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Museum Ulm: Ausstellung „Al dente. Pasta & Design“ 

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AUTOR/IN
Justus Madaus

Spaghetti, Tortellini oder Farfalle: Für kaum ein Lebensmittel gibt es über den Globus verteilt so viele verschiedene Formen wie für die Nudel. Pasta in allen Variationen zeigt jetzt das HfG Archiv als Teil des Museums Ulm unter dem Titel „al dente. Pasta & Design”.

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Ein Appell zur Gestaltung

Es erinnert an einen Supermarkt. Unzählige Nudel-Packungen stehen aufgereiht in einem Regal. Italienische Klassiker wie Penne oder Fusilli, asiatische Reisnudeln oder schwäbische Spätzle.

Sie alle sind in ihrer Form einzigartig. Für die Direktorin des Museums Ulm, Stefanie Dathe, ist der Nudelteig ein Appell zur Gestaltung.   

„Ein Nudelteig ist sehr einfach hergestellt. Aus Mehl welcher Art auch immer, Wasser, oder eben auch noch Ei. Und nachher dieser Teigklumpen, der fordert einen sozusagen auf, der ruft ja danach, in irgendeiner Form gestaltet zu werden.“ 

Museum Ulm: Ausstellung "al dente. Pasta & Design"
Erberto Carboni, la pasta di buon appetito, Barilla, 1951.

Pasta als Inspiration

Die Pasta inspiriert sogar italienische Autodesigner wie Giorgetto/Giorgio Giugiaro. Die schleifenförmige „Marille“ hat er 1983 für einen renommierten Pasta-Hersteller entwickelt.

Der französische Designer Philippe Starck hat „Mandala“ entworfen. Eine geriffelte Nudel, die im Querschnitt einem Yin-Yang-Zeichen ähnelt. Die ersten Nudeldesigner sind allerdings namenlos, erzählt Designhistoriker Linus Rapp als Kurator. 

Museum Ulm: Ausstellung "al dente. Pasta & Design"
Philipp Starck, Mandala und Quartela (für Panzani), 1984, Fotografie der Teigwaren

Ein kulinarisches Begleitprogramm

Das Archiv der Hochschule für Gestaltung in Ulm zeigt dabei auch die handwerklichen Anfänge der Teigwaren: Nudelhölzer und Teigpressen.

Museum Ulm: Ausstellung "al dente. Pasta & Design"
Lior Rokah-Kor, OTOTO Design, Spaghettimonster (Nudelsieb), 21. Jahrhundert, Kunststoff, BPA-frei.

Ein Video, in Dauerschleife an die Wand geworfen, lässt eine Maschine unaufhörlich Eier aufschlagen, präzise und monoton. Daneben eine winzige Vase aus Pasta, nicht mal daumengroß. Sie kommt aus einem 3D-Lebensmitteldrucker.  

In die Küche lockt das HfG Archiv in seinem kulinarischen Begleitprogramm. Es werden Spätzle geschabt und Nudeln gewalzt. Klassisch schwäbische Hausmannskost. Die Nudel ist nämlich auch Teil kultureller Identität, betont die Ulmer Museumsleiterin Stefanie Dathe. 

 Schmecken soll sie

Teigwaren, Nudeln, Pasta, in welcher Form auch immer existieren in allen Kulturen dieser Welt über viele Jahrhunderte schon. Es gibt die unterschiedlichsten Techniken.

Museum Ulm: Ausstellung "al dente. Pasta & Design"
Teigwaren Riesa GmbH, Riesa Werk 1, Frau mit Makkaroni, 1960er Jahre, Fotografie.

Aus dem Kochtopf ins Museum, ein Ausflug in die Kulturgeschichte der Nudel. Egal wie viel Design in der Pasta steckt, am Ende landet sie doch auf dem Teller und muss vor allem eines: schmecken.  

Pasta & Design,
07.06.2024 -19. 01.2025,
im HfG-Archiv Ulm

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