Auch am Tag nach dem Unwetter laufen heute in Schönecken die Aufräumarbeiten. Bewohner müssen Schlamm beseitigen und beschädigtes Mobiliar wegräumen. Betroffen sind vor allem Häuser auf einer Seite der Schönecker Hauptstraße. Die Straße liegt an einem Hang. Bei den Anwohnern auf der tiefer gelegenen Seite soll das Wasser am Montag regelrecht durchgeschossen sein.
Schönecken sieht heute wieder relativ aufgeräumt aus. Viele Helfer und die Feuerwehr haben dafür gesorgt, dass der Schlamm schnell weggespritzt wurde. Vor einigen Häusern türmt sich aber noch der Müll. Ein Schreiner aus Schönecken sagte dem SWR, dass er gefühlt alle zwei Jahre von einer Überflutung betroffen sei. Dieses Mal sei es besonders schlimm gewesen. Der Schaden: etwa 30.000 Euro. Lange sei der Standort für ihn so nicht mehr zumutbar.
Kritik: Hochwasserkonzept ist wirkungslos
Schöneckens Bürgermeister Johannes Arenth (CDU) hatte am Montag erklärt, durch den Starkregen sei der Hühnerbach, ein Nebenfluss der Nims, angeschwollen. Ein Rohr habe das Wasser nicht mehr halten können. Durch die Hügellandschaft sei es schwierig, das Wasser zurückzuhalten. Es gab auch Kritik unter den Betroffenen: Kürzlich habe die Verbandsgemeinde ein Hochwasserkonzept vorgestellt, das ihrer Ansicht nach aber nichts nutze.
Bürgermeister Arenth erklärt daraufhin, dass diese Maßnahmen angesichts der großen Wassermassen kaum geholfen hätten. Er ermutigte die Bürgerinnen und Bürger, ihre Häuser künftig noch besser vor Hochwasser zu schützen.
Eine Anwohnerin sagte dem SWR: "Das Wasser kam mit einer solchen Wucht und so schnell - so schnell kann man gar nicht reagieren. Wir wollten noch Sandsäcke ins Fenster legen, aber dann kam das ja wie ein Sturzbach durch die Garage und die Kellerräume. Und dann war das im Keller wirklich brusthoch."
Mehr als 40 Feuerwehreinsätze in Schönecken
In Schönecken war es am Montag infolge eines Unwetters zu höheren Wasserständen an der Nims gekommen. Nach Angaben der Feuerwehr hatte es Überschwemmungen im gesamten Ort gegeben. Zahlreiche Keller, Garagenzufahrten, Gärten und Straßen liefen voll.
Der Brand- und Katastrophenschutzinspekteur, BKI, des Eifelkreises Bitburg-Prüm sagte am Montag dem SWR, in Schönecken habe es mehr als 40 Feuerwehreinsätze gegeben. Eine Sturzflut sei durch den Ort gelaufen.
Stromausfall in mehreren Orten der VG Südeifel
Teile von Schönecken waren zeitweise ohne Strom, unter anderem auch das Seniorenheim. Dort wurden laut Feuerwehr Notstromaggregate eingesetzt, damit die benötigten medizinischen Geräte weiterlaufen konnten. Am Montagabend gab es dann wieder Strom. Es seien etwa 100 Feuerwehrleute und das DRK in Schönecken im Einsatz gewesen.
Auch in mehreren Orten der Verbandsgemeinde Südeifel war am Montag vorübergehend der Strom ausgefallen. Teils seien auch Bäume umgestürzt, hieß es. In Birresborn an der Kyll standen laut dem BKI des Kreises Vulkaneifel Häuser unter Wasser. Es sollen rund 50 Gebäude betroffen gewesen sein. Laut Anwohnern führten Kyll-Zuflüsse wie der Fischbach deutlich mehr Wasser als üblich.
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Autobahn A1 war zeitweise durch Bäume blockiert
Bei Bullay an der Mosel mussten laut Polizei nach dem Unwetter unter anderem zwei Keller ausgepumpt werden. Auf der Straße zwischen Neumagen-Dhron und Papiermühle gab es einen leichten Hangrutsch. Wie der zuständige BKI mitteilte, waren dort Steine und Geröll auf die Straße gefallen.
Die A1 zwischen Manderscheid und Mehren sei außerdem kurzzeitig von umgestürzten Bäumen blockiert gewesen.