrnehmung auseinander und stellt diese mit optischen Täuschungen in Frage. Begleitet wird die Ausstellung von Führungen: Im Sommer wird zudem ein spezielles Programm für Kinder- und Jugendliche angeboten.

Kunst entlang des Rheins - Das Skulpturenufer bei Remagen

In Remagen, das zwischen Koblenz und Bonn liegt, gibt es direkt am Mittelrhein auf einer Strecke von 14 Kilometern eine dauerhafte Ausstellung von 15 Skulpturen. Entstanden ist die Kooperation zwischen dem Hans-Arp-Museum Bahnhof Rolandseck und der Stadt Remagen anlässlich des 2000-jährigen Bestehens der Stadt zwischen 2001 und 2022. 

Einige der 15 Objekte am Rheinufer befinden sich in unmittelbarer Nähe zum Museumsgebäude, welches direkt mit dem Bahnhof Rolandseck verbunden ist und durch einen per Tunnel und Aufzug angebundenen Neubau im Hang auch architektonisch beeindruckt. Seit Mitte Mai werden Werke des Künstlerpaars Sophie Taeuber Arp und Hans Arp in der neu gestalteten oberen Etage des Arp Museums präsentiert - darunter der Neuzugang von 20 Gipsen aus einer Schenkung.

Für längere Touren entlang des Rheins könnte ein Werk von besonderem Interesse sein: Der Künstler Joachim Manz hat eine Skulptur geschaffen, die von Reisenden als Pausenort und sogar zur Übernachtung genutzt werden kann. "Rheinschlafen" steht am Rheinkilometer 641,5.

Große Namen in ländlicher Umgebung - Skulpturengarten der Sammlung Würth in Künzelsau

Über die Wiesen und Terrassen am Carmen-Würth-Forum in Künzelsau verläuft der Skulpturengarten der Sammlung Würth. Der Bestand an moderner und zeitgenössischer Bildhauerei der Sammlung gilt als einer der wichtigsten in Deutschland. Geformt aus Stahl, Stein und Bronze sind hier im Außenraum die Werke international bedeutsamer Namen der Bildhauerei versammelt: Etwa wie Tony Cragg, Anish Kapoor oder Eduardo Chillida.

Falls das Wetter nicht mitspielt: Noch bis Mitte Juli wird eine Werkschau zum 85. Geburtstag von Georg Baselitz im Atrium des angrenzenden Museum Würth 2 in einer Sonderausstellung gezeigt. In der Hauptausstellung gibt es den britischen Malers David Hockney zu entdecken, der bis zu 90 Meter lange Gemälde mit dem iPad malt.

Land-Art im Westerwald: Der Kunst- und Landschaftspark >im Tal<

Zwischen Hasselbach und Werkhausen erstreckt sich auf einer Fläche von 100.000 Quadratmetern über Weiden und Lichtungen des Westerwalds der Landschaftsraum >im Tal<. Kultur und Natur verbinden sich hier inmitten von Bäumen, Sträuchern und Gewässern und laden zu Spaziergängen ein.

Der Kunstpark >im Tal< wurde seit 1986 durch ortsbezogene Skulpturen, Landschaftsarchitektur, Musik und Literatur vom Initiator und Bildhauer Erwin Wortelkamp und etwa 50 beteiligten Künsterinnen und Künstlern gestaltet. Mit ihren Werken - zu denen auch eine Wolke zählt - gehen sie auf die Begebenheiten der örtlichen Landschaft ein. Der Zugang zum Areal und ein Parkplatz liegen in Hasselbach.

Grenzübergreifend: 24 Kunststops an der Deutsch-Schweizer Grenze

Der Rehberger-Weg verbindet die Grenzorte Weil am Rhein in Deutschland und Riehen in der Schweiz - und damit das Vitra Design Museum und das Kunstmuseum Fondation Beyeler. Der Künstler Tobias Rehberger hat auf dem nach ihm benannten Rehberger-Weg - in Kooperation mit den beiden Kulturinstitutionen und Gemeinden - "24 Stops" entlang einer etwa fünf kilometerlangen Strecke geschaffen. 

Das Besondere: Die poppigen Objekte entlang des Wegs sind nicht ausschließlich zum Ansehen bestimmt - einige laden zur aktiven Teilnahme ein. Mal weisen sie den Weg, auf ein anderes Objekte kann man klettern und darauf eine Pause einlegen - oder auf einer Aussichtsplattform durch ein Fernglas die umgebende Landschaft erkunden. Betrachter*innen werden dabei interagierender Teil der Kunstwerke.

Zu Fuß braucht man für die Strecke durch die Kultur- und Naturlandschaft im Dreiländereck ungefähr 1,5 Stunden. Mehrmals im Jahr werden auch geführte Wanderungen angeboten.

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Autor/in
Matthias Recht