Die Malerin Heike Negenborn aus Windesheim erfindet Landschaften neu. Dafür beobachtet sie Wolkenformationen und arbeitet mit einem System aus Gitternetzen und Fluchtpunkten.
Wenn Heike Negenborn aus Windesheim ein Bild malt, geht sie planvoll vor. Sie vermisst akribisch die Natur, skizziert Fluchtpunkte und Gitternetze, beobachtet in freier Natur seit 35 Jahren Wolkenformationen.
Daraus entstehen erfundene Landschaftsbilder, die anziehend und verstörend zugleich wirken. Sie bedient sich dabei aus ihrem Erinnerungsarchiv ihrer Naturbeobachtungen und kombiniert mal eine rheinhessische Hügellandschaft mit einem Himmel, wie ihn die alten holländischen Meister malten.
Oder sie gaukelt einen toskanischen Zypressenhain vor, der aber von einem eisigkalten Himmel beschienen wird. Ihre neuesten Bilder, „Netscapes“, legen ihre Konstruktionsprinzipien frei und lösen sich in die Abstraktion auf:
Jetzt breiten sich schachbrettartig breite Linien wie Koordinaten über einer rauchschwarzen Wüstenei aus, Wolkenungetüme wirken wie Explosionen über einem Schlachtfeld.
Landschaftsmalereien sind für Heike Negenborn ein immer neu zu bespielendes Feld – ein Thema, das sie immer weiter in der Tiefe erarbeiten will.