Anja Luithles Kunst spielt mit unserer Wahrnehmung. Jetzt in der „Q Galerie für Kunst Schorndorf“.
Vorsicht, die Skulptur ist schreckhaft! Wenn man ihr nahekommt, beginnt sie jämmerlich zu zittern. Dabei besteht sie eigentlich aus nichts als einem leeren Kleid, in dem kein Mensch zu finden ist.
Was sie nur hat? „Sie zittert halt,“ sagt Anja Luithle, die sich das Kunstwerk ausgedacht hat, „ob vor Furcht, vor Kälte, oder vor Erregung liegt in der Fantasie von jenen, die sie betrachten:“ An Luithles Werken gibt es immer etwas, was die Wahrnehmung von ganz allein ergänzt: In der Kaffeetasse scheint jemand zu rühren – obwohl in Wahrheit ein Motor den Löffel dreht.
Der Pierrot schaut sich aufmerksam um – dabei ist er so wenig da, wie der Mönch in seiner dunklen Kutte, die stocksteif und leer am anderen Ende des Podestes steht und finster dreinzublicken scheint, obwohl kein Kopf in der Kapuze steckt.
Luithles Werke zeigen, wie unsere Sinne beständig daran weben, was wir als Wirklichkeit betrachten. Und Gewebe haben es ihr nunmal angetan.