Kommunalpolitik ist im Hause Fölix Familiensache. Bei der Kommunalwahl treten gleich drei Generationen für den Gemeinderat in Saulheim (Landkreis Alzey-Worms) an: Martin Fölix, sein Sohn Christoph und dessen Tochter Emma. "Saulheim ist uns eine Herzensangelegenheit", sagt Christoph Fölix. "Ich glaube, da spreche ich für die ganze Familie."
Deshalb könnte es sogar sein, dass der Ortsbürgermeister der rheinhessischen Gemeinde auch nach der Kommunalwahl noch Fölix heißt. Denn Christoph Fölix würde das Amt gerne von seinem Vater Martin übernehmen, der es nach 15 Jahren nun abgibt.
Kommunalpolitik ständig Thema am Esstisch
"Ich trete nicht mehr an, weil ich 77 Jahre alt bin. Irgendwann reicht es auch mal", sagt Martin Fölix. Vor dem Bürgermeisteramt war er auch schon 17 Jahre lang Beigeordneter in Saulheim. Seine Frau freue sich, dass er nun aufhöre, erzählt Fölix.
Wobei die politischen Gespräch am Esstisch wahrscheinlich dennoch kein Ende finden werden - vor allem, wenn Vater und Sohn zusammen sitzen. "Meine Frau meint immer, wir würden streiten, dabei diskutieren wird nur", so Fölix. Sohn Christoph ergänzt: "Wenn ich vorbeikomme, um meine Eltern zu besuchen, sagt meine Mutter häufig, wir sollen nicht schon wieder über Politik reden, sondern auch mal über andere Dinge."
Wechsel an der Ortsspitze in Saulheim
Sollte er gewinnen, würde er in große Fußstapfen treten, sagt Christoph Fölix. Sein Vater sei immer für alle Bürgerinnen und Bürger ansprechbar gewesen. Als Ortsbürgermeister würde er versuchen, das auch so zu machen. In mancherlei Hinsicht hätte er aber auch Änderungsvorschläge. So erledigt Martin Fölix in seinem Ortsbürgermeisterbüro noch sämtlichen Papierkram handschriftlich. Das ist Christoph Fölix zu umständlich.
Ob es bei der Wahl von Vorteil ist, den Namen Fölix zu haben - da ist sich Christoph Fölix nicht so sicher. Sein Vater habe zwar gute Politik gemacht. Sonst wäre er nicht zweimal wiedergewählt worden. Da könnte der Name schon helfen. "Aber natürlich wird's auch Leute geben, die nach 15 Jahren nicht nochmal einen Fölix haben wollen."
Für SPD und FDP kandidieren zwei Frauen als Ortsbürgermeisterinnen in Saulheim
Vater Martin Fölix betont, dass es im Wahlkampf noch viel zu tun gibt. Neben seinem Sohn bewerben sich auch zwei Frauen um das Amt an der Ortsspitze. Für die FDP tritt die parteilose Inga Klingelhöfer an. Die SPD schickt Stefanie Nibuer ins Rennen.
Martin Fölix sagt, als Vater wäre er schon enttäuscht, wenn sein Sohn nicht gewinnt. Aber: "Wir haben eine Demokratie. Die Mehrheit bestimmt. Dann ist es halt so. Aber ich hoffe, er gewinnt und dann bin ich auch ziemlich stolz."
Im Partyraum von Familie Fölix wurde schon so manche Wahlparty gefeiert. Am Sonntag wollen sie hier wieder feiern. Egal, wie die Wahl ausgeht.
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Die Menschen in Rheinland-Pfalz treiben vor der Kommunalwahl unterschiedliche Themen um. Wir haben "Zugehört". Und uns nach Lösungen umgeschaut.