Der Hochwasser-Blog für RLP Helfer aus dem Ahrtal unterstützen die Menschen in Valencia
In den von der Flutkatastrophe zerstörten Regionen in Rheinland-Pfalz läuft der Wiederaufbau. Viel ist geschafft, viel ist noch zu tun. Hier die aktuelle Lage.
Sonntag, 15. August
+++ BAP-Musiker Wolfgang Niedecken spielt Benefizkonzert für Flutopfer +++
21:00 Uhr
Der Musiker Wolfgang Niedecken hat am Sonntag in Neuwied ein Benefizkonzert zugunsten der Flutopfer gegeben. Der Chef der Kölner Gruppe BAP hatte vor dem Auftritt angekündigt, mit der Stiftung Villa Musica Rheinland-Pfalz die Einnahmen zugunsten der "Aktion Deutschland hilft" zu spenden. "Wir hoffen damit wenigstens ein bisschen dazu beizutragen, die materielle Not der Betroffenen zu lindern." Zu dem mit rund 600 Besuchern ausverkauften Konzert auf Schlosshof Engers kam auch der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz (SPD). "Solche Konzerte sind ein wichtiges Zeichen der Solidarität. Es ist unerlässlich, Seite an Seite mit den Opfern zu stehen", sagte Lewentz.
+++ Privatfirmen sollen im Ahrtal verstärkt Aufgaben übernehmen +++
17:15 Uhr
Im Ahrtal sollen verstärkt private Firmen mit anpacken. "Schrittweise werden Aufgaben, die in den ersten Wochen der Katastrophenschutz übernommen hat, an private Firmen vergeben", teilte der Krisenstab in Bad Neuenahr-Ahrweiler mit. Damit verringere sich die Zahl der Einsatzkräfte. Am Sonntag waren den Angaben zufolge noch etwa 2.500 Helfer von Feuerwehr, Hilfsorganisationen, THW, Polizei und Bundeswehr vor Ort.
+++ THW leistete eine Million Stunden Einsatz in Hochwassergebieten +++
3:30 Uhr
Das Technische Hilfswerk (THW) ist nach eigenen Angaben in den Hochwassergebieten in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz bisher eine Million Stunden im Einsatz gewesen. Das teilte THW-Präsident Gerd Friedsam mit. "Unsere ehren- und hauptamtlichen Einsatzkräfte erbringen in den letzten Wochen tagtäglich Höchstleistungen. In den vergangenen vier Wochen wurden fast so viele Einsatzstunden wie im gesamten vergangenen Jahr geleistet." 9.537 Helferinnen und Helfer aus nahezu allen Ortsverbänden hätten Menschen gerettet, Trümmer beseitigt, Trinkwasser bereitgestellt und Brücken errichtet, so das THW.
Samstag, 14. August
+++ Syrische Asylbewerber helfen beim Aufräumen im Ahrtal +++
20:00 Uhr
Nach der Flutkatastrophe im Ahrtal helfen zahlreiche Freiwillige bei den Aufräumarbeiten - unter ihnen auch eine Gruppe syrischer Asylbewerber. SWR-Mitarbeiterin Miriam Spies hat die Flüchtlinge drei Tage lang bei ihrer Arbeit begleitet. Im Studiogespräch berichtet sie, wie das Engagement der Syrer im Ahrtal ankommt.
+++ Fast alle Orte im Ahrtal wieder erreichbar - zumindest notdürftig +++
18.45 Uhr
Einen Monat nach dem verheerenden Hochwasser im Ahrtal mit 133 Toten sind inzwischen alle Orte über das Straßennetz wieder erreichbar - zumindest notdürftig. Die Situation werde durch Räumarbeiten, provisorische Hilfswege und Behelfsbrücken stetig verbessert, teilte der Krisenstab in Bad Neuenahr-Ahrweiler am Samstag mit.
Vier Wochen nach der Flutkatastrophe Alle Orte im Ahrtal notdürftig wieder erreichbar
Einen Monat nach dem verheerenden Hochwasser im Ahrtal mit 133 Toten sind inzwischen alle Orte über das Straßennetz wieder erreichbar - zumindest notdürftig.
+++ Ehrenamtliche Helfer aus Kusel im Hochwassergebiet +++
13:45 Uhr
15 ehrenamtliche Helfer aus dem Kreis Kusel sind am frühen Morgen ins Hochwassergebiet an der Ahr gefahren. Nach Angaben der Kreisverwaltung helfen sie beim Wiederaufbau. Den Bus für die Helfer hat nach Angaben einer Kreissprecherin ein regionaler Busunternehmer kostenlos zur Verfügung gestellt. Die ehrenamtlichen Helfer sollten von den Einsatzleitungen vor Ort eingeteilt werden. Sie übernachten auf einem Campingplatz in Grafschaft. Morgen Abend fährt der Bus die Helfer dann wieder zurück nach Kusel. Zusätzlich fahren Mitarbeiter der Kreisverwaltung mit zwei Kleinbussen ins Ahrtal. Sie verteilen dort Spenden eines Kuseler Supermarkts.
+++ Änderungen bei Soforthilfe-Anträgen im Kreis Ahrweiler+++
10:45 Uhr
Seit heute sind die beiden Telefonnummern der Hotline für die Beantragung der Soforthilfe des Kreises Ahrweiler 02641/975-960 und -961 nicht mehr aktiv. Grund hierfür sei die stark zurückgegangene Nachfrage, so der Kreis. Es können jedoch über ein Formular auf der Internetseite des Kreises weiterhin Anträge gestellt werden. Bislang seien mehr als 14.000 Anträge eingegangen, von denen dreiviertel bereits abschließend bearbeitet und entschieden worden seien. Fast 13 Millionen Euro seien bisher an Soforthilfen ausgezahlt worden.
+++ Künstler unterstützen Opfer mit Benefizkonzerten +++
09:45 Uhr
Mit den Ticketerlösen aus Kulturveranstaltungen wollen Künstler Opfer der Hochwasserkatastrophe an der Ahr unterstützen. BAP-Sänger Wolfgang Niedecken tritt am Sonntag vor dem Schloss Engers in Neuwied auf. In dem bereits ausverkauften Benefizkonzert widmet sich Niedecken dem Werk von Bob Dylan. Gemeinsam mit der Stiftung Villa Musica werde er die Einnahmen für die "Aktion Deutschland hilft" spenden, sagte Niedecken. Der Koblenzer Gitarrenvirtuose Lulo Reinhardt lädt am Sonntag auf die Festung Ehrenbreitstein ein. Der Eintritt beträgt ein Euro; die Besucher könnten selbst bestimmen, wie viel sie an zusätzlichem Geld spendeten, alle Einnahmen gingen ins Ahrtal. Auch die Erlöse eines Sonderkonzertes der Stadt Hachenburg im Rahmen der Picknick-Konzerte gehen an die Hochwasseropfer. Alle Bands würden auf ihre Gage verzichten.
+++ Pfarrer: Flutopfer brauchen noch lange seelsorgerische Hilfe +++
09:30 Uhr
Die Opfer der Hochwasser-Katastrophe werden nach Einschätzung des Kölner Pfarrers Oliver Mahn noch über Monate seelsorgerische Unterstützung brauchen. Es sei wichtig, dafür zu sorgen, dass die Menschen auch nach der Beseitigung der größten Schäden nicht aus dem Blick gerieten, sagte Mahn dem Evangelischen Pressedienst. Er habe das Gefühl, dass "die dicken Probleme" noch kommen. Viele Menschen lebten in den ersten Wochen nach der Katastrophe in einem Tunnel und funktionierten zunächst einmal, sagte Mahn. "Jetzt, wo die gröbsten Aufräumarbeiten erledigt sind, kommt eine ruhigere Phase." Viele Menschen fielen dann erst einmal in ein Loch. Es sei daher wichtig, dass die Kirche weiter mit Seelsorgern vor Ort sei, sagte Mahn.
+++ Unionsfraktion für längere Insolvenzaussetzung in Hochwassergebieten +++
02:15 Uhr
Die Unionsfraktion unterstützt den Vorschlag von Kanzlerkandidat Armin Laschet (CDU), die Insolvenzantragspflicht für Betriebe in den Hochwassergebieten bis Ende Januar und damit drei Monate länger als geplant auszusetzen. Die gesetzliche Regelung soll voraussichtlich am 25. August in einer Sondersitzung des Deutschen Bundestages beraten werden. Die Unionsfraktion erwarte, dass auch der Koalitionspartner SPD den Vorschlag unterstütze. Zuvor hatte Laschet verlangt, es müsse eine Aussetzung bis Januar geben. Laschet sagte gegenüber der "Rhein-Zeitung", den geschädigten Unternehmen müsse mehr Luft verschafft werden. Das Bundeskabinett hatte vor gut einer Woche vereinbart, die bei drohender Zahlungsunfähigkeit bestehende Pflicht zum Insolvenzantrag für Unternehmen in den Hochwassergebieten bis Ende Oktober auszusetzen.
Freitag, 13. August
+++ Unions-Kanzlerkandidat Laschet ist für "Hochwasser-resilienten" Wiederaufbau +++
22:32 Uhr
Der CDU-Bundesvorsitzende und Unions-Kanzlerkandidat Armin Laschet hat sich bei einer Wahlkampfveranstaltung in Bad Kreuznach zum Wiederaufbau der von der Flut zerstörten Gebiete geäußert. "Die Städte, die wir jetzt wieder aufbauen, müssen Hochwasser-resilient aufgebaut werden“, sagte er bei einer Diskussion mit Bürgern und der rheinland-pfälzische CDU-Landesvorsitzende und Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner. Sie hatte zu Beginn der Veranstaltung zu einem Gedenkmoment für die Flutopfer aufgerufen. Bad Kreuznach ist die Heimatstadt der CDU-Landesvorsitzenden und Direktkandidatin für die Bundestagswahl Julia Klöckner.
+++ Bundeswehr hilft weiter im Katastrophengebiet Ahrtal +++
21:30 Uhr
Die Bundeswehr bleibt weiterhin im Katastrophengebiet im Ahrtal im Einsatz. Das sagte der Presseoffizier des Landeskommando Rheinland-Pfalz, Günter Bohn, dem SWR. In den vergangenen Tagen hatte es immer wieder Gerüchte gegeben, die Einsatzkräfte würden abgezogen. Bohn sagte, die Bundeswehr bleibe so lange im Ahrtal, bis sie ihre Fähigkeiten an die Zivilisten übergeben habe. Und auch danach stünden sie noch als Backup bereit.
+++ Winzer an der Ahr suchen Helferinnen und Helfer +++
19:45 Uhr
Winzerinnen und Winzer aus dem Ahrtal suchen versierte Helferinnen und Helfern, die erste Erfahrungen im Weinbau vorweisen können. Die Schäden durch die Flutkatastrophe seien massiv. Inzwischen sei ein Shuttle-Bus eingerichtet worden, der die Helferinnen und Helfer täglich ab 9 Uhr vom Innovationspark-Rheinland in Grafschaft zu den betroffenen Orten im Kreis Ahrweiler fahre. Wer kann, sollte eine Laubschere mitbringen.
+++ Psychologen sollen Schulgemeinden im Flutgebiet unterstützen +++
18:45 Uhr
Zu Beginn des neuen Schuljahres sollen im Ahrtal vermehrt Schulpsychologinnen und -psychologen eingesetzt werden. Betroffene Lehrkräfte sowie Schülerinnen und Schüler bei der Verarbeitung der Krise von Beginn an zu unterstützten, sei die Aufgabe des eingerichteten psychologischen Dienstes, erklärte die Staatssekretärin für Bildung, Bettina Brück. Am Standort Mayen werde darüber hinaus eine schulpsychologische Beratungsstelle eingerichtet. Wenn in zwei Wochen der Unterrichtet wieder losgeht, sollen allen auch aus den benachbarten Bundesländern Hessen und Baden Württemberg Schulpsychologen im Einsatz sein.
+++ SWR-Abfrage: Hochwassergeschädigte Gemeinden schätzen Schäden auf mindestens 10 Milliarden Euro +++
18:15 Uhr
Die vom Hochwasser geschädigten Gemeinden im Ahrtal und dem Großraum Trier schätzen ihre Schäden durch das Hochwasser aktuell auf mindestens 10 Milliarden Euro. Das hat eine Abfrage des SWR in den einzelnen Kommunen und Kreisen ergeben. In der Verbandsgemeinde Altenahr belaufen sich die Schäden - zwischen Hönningen bis zum Kloster Marienthal - nach derzeitigen Schätzungen auf circa 2,7 Mrd. Euro. In der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler könnte der Wiederaufbau insgesamt zwischen 5 und 6 Milliarden Euro kosten - nicht eingerechnet die Schäden von Unternehmen und Privatpersonen. In der Region Trier hat die SWR-Abfrage bei den dortigen Behörden eine Schadenshöhe von mindestens 118 Millionen Euro ergeben.
+++ SPD-Fraktion im Kreistag fordert Landrat Pföhler zu Rücktritt auf +++
18:00 Uhr
Die SPD-Fraktion im Kreistag von Ahrweiler hat den CDU-Landrat Jürgen Pföhler in einer Resolution zum Rücktritt aufgefordert, spricht sich allerdings vorerst gegen einen Abwahlantrag aus. Einen solchen Antrag hatten die Grünen in dieser Woche in der Kreisverwaltung eingereicht. Pföhler wird vorgeworfen, in der Nacht der Flutkatastrophe (14. auf 15. Juli) untätig gewesen zu sein und keinen Katastrophenalarm ausgelöst zu haben.
+++ Land gedenkt der Flut-Toten mit Staatsakt - SWR überträgt live +++
17:15 Uhr
Rheinland-Pfalz wird der Toten der Flutkatastrophe am 1. September mit einem Staatsakt gedenken. Das hat die Staatskanzlei mitgeteilt. Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) lade die Angehörigen der Toten und Vermissten, Verletzte, Geschädigte, Hilfskräfte sowie die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister der mehr als 250 betroffenen Orte dazu an den Nürburgring ein. Der Staatsakt soll den Angaben zufolge am 1. September um 17 Uhr beginnen. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier habe sein Kommen zugesagt. Der SWR wird den Staatsakt live übertragen. Bislang registrieren die Behörden allein im Ahrtal 133 Flut-Tote. Ein Mensch starb im Hochwasser im Raum Trier. Drei Menschen werden nach den Fluten noch vermisst.
Weitere 40 Millionen Euro Soforthilfe Staatsakt für Hochwasser-Opfer in Rheinland-Pfalz
Mit einem Staatsakt gedenkt Rheinland-Pfalz am 1. September der Opfer der verheerenden Flutkatastrophe. Der SWR überträgt die Gedenkfeier live.
+++ Bundesamt von Hochwasser-Ausmaß offenbar überrascht +++
16:30 Uhr
Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz ist vom Ausmaß der Flutkatastrophe offenbar überrascht worden. Das zeigt die Auswertung von Lageberichten aus der Katastrophenwoche an das Bundesinnenministerium, die dem WDR vorliegen.
In ihrem täglichen Bericht an das Bundesinnenministerium meldeten die Experten am 12. Juli, die Niederschläge würden "örtlich zu typischen Unwetterfolgen wie Ausuferungen von kleineren Fließgewässern und begrenzten Überschwemmungen führen. Vollgelaufene Keller, kleinere Erdrutsche und Verkehrsbehinderungen sind wahrscheinlich."
Einen Tag später, am Nachmittag des 13. Juli, notierten die Beamten zwar gemäß dem Deutschen Wetterdienst, dass mit bis zu 200 Litern Niederschlag pro Quadratmeter zu rechnen sei - eine Menge, die sonst für gewöhnlich nur innerhalb von zwei bis drei Monaten niedergeht. Dennoch sahen sie weiterhin "keine länderübergreifende Hochwasserlage" kommen.
Am 14. Juli, als bereits dramatische Bilder aus Nordrhein-Westfalen in sozialen Medien kursierten, kam das Lagezentrum erneut zu dem Schluss, dass "nicht mit einem länderübergreifenden und bevölkerungsschutzrelevanten Schadensereignis zu rechnen" sei.
+++ Land stockt Soforthilfe für Kommunen auf +++
16:00 Uhr
Die rheinland-pfälzische Landesregierung hat die Soforthilfe zur finanziellen Unterstützung der Kommunen nach der Flutkatastrophe um weitere 40 Millionen aufgestockt - auf nun insgesamt 100 Millionen Euro. Die Landesregierung teilte mit, das Geld fließe unter anderem in die Räumung und Instandsetzung von zerstörter Infrastruktur etwa bei der Energieversorgung, Wasser und Abwasser, Straßen und Bildung. Vor allem im Landkreis Ahrweiler könnten mit den Geldern auch die Rechnungen der beauftragten Landwirte und Lohnunternehmen bezahlt werden, hieß es.
+++ Krisenstab wehrt sich gegen Kritik: "Das Zusammenspiel funktioniert hervorragend" +++
15:45 Uhr
Der Krisenstab für das Katastrophengebiet im Ahrtal hat Kritik an der Koordination der Hilfsangebote zurückgewiesen. "Das Zusammenspiel funktioniert wirklich hervorragend", sagte der Leiter des Krisenstabs, Thomas Linnertz. Seit der Hochwasserkatastrophe sei viel passiert. Als der Krisenstab die Einsatzleitung vom Kreis übernommen habe, sei die Infrastruktur in weiten Teilen zerstört und viele Gemeinden von der Außenwelt abgeschnitten gewesen. Dazu habe es kein Netz und keine medizinische Versorgung gegeben. Durch den Einsatz von bis zu 5.000 Hilfskräften täglich sei es gelungen, "diese akute Gefahrenlage aufzuarbeiten", sagte Linnertz. Ohne die freiwilligen Helfer wäre das nicht möglich gewesen.
+++ Helfer und CDU-Fraktion kritisieren Krisenstab +++
13:45 Uhr
Rund einen Monat nach der Flutkatastrophe im Ahrtal haben die CDU-Landtagsfraktion und einige freiwillige Helfer dem Krisenstab schwere Versäumnisse bei der Koordination der Hilfsangebote vorgeworfen. Die Helfer - zumeist Bauern und Bauunternehmer mit schwerem Gerät sowie Handwerker - müssten sich immer noch selbst organisieren, kritisierte Landwirt Martin Eudenbach bei einer Videokonferenz mit CDU-Fraktionschef Christian Baldauf. Baldauf forderte von den Behörden mehr Unterstützung für freiwillige Helfer. Die Pressestelle der Einsatzleitung teilte auf SWR-Anfrage mit, dass eine zentrale Koordination aller Helfer nicht möglich sei. Dafür gebe es aber in jedem Ort Info-Punkte und spezielle Ansprechpartner für die Helfer.
+++ BUND fordert naturschonenden Wiederaufbau +++
11:30 Uhr
Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) fordert einen naturschonenden Wiederaufbau im Ahrtal. In einem offenen Brief an Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) heißt es, Planungsfehler der Vergangenheit dürften nicht wiederholt werden. Die Flutkatastrophe habe gezeigt, dass bei Bauten in Flussnähe Naturgewalten in der Vergangenheit oft unterschätzt worden seien. Überall, wo jetzt neu gebaut werden soll, müsse dem Fluss mehr Raum gegeben werden. Der BUND fordert in diesem Zusammenhang unter anderem auch den Stopp des Neubaus der A1 in der Eifel. Die Organisation bietet zudem ihre Mithilfe bei Planungen an und hat ein Symposium mit Fachleuten, Politik und Betroffenen angekündigt.
+++ Wieder Strom in Dernau und Rech +++
10:30 Uhr
In den Ahr-Gemeinden Dernau und Rech sind die Haushalte weitgehend wieder störungsfrei mit Strom versorgt - ohne die provisorisch eingesetzten Stromaggregate. Das gab der Netzbetreiber Westnetz bekannt. In Dernau sei eine neue Ortsnetzstation in Betrieb genommen worden, die rund fünf Tonnen schwere Anlage wurde mit einem Kran an ihren Standort gebracht. In Rech konnte unterhalb der Ahr ein neues Stromkabel in Betrieb genommen werden. Dieses Erdkabel stabilisiere die Stromversorgung auf ein fast normales Niveau.
+++ Handwerk-Azubis im Ausnahmezustand +++
10:00 Uhr
Rund 300 Handwerker-Azubis sind in der vergangenen Woche im Ahrtal in ihre Ausbildung gestartet. Der neue Lebensabschnitt beginnt allerdings im Ausnahmezustand. Die jungen Leute müssen gleich mit anpacken. Ein frisch gebackener Lehrling eines Heizungs- und Sanitärbetriebs erzählt:
+++ Internetplattform für Handwerker von Handwerkern +++
7:30 Uhr
Die Handwerkskammer Koblenz hat eine Internetplattform für Hilfsangebote von Handwerkern eingerichtet. Nach Angaben der Handwerkskammer könnten Betroffene im Ahrtal dort gezielt nach handwerklichen Leistungen suchen. Betriebe können sich auf www.baut-mit-auf.de registrieren und ihre Angebote und Kontaktdaten hinterlassen. Betroffene im Ahrtal können dann gezielt Kontakt mit den Handwerkern aufnehmen. Nach Angaben der Handwerkskammer werde zusätzlich an einer Handy-App gearbeitet. Neben der Handwerkskammer sind auch die Krisenstäbe der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion, verschiedene Handwerksorganisationen und Energieversorger an dem Projekt beteiligt.
+++ Maria-Hilf-Krankenhaus nimmt wieder Patienten auf +++
7:15 Uhr
Das Maria-Hilf-Krankenhaus in Bad Neuenahr-Ahrweiler nimmt nach eigenen Angaben als einziges Akut-Krankenhaus der Stadt seit heute wieder Patientinnen und Patienten stationär auf. Nach umfangreichen Prüfungen hätten die regionalen Behörden den Betrieb freigegeben. Die Flut habe schwere Schäden angerichtet, glücklicherweise hätten die Wassermassen aber keine patientennahen Bereiche der Klinik erreicht. Dafür stehe das Gebäude gerade noch hoch genug am Hang. Die größte Herausforderung sei gewesen, die Wasserver- und Abwasserentsorgung wiederherzustellen, so die Klinik. Auch Strom, Heizung, Internet und Telefon funktionierten wieder.
+++ Spenden-Triathlon im Ahrtal +++
6:30 Uhr
Im Ahrtal findet heute zwischen Mertesdorf und Insul ein Spenden-Triathlon für die Flutopfer statt. Die Spenden gehen an eine Aktion von Handwerkern aus der Region Trier, die in Insul helfen wollen, die Häuser wieder aufzubauen. Der fünffache Deutsche Meister und Vize-Europameister im Cross-Triathlon, Jens Roth aus Monzelfeld (Kreis Bernkastel-Wittlich), wird zunächst im Mertesdorfer Freibad schwimmen, dann mit dem Rad bis hinter den Nürburgring fahren und die restlichen 20 Kilometer bis nach Insul laufen. Die Strecke wird Jens Roth gemeinsam mit einem Triathlon-Kollegen David Breuer aus Insul zurücklegen, der selbst vom Hochwasser betroffen ist.
+++ Was Helfer in den Katastrophengebieten beachten müssen +++
6:00 Uhr
Auch gut vier Wochen nach der Flutkatastrophe sind im Ahrtal noch viele ehrenamtliche Helfer unterwegs. Wir haben zusammengefasst, was die Freiwilligen beachten sollten.
Hochwasser in Rheinland-Pfalz FAQ: Alles was Helfer in Flutgebieten wissen müssen
Auch rund einen Monat nach der Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz sind ehrenamtliche Helfer im Ahrtal unerlässlich. Was Freiwillige über den Einsatz in den Hochwassergebieten wissen müssen, gibt es in unserem FAQ.
Donnerstag, 12. August
+++ Bilanz: Vier Wochen nach der Flut im Ahrtal +++
20:15 Uhr
Das Hochwasser hat entlang der Ahr große Zerstörung angerichtet. Vier Wochen später sind immer noch tausende Einsatzkräfte vor Ort. Sie helfen bei der Vermisstensuche, beim Aufräumen und dem Wiederaufbau. Die Bewohner des Ahrtals kämpfen teilweise mit Traumata aus der Flutnacht.
+++ THW: 1 Mio. Einsatzstunden in Hochwassergebieten +++
19:45 Uhr
Mitarbeiter des Technischen Hilfswerks sind nach eigenen Angaben seit Beginn des Einsatzes nach dem Sturmtief Bernd bislang eine Million Stunden in den Flutgebieten in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen im Einsatz. Damit seien in den vergangenen vier Wochen fast so viele Einsatzstunden geleistet worden wie im gesamten vergangenen Jahr, sagte THW-Präsident Gerd Friedsam. Knapp 9.600 Einsatzkräfte des Hilfswerks hätten seitdem Menschen gerettet, Trümmer beseitigt oder Trinkwasser bereitgestellt.
+++ Erste Flutopfer beerdigt +++
18:15 Uhr
Im Ahrtal sind die ersten Todesopfer der Flutkatastrophe bestattet worden. Nach Angaben der Verbandsgemeinde Ahrweiler konnten einige der Toten wegen der Zerstörungen auf den Friedhöfen nicht in ihren Heimatgemeinden beigesetzt werden. Sie wurden stattdessen in umliegenden Orten oder den Gemeinden, in denen ihre Angehörigen leben, beerdigt. Nach Einschätzung der Bischöflichen Pressestelle stelle die "nie dagewesene Situation im Ahrtal" für Bestattungsinstitute, Kommunen und Kirchen eine besondere Herausforderung dar. Der Ahrweiler Dechant Jörg Meyrer sagte, aus dem ganzen Bistum Trier hätten sich Kolleginnen und Kollegen gemeldet, um bei den Bestattungen zu helfen. Für die Beerdigungen könnten die zerstörten Friedhöfe derzeit zwar nicht genutzt werden, eine Umbettung dorthin sei aber später kostenlos möglich.
+++ Beschädigte Brücke in Sinzig auch für PKW wieder freigegeben +++
17:45 Uhr
Eine bei der Flutkatastrophe beschädigte Brücke in Sinzig (Landkreis Ahrweiler) ist am Donnerstagnachmittag wieder für den Verkehr freigegeben worden. Nach dem Unwetter war ein Pfeiler der Brücke nicht mehr tragfähig. Daraufhin wurde das Bauwerk zunächst gesperrt und dann für Fußgänger und Radfahrer wieder freigegeben. Jetzt dürfen auch wieder Autos die Brücke befahren, nachdem sie stabilisiert wurde und einen Belastungstest bestanden hat. Die rheinland-pfälzische Verkehrsministerin, Daniela Schmitt (FDP), teilte mit, durch die Freigabe würden die Aufräumarbeiten und die Versorgung erleichtert.
+++ Krankenhaus in Bad Neuenahr-Ahrweiler wieder geöffnet +++
17:30 Uhr
Das Maria-Hilf-Krankenhaus in Bad Neuenahr-Ahrweiler nimmt nach eigenen Angaben als einziges Akut-Krankenhaus der Stadt seit heute wieder Patientinnen und Patienten stationär auf. Nach umfangreichen Prüfungen hätten die regionalen Behörden den Betrieb freigegeben. Die Flut habe schwere Schäden angerichtet, die Wassermassen hätten aber keine patientennahen Bereiche der Klinik erreicht. Die größte Herausforderung sei gewesen, die Wasserversorgung und Abwasserentsorgung wiederherzustellen. Durch eine hochmoderne Aufbereitungsanlage des Technischen Hilfswerks fließe das Trinkwasser nun in Sammel-Kissen, werde mehrfach pro Stunde in einem Labor vor Ort überprüft und über einen eigenen Hydranten in das Leitungssystem der Klinik eingespeist. Für die Abwasserentsorgung habe das THW eine provisorische Kanalisation abseits der Klinik errichtet. Auch Strom, Heizung, Internet und Telefon funktionieren den Angaben zufolge wieder.
+++ Erste Stichproben zeigen wenig Schadstoffe in Flüssen auf +++
17:15 Uhr
Erste Wasserproben aus den vom Hochwasser betroffenen Flüssen Sauer, Prüm, Nims und Kyll zeigen nur geringe Schadstoffbelastungen auf. Das teilte das Ministerium für Klimaschutz dem SWR auf Anfrage mit. Diese Proben seien größenteils auf verschiedene Schadstoffe getestet worden. Die Ergebnisse zeigten eine niedrige bis leicht erhöhte Konzentration von Pflanzenschutzmitteln an, die von landwirtschaftlichen Flächen in die Flüsse gespült wurden. In der Prüm seien geringe Mengen von Heizöl oder Treibstoff festgestellt worden. Eine erhöhte Belastung durch Abwasser gebe es in allen Flüssen demnach nicht. Eine gesicherte Aussage lassen diese ersten Untersuchungen nach Angaben der Ministeriums nicht zu. Die Proben seien durch die hohen Wassermengen in den Flüssen stark verdünnt. Weitere Untersuchungen bei niedrigerem Wasserstand der Gewässer sollen folgen.
+++ Rund 12,7 Mio. Euro kommunale Schäden in der Vulkaneifel +++
17:00 Uhr
Nach der Hochwasserkatastrophe vor vier Wochen hat der Vulkaneifelkreis die entstandenen kommunalen Schäden mit mindestens 12,7 Millionen Euro beziffert. Allein 4,7 Millionen Euro fielen für beschädigte Gemeinde- und Kreisstraßen, Brücken und Erdrutsch-Schäden an, teilte die Kreisverwaltung in Daun am Donnerstag mit. Die Verbandsgemeinde Gerolstein sei wegen der Überschwemmungen entlang der Kyll am stärksten betroffen. Private Schäden in den von der Flut betroffenen Haushalten sowie in einer Vielzahl von Unternehmen könnten derzeit noch nicht beziffert werden. Dies gelte auch für die sonstige Infrastruktur wie die Strom-, Gas- und Wasserversorgung sowie die Telekommunikation.
+++ 400 Betriebe schicken Mitarbeiter in Kurzarbeit +++
17:00 Uhr
Nach der Flutkatastrophe haben in Rheinland-Pfalz bislang 400 Betriebe ihre Mitarbeiter in Kurzarbeit geschickt. Das Arbeitsministerium teilte mit, vor diesem Hintergrund seien die Sonderregelungen zum Kurzarbeitergeld bis zum Jahresende verlängert worden. Die in der Corona-Pandemie eingeführten Sonderregelungen wären Ende September ausgelaufen. Dazu zählt unter anderem die Übernahme der Sozialversicherungsbeiträge.
+++ Neue Erkenntnisse: 133 Flut-Tote an der Ahr +++
16:45 Uhr
Vier Wochen nach der verheerenden Flut im Ahrtal werden noch vier Menschen vermisst. Die Zahl der Toten durch die Hochwassermassen wird mittlerweile mit 133 angegeben. Von den 141 geborgenen Toten seien acht keine Flutopfer gewesen, sagte Polizeirat Florian Stadtfeld am Donnerstag in Bad Neuenahr-Ahrweiler. Diese acht Toten seien bereits vor der Flut gestorben und aufgebahrt oder beerdigt worden. 136 der geborgenen 141 Toten sind den Angaben zufolge identifiziert.
+++ Eifelkreis: Knapp 1.000 Soforthilfe-Anträge bewilligt +++
11:45 Uhr
Der Eifelkreis Bitburg-Prüm hat nach der Hochwasserkatastrophe Mitte Juli mehr als zwei Millionen Euro Soforthilfe für Privathaushalte ausgezahlt. Das hat der Kreis mitgeteilt. Es seien 982 Anträge bewilligt worden - 2.180 Menschen seien betroffen gewesen. Für 87 Anträge von Unternehmen sei bislang ein Betrag von 435.000 Euro überwiesen worden.
+++ Hauenstein soll neue Sirenen bekommen +++
10:45 Uhr
Hauenstein benötigt für den Notfall insgesamt mindestens sechs Warnsirenen. Das hat ein Test im Juli gezeigt. Nach Angaben der Verbandsgemeinde steht aktuell aber nur eine zur Verfügung. Der Test habe gezeigt, dass eine Sirene nicht ausreiche, weil der Alarm nicht in jeder Straße zu hören sei. Insgesamt 20 moderne Sirenen sollen nun in der gesamten Verbandsgemeinde installiert werden. Neben einem Warnton sollen die neuen Sirenen auch Sprach-Durchsagen von sich geben, um die Bevölkerung vor einer konkreten Gefahrenlage informieren zu können. Um sie finanzieren zu können, hat die Verbandsgemeinde Förderanträge bei Bund und Land gestellt.
+++ Grüne im Kreistag wollen Abwahl von Landrat Pföhler +++
10:30 Uhr
Die Fraktion der Grünen im Kreistag von Ahrweiler hat bei der Kreisverwaltung die Einleitung eines Abwahlverfahrens gegen Landrat Jürgen Pföhler (CDU) beantragt. Man hoffe zugleich, dass Pföhler selbst seinen Rücktritt bekannt gebe, hieß es in einer Mitteilung der Grünen. Durch seine faktische Tatenlosigkeit in der Katastrophennacht vom 14. auf den 15. Juli habe er den Kreis Ahrweiler in einem besonders kritischen Zeitpunkt sich selbst überlassen. Pföhler habe das Vertrauen weiter Teile der Bevölkerung verloren, so die Grünen. Der Kreistag kann den Landrat mit Zweidrittel-Mehrheit abwählen. Dafür wären die Grünen auf Stimmen von CDU und SPD angewiesen.
+++ Infrastruktur an Ahr noch immer nicht intakt +++
09:15 Uhr
Vier Wochen nach der Flutkatastrophe an der Ahr gibt es noch immer keine intakte Infrastruktur in vielen Gemeinden. Nach Angaben des Krisenstabs sind derzeit noch mehr als 3.000 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Hilfsorganisationen, THW, Polizei und Bundeswehr im Einsatz. Die medizinische Versorgung sei sichergestellt. In den meisten Orten gebe es wieder Strom und Mobilfunk. Zurzeit sei eine der größten Aufgaben die Wiederherstellung der Wasser- und Abwasserleitungen, sagte ein Sprecher der Einsatzleitung. Außerdem sollen weitere Behelfsbrücken über die Ahr installiert werden. Mit Hochdruck arbeitet die Einsatzleitung nach eigenen Angaben an einem Müllentsorgungskonzept, damit der noch vorhandene Müll und Bauschutt bald abgefahren werden können.
+++ Weitere Kreise melden nach Flutkatastrophe Schäden in Millionenhöhe +++
07:00 Uhr
Die Kreise Trier-Saarburg, Bernkastel-Wittlich und der Eifelkreis Bitburg melden vier Wochen nach der Hochwasserkatastrophe Schäden von mehreren Millionen Euro. Und das betreffe nur die Schäden der öffentlichen Hand. Der Kreis Bernkastel-Wittlich rechnet mit Schäden in der öffentlichen Infrastruktur in Höhe von 26,9 Millionen Euro. Nach einer vorläufigen Schadensermittlung belaufen sich die Schäden der öffentlichen Hand im Kreis Trier-Saarburg auf mindestens 12,2 Millionen Euro. Darin enthalten sind Schäden beim Hochwasserschutz und der Grundschule Kordel sowie an Straßen und Sportanlagen. Der Eifelkreis hatte gestern eine Schadenshöhe von mindestens 54 Millionen Euro genannt. Nicht dabei sind private Schäden.
+++ Städtetag will langfristig Aufgaben aus dem Ahrtal übernehmen +++
4:15 Uhr
Der rheinland-pfälzische Städtetag will langfristig Aufgaben von seinen beiden von der Flutkatastrophe im Ahrtal stark betroffenen Mitgliedern Sinzig und Bad Neuenahr-Ahrweiler übernehmen. "Wir stellen uns darauf ein, über Jahre hinweg Unterstützung aufzubauen", sagte der Chef des kommunalen Spitzenverbands, der Mainzer Oberbürgermeister Michael Ebling (SPD). "In Sinzig ist mehr als die Hälfte der Beschäftigten selbst von der Flutkatastrophe betroffen", sagte Ebling. Der Unterstützungsbedarf der Verwaltungen gehe quer durch alle Themen bis zur Öffentlichkeitsarbeit. "Das ist eine Frage der Solidarität in der kommunalen Familie."
+++ Helfende Bauern müssen zu ihrer Ernte zurückkehren +++
4:00 Uhr
Rund vier Wochen nach der Hochwasserkatastrophe im Ahrtal rechnen Hilfskräfte damit, dass etliche private Helfer bald abrücken und an ihre Arbeitsplätze zurückkehren müssen. Mit Blick auf Schlamm beseitigende Bauern mit Traktoren, die die Ernte nach Hause ruft, sagte der Landwirt Markus Wipperfürth: "Ich könnte mir vorstellen, dass 80 Prozent vielleicht abrücken werden." Auch helfende Bauunternehmer müssten wieder Geld verdienen und Aufträge annehmen. Es gebe allerdings auch Bauern, die bei der Abreise an der Ahr einen Traktor mit einem Fahrer zurückließen, ergänzte Wipperfürth. Der Ahr-Fluthelfer und Landwirt aus der Nähe von Köln hatte kürzlich mit der Versteigerung seiner Baseball-Kappe 80.350 Euro für die Opfer der Katastrophe eingenommen.
Mittwoch, 11. August
+++ Sach- und Geldspenden im Wert von mehr als 750.000 Euro bei Benefizspiel +++
23:30 Uhr
Beim Benefiz-Fußballturnier "Hilfe nach der Flut: Das Benefizspiel des Fußballs" im Trierer Moselstadion sind am Mittwochabend Geld- und Sachspenden in Höhe von mehr als 750.000 Euro zusammen gekommen. Darin enthalten ist unter anderem eine Sockelspende der DFB-Stiftungen Egidius Braun und Sepp Herberger in Höhe von 100.000 Euro. In drei Spielen, die jeweils 35 Minuten dauerten, traten ein All-Star-Team des DFB, die Nationalmannschaft der Bürgermeister, in der Bürgermeister aus ganz Deutschland für gute Zwecke spielen, und die Lotto-Elf gegeneinander an. Initiiert hatte die Aktion der Nationalspieler Robin Koch. Er hatte zwölf Jahre in der Region Trier gespielt.
+++ Seelsorger kümmern sich um Flutopfer +++
20:15 Uhr
Was im Ahrtal passiert ist, können viele Menschen noch immer nicht richtig begreifen. Das erleben auch die etwa 40 Notfallseelsorgerinnen und -seelsorger, die vor Ort im Einsatz sind.
+++ Bürgermeister von der Ahr beraten mit Bund und Land über Wiederaufbau +++
19:00 Uhr
Etwa 50 Bürgermeister aus dem Kreis Ahrweiler haben mit Vertretern von Bund und Land am Mittwochnachmittag erste Fragen zum Wiederaufbaufonds für die Hochwassergebiete an der Ahr besprochen. Dabei war auch Kanzleramtschef Helge Braun (CDU), per Video zugeschaltet. Nach Angaben von Guido Orthen, Bürgermeister der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler (CDU), habe der Bund zugesichert, Privatpersonen und private Unternehmen ohne Elementarversicherung finanziell zu unterstützen.
+++ Städtetag fordert mehr Geld für Sirenensystem +++
17:45 Uhr
Nach der Hochwasser-Katastrophe fordert der Geschäftsführer des rheinland-pfälzischen Städtetags vom Land mehr finanzielle Unterstützung für ein funktionierendes Sirenensyste in den Kommunen. Michael Mätzig schätzt, dass von den 80 Millionen Euro, die der Bund allen Kommunen dafür in Aussicht gestellt hat, nur etwa fünf Millionen Euro in Rheinland-Pfalz ankommen. Bei einem Besuch der Feuerwehr in Landau bezeichnete Städtetags-Geschäftsführer Michael Mätzig das Sirenensystem der Stadt als vorbildlich.
+++ Gemälde aus Ahrtal können restauriert werden +++
17:30 Uhr
Die 55 Gemälde aus dem Ahrtal, die das Stadtmuseum Simeonstift Trier nach dem Hochwasser in Obhut genommen hat, können durch einen Restaurator gerettet werden. Heute wurden erstmals die verschlammten Gemälde begutachtet. Die Rahmen und Leinwände der Gemälde sind verschlammt, die Motive aber noch erkennbar. Dass die Kunstwerke überhaupt noch da sind, freut die Museumsleiterin des Stadtmuseums Ahrweiler, Heike Wernz-Kaiser, nach eigenen Angaben sehr. Der beauftragte Restaurator Dimitri Scher habe solche Schäden in seiner Laufbahn schon gesehen, nur nicht in dieser Vielzahl. Er ist zuversichtlich, die Gemälde vom Schlamm befreien zu können.
+++ Antrags-und Bewilligungsverfahren sollen gestrafft werden +++
16:15 Uhr
Die rheinland-pfälzische Wiederaufbau-Beauftragte für das Hochwasser-Katastrophengebiet Nicole Steingaß (SPD) hat angekündigt, die Antrags- und Bewilligungsverfahren zu straffen. Dabei geht es um die Verfahren für betroffene Kommunen, Unternehmen, Privatpersonen und Vereine. Steingaß sagte am Mittwoch nach einem Treffen mit kommunalen Vertretern im Ahrtal, diese Verfahren müssten verständlich und zügig umsetzbar sein. Der Erste Kreisbeigeordnete des Landkreises Ahrweiler, Horst Gies (CDU) sagte, die Planungen für den Wiederaufbau müssten zwischen Kommunen, Land und Bund eng abgestimmt werden und die Bewohner einbeziehen. "Es gilt, statt einzelner kleiner Modelle übergreifende Lösungen zu finden, die für unsere Heimat Perspektiven bieten."
+++ Noch sieben Menschen vermisst +++
16:00 Uhr
Nach der Flutkatastrophe an der Ahr werden derzeit noch sieben Menschen vermisst. Das geht aus dem aktuellen Lagebericht hervor. Demnach wurden 766 Personen verletzt und 141 sind verstorben. Mehr als 3.000 Kräfte von Feuerwehr, Hilfsorganisationen, THW, Polizei und Bundeswehr sind weiter im Schadensgebiet im Einsatz.
+++ Ahr-Bürgermeister sollen Landrat Pföhler frühzeitig zu Katastrophenalarm aufgefordert haben +++
14:45 Uhr
Gegen den Landrat des Kreises Ahrweiler, Jürgen Pföhler (CDU), erheben nun Bürgermeister im Flutkatastrophengebiet schwere Vorwürfe. Der Ortsbürgermeister der Gemeinde Altenahr, Rüdiger Fuhrmann (CDU), sagte den Zeitungen der Verlagsgruppe Rhein-Main (VRM): Nach seinen Informationen hätten bereits um 16 Uhr einzelne hauptamtliche Bürgermeister Pföhler aufgefordert, den Katastrophenalarm auszurufen. "Dass Pföhler die technische Leitung des Krisenstabes in andere Hände gelegt hatte, entlässt ihn nicht aus der Verantwortung." Um 20 Uhr habe an der oberen und mittleren Ahr bereits eine Katastrophensituation geherrscht.
Die Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde Altenahr, Cornelia Weigand, sagte dem SWR, dass sie schon nachmittags im Landratsramt angerufen und Katastrophenalarm gefordert habe.
Die Staatsanwaltschaft Koblenz hatte am 6. August mitgeteilt, dass sie ein Ermittlungsverfahren eröffnet habe. Bei den Untersuchungen gegen Pföhler und ein weiteres, nicht näher genanntes Mitglied des Krisenstabs geht es um den Anfangsverdacht der fahrlässigen Tötung und fahrlässigen Körperverletzung durch Unterlassen am Abend des Hochwassers vom 14. Juli. Im Kern wird auch geprüft, ob mit früheren Warnungen oder Evakuierungen Menschenleben hätten gerettet werden können.
Katastrophenalarm kam ihnen zu spät Ahr-Bürgermeister kritisieren Landrat Pföhler
Mehrere Bürgermeister des Ahrtals erheben schwere Vorwürfe gegen den Landrat des Kreises Ahrweiler, Jürgen Pföhler (CDU). Denn ein Katastrophenalarm sei bereits früh gefordert worden.
+++ Notfallseelsorge zu Flutfolgen: "Mit Jahren der Begleitung rechnen" +++
13:00 Uhr
Betroffene der Flutkatastrophe werden nach Ansicht von Fachleuten noch lange Zeit seelsorgerische Hilfe benötigen. "Nach diesem Ereignis müssen wir mit Jahren der Begleitung rechnen", sagte die Landespfarrerin für Notfallseelsorge Bianca van der Heyden. Viele Betroffene seien hilfsbedürftig. Ob jemand ein Trauma davongetragen habe, könne man erst nach Wochen, manchmal sogar erst nach Monaten feststellen. Wenn Flutopfer unterschiedlich reagierten, so sei das normal, auch über einen Zeitraum von mehreren Wochen hinweg, sagte die Pastorin nach Angaben der Evangelischen Kirche im Rheinland. Emotionale Reaktionen könnten von einer starken Wut bis zu großer Traurigkeit und Verunsicherung reichen. Bei der Bewältigung der seelischen Folgen der Unwetterkatastrophe brauchen nach Worten der Theologin nicht nur die unmittelbar betroffenen Menschen Unterstützung, sondern auch Einsatzkräfte, freiwillige Helfer oder Augenzeugen. Kirchengemeinden könnten beispielsweise zurückkehrenden Helfern Gesprächspartner anbieten, um sich von dem Erlebten zu erholen.
+++ Warum der Eifel-Zoo nach Flut so schnell wieder öffnen konnte +++
12.15 Uhr
Die Parkleitung sagt, man habe aus der Überschwemmung 2018 gelernt und habe deshalb schnell wieder öffnen können. Der Bierbach sei lange nur ein kleiner Strom gewesen. Man habe ihn vor einiger Zeit eigenhändig aufgebaggert. Dadurch hätten die Wassermassen noch eine Weile in den Bach fließen können - das Gelände sei nicht sofort überflutet worden.
Vier Wochen nach Hochwasser der Prüm So hat der Eifel-Zoo Lünebach aus dem Hochwasser gelernt
Das Hochwasser im Juli war schon das zweite nach 2018 im Eifel-Zoo Lünebach. Aus dem hatte der Zoo aber gelernt, sodass es diesmal nicht so schlimm kam.
+++ Ausmaß der Schäden in Kordel jetzt erst sichtbar +++
12:00 Uhr
Die Menschen in Kordel würden jetzt erst sehen, wie groß die Schäden an ihren Häusern seien, was alles gemacht werden müsse. Das drücke derzeit auf die Stimmung im Ort, sagt Ortsbürgermeister Medard Roth (Freie Wähler). Roth schätzt den Schaden mittlerweile auf eine Million Euro, nachdem er vor ein paar Wochen noch mit weniger rechnete. Laut dem Bürgermeister müssen derzeit aber keine Gebäude abgerissen werden.
Vier Wochen nach der Flut in der Region Trier Schäden in Kordel größer als angenommen
Vor vier Wochen ist die Kyll auch in der Gemeinde Kordel (Kreis Trier-Saarburg) übers Ufer getreten. Der Pegel des sonst idyllischen Flusses stieg von 70 Zentimeter auf acht Meter - mit dramatischen Folgen für den Ort. Das Ausmaß der Schäden wird jetzt während der laufenden Aufräumarbeiten immer sichtbarer - und größer.
+++ Wissing fordert Sonderbeauftragten im Bund zur Flutkatastrophe +++
10:30 Uhr
Der FDP-Generalsekretär und rheinland-pfälzische Landesvorsitzende Volker Wissing hat in der Flutkatastrophe einen Sonderbeauftragten im Bund gefordert. Die von den massiven Zerstörungen betroffenen Regionen, vor allem das Ahrtal, bräuchten Ausnahmeregeln für den Aufbau, sagte Wissing. "Diese Sonderregeln müssen gesetzlich abgesichert werden." Dafür seien auch Rechtsfragen mit der Europäischen Union zu klären, etwa Abweichungen bei der Umweltverträglichkeit. Dies könne nur auf der Bundesebene und nicht auf der Landesebene ausgehandelt werden.
+++ Landau warnt mit modernen Sirenen +++
10:00 Uhr
Es gilt bundesweit als vorbildlich: Die Stadt Landau hat ein hochmodernes Sirenensystem, das die Bürger bei Katastrophen warnen soll. Nach und nach hat man die alten Rundkopf-Sirenen ersetzt durch 15 hochmoderne Exemplare. Derzeit wird ein "Beschallungskonzept" erarbeitet. Ende des Jahres soll alles fertig sein.
Städtetag schaut sich Vorbildstadt an Landau warnt mit modernen Sirenen vor Katastrophen
Es gilt bundesweit als vorbildlich: Die Stadt Landau hat ein hochmodernes Sirenensystem, das die Bürger bei Katastrophen warnen soll. Warum Sirenen statt nur Apps eingesetzt werden, erklärt Landaus Katastrophenkoordinator.
+++ Bilder werden im ZKM restauriert +++
7:15 Uhr
Nach der Flutkatastrophe von Ahrweiler wird ein Teil der Bilder aus dem dortigen Stadtmuseum in Karlsruhe erstversorgt. In einem Depot des Zentrums für Kunst und Medien Karlsruhe (ZKM) versuchen Restauratoren seit Anfang August, mehr als 30 Bilder und 250 Zeichnungen zu retten. Die Werke werden zunächst gereinigt und in einen Zustand gebracht, der eine weitere Restaurierung erlaubt. Die Hilfe für Ahrweiler ist der erste Einsatz des Karlsruher Notfallverbunds zur Rettung von Kulturgütern. Dem Karlsruher Verbund gehören inzwischen 15 Institutionen an. Katastrophen wie das Elbhochwasser 2002, der Brand der Anna-Amalia-Bibliothek in Weimar 2004 oder der Einsturz des Stadtarchivs Köln im Jahr 2009 waren die Auslöser für die Gründung solcher Notfallverbünde.
+++ Weitere Fähre über die Ahr in Betrieb +++
6:30 Uhr
In Bad Neuenahr können die Menschen nun mit einer weiteren Fähre die Ahr überqueren. Wie das Technische Hilfswerk mitteilte, startet das Schiff an der Anlegestelle Ahrtor. Es wird an Drahtseilen über die Ahr gezogen. Bereits vor einer Woche hatte das THW in Bad Neuenahr eine Fähre in Betrieb genommen. Beide sollen vorerst die Brücken ersetzen, die von der Flut vor fast vier Wochen weggerissen wurden. Nach Angaben des THW nutzten in der vergangenen Woche rund 150 Menschen täglich die neue Fähre, die Einsatzkräfte erwarten aber einen Anstieg der Zahl in den nächsten Tagen.
+++ OB Ebling fordert neue operative Landesebene für Katastrophen +++
4:00 Uhr
Als Konsequenz aus der Flutkatastrophe muss nach Ansicht des Mainzer Oberbürgermeisters Michael Ebling (SPD) auf Landesebene eine zusätzliche operative Ebene geschaffen werden. "Sie muss die Kräfte schnell mobilisieren können", sagte Ebling, der auch Chef des Städtetags Rheinland-Pfalz ist. Das sei in diesem "riesigen, gewaltigen noch nicht gekannten Ereignis" deutlich geworden. Außerdem müsse das Warnsystem überarbeitet und wieder mehr Sirenen eingesetzt werden. "Die Digitalitätsgläubigkeit führt nicht zum Erfolg. Wenn ich nachts schlafe, sehe ich nicht, ob Warnapps wie Katwarn oder Nina etwas melden", sagte Ebling. "Die Sirenen werden wieder stärker kommen." Allerdings gehöre dazu auch, dass die Menschen den Ton erkennen könnten und wüssten, was zu tun sei, etwa wie schnell und in welche Richtung sie ihr Haus verlassen müssten.
Dienstag, 10. August
+++ Baustoffe werden zur Mangelware +++
21:00 Uhr
Nach der Hochwasser-Katastrophe wird im Ahrtal in den nächsten Monaten eine enorme Menge an Baustoffen benötigt. Und die sind im Moment ohnehin schon rar. Schon jetzt gibt es Lieferengpässe unabhängig von der Flutkatastrophe - zum Beispiel in Koblenz. Die Firma Künster baut hier in der neuen Mensa der Handwerkskammer gerade die Elektrik ein. Kabel, Steckdosen, Schalter - überall werden längere Lieferzeiten vorausgesagt.
+++ Ministerpräsidentin Dreyer dankt für Solidarität +++
20:45 Uhr
Nach der Einigung auf einen Wiederaufbaufonds in Höhe von 30 Milliarden Euro für die Flutgebiete hat die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) Bund und Ländern für ihre Solidarität gedankt. Sie sprach von einem wichtigen Signal für die betroffenen Menschen. Allein in Rheinland-Pfalz habe die Flut geschätzt Schäden in Höhe von rund 15 Milliarden Euro angerichtet.
Rund 15 Milliarden Euro Flutschäden allein in Rheinland-Pfalz Bund und Länder vereinbaren 30 Milliarden Euro Fluthilfe
Für den Aufbau in den Hochwassergebieten soll ein milliardenschwerer Fonds aufgelegt werden. Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) hat Einzelheiten dazu erläutert.
+++ SWR Extra - Hilfe für Flutopfer +++
19:30 Uhr
Vier Wochen nach dem Hochwasser hat Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten über Finanzhilfen für Flutopfer und Kommunen gesprochen. In einem SWR Extra blicken wir auf die Beschlüsse und die Reaktionen.
+++ Landrat Pföhler ruft zu besonnener Beurteilung der Ereignisse auf +++
18:45 Uhr
Nach dem Einleiten von Ermittlungen zur Flut im Ahrtal hat sich Landrat Jürgen Pföhler (CDU) jetzt öffentlich zu dem Verfahren geäußert. Es sei wichtig, die Ereignisse vom 14. auf den 15. Juli "besonnen und auf objektiver Grundlage" zu beurteilen, teilte der CDU-Politiker mit. Alle am Einsatz Beteiligten hätten nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt, um im Rahmen der vorhandenen Möglichkeiten, ausgehend vom damaligen Wissens- und Erkenntnisstand, Schaden von den Menschen und der Region abzuwenden. Bei dem Ermittlungsverfahren gegen den Landrat und ein weiteres, nicht genanntes Mitglied des Krisenstabs geht es um den Anfangsverdacht der fahrlässigen Tötung und fahrlässigen Körperverletzung durch Unterlassen am Abend des Hochwassers.
+++ 30 Milliarden Euro für den Wiederaufbau +++
17:00 Uhr
Für den Wiederaufbau in den Hochwassergebieten haben Bund und Länder einen Fonds von 30 Milliarden Euro vereinbart. Die Aufbaumaßnahmen allein der Länder werden im Beschluss von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und der Ministerpräsidenten mit 28 Milliarden Euro beziffert. Diese wollen Bund und Länder je zur Hälfte finanzieren. Die Schäden im Umfang weiterer zwei Milliarden Euro betreffen die Infrastruktur des Bundes, für deren Beseitigung dieser allein aufkommt. Dabei handelt es sich vor allem um Autobahnen und Schienenwege. Betroffen sind vor allem Regionen der Bundesländer Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen.
+++ Opferbeauftragter fordert Vor-Ort-Präsenz der Versicherungen +++
16:30 Uhr
Der Opferbeauftragte der Landesregierung, Detlef Placzek, hat den Gesamtverband der Versicherer dazu aufgerufen, mehr Präsenz in den Flutgebieten zu zeigen. Es reiche nicht, betroffene Menschen lediglich auf die jeweilige Versicherung zu verweisen, so Placzek. "Auch müssen die gutachterlichen Tätigkeiten der Versicherungen unverzüglich, auch mithilfe externer Gutachter und in Zweifelsfragen zugunsten der Versicherten aufgenommen werden", heißt es in einer Mitteilung. "Ich fordere den Gesamtverband der Versicherten dazu auf, sich aktiv einzubringen und die Koordination der gesamten Versicherungsbranche zu übernehmen." Dringende Fragen müssten persönlich beantwortet werden.
+++ Dreyer unterstreicht Solidarität von Bund und Ländern +++
15:30 Uhr
Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) sagte dem SWR, alle, die von dem schrecklichen Hochwasser betroffen seien, hätten die Erwartung, dass der Wiederaufbau unterstützt werde. Und das sei auch richtig so. Dieser Fonds werde für die betroffenen Regionen in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz aber auch in Bayern zur Verfügung stehen. Dreyer sagte weiter: "Das Allerwichtigste daran, finde ich, ist, dass es ein Signal an die Bevölkerung ist, dass in einer solchen katastrophalen Situation der Bund und die Länder-Gemeinschaft wirklich zusammenstehen und sagen, es ist völlig klar, dass wir zusammen helfen, dass der Wiederaufbau gelingt." Der Wiederaufbaufonds solle ein Volumen von 30 Milliarden Euro haben, so Dreyer. An der hohen Summe sehe man wie immens die Zerstörung sei.
+++ Kreis Ahrweiler versendet gar keine Warnmeldungen +++
13:45 Uhr
Der Kreis Ahrweiler hat nach SWR-Informationen keine Warnmeldungen in der Hochwassernacht an ein spezielles Meldesystem des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe geschickt. Deshalb konnten regionale Medien - auch der SWR - keine Warnmeldungen und Verhaltensanweisungen an die Bevölkerung in der Ahrregion weitergeben. Die Staatsanwaltschaft Koblenz ermittelt gegen den Landrat des Kreises Ahrweiler sowie ein weiteres Mitglied des Krisenstabes wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung und fahrlässigen Körperverletzung durch Unterlassen.
+++ SWR Extra zu Bund-Länder-Beschlüssen +++
12:15 Uhr
Bund und Länder wollen heute ein Wiederaufbauprogramm für die Hochwassergebiete auf den Weg bringen. Über die Ergebnisse der Beratungen informieren wir in einem SWR Extra um 18:15 Uhr live im SWR Fernsehen und im Internet.
+++ Hohe Schäden bei Handwerksbetrieben +++
11:45 Uhr
Knapp vier Wochen nach der Hochwasserkatastrophe wird bei vielen Handwerksbetrieben in der Region Trier das Ausmaß der Schäden noch deutlicher. Einer Umfrage der Kreishandwerkerschaft zufolge gaben bislang mehr als 60 Betriebe in der Region an, stark geschädigt worden zu sein. Der Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft, Dirk Kleis, sagte, noch immer seien Gutachter unterwegs. Die Höhe der Schäden erreiche teils sechs-, bei manchen sogar siebenstellige Summen. Etwa nur ein Drittel bis die Hälfte der Betriebe sei versichert, einige sähen keine Perspektive mehr. Die Kreishandwerkerschaft will Gespräche mit dem Wirtschaftsministerium führen. Sie wünscht sich schnelle und unbürokratische staatliche Hilfe.
+++ Stiftung Denkmalschutz gibt Geld +++
9:30 Uhr
Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz hat ein Notprogramm aufgelegt, mit dem der Wiederaufbau denkmalgeschützter Häuser in der Flutregion unterstützt werden soll. Hausbesitzer können bis zu 10.000 Euro erhalten, in Ausnahmefällen auch mehr.
+++ Bürgermeister hofft auf Finanzhilfen +++
8.00 Uhr
Auf der Bund-Länder Konferenz heute Mittag geht es neben der Corona-Pandemie auch um die Wiederaufbauhilfe für die von der Hochwasserkatastrophe betroffenen Regionen in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz. Der Bürgermeister von Bad Neuenahr-Ahrweiler, Guido Orthen (CDU), hofft auf eine hinreichende Finanzausstattung der Gemeinden, sowie auf Hilfen für Privatpersonen und Unternehmen. Allein die kommunalen Schäden im Kreis Ahrweiler lägen bei 3,7 Milliarden Euro, in der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler seien es 1,6 Milliarden Euro.
+++ IHK hilft Betrieben bei Anträgen auf HIlfsgelder +++
6:45 Uhr
Die Industrie- und Handelskammer Koblenz unterstützt heute Betriebe mit mobilen "Hochwasser-Infospots" bei der Beantragung von Hilfeleistungen. Weil die Telefon- und Internetversorgung im Hochwassergebiet nach wie vor stark eingeschränkt ist, will die IHK nach eigenen Angaben die ausgedruckten Anträge mitbringen. Die Anlaufstellen sind von 9:30 Uhr bis 12:30 Uhr in Bad Neuenahr am Rathaus geöffnet und von 13:30 Uhr bis 15:30 Uhr in Ahrweiler am Bahnhofsvorplatz. Auch am Donnerstag sind die Infospots geöffnet, weitere Anlaufstellen entlang der Ahr sollen laut IHK folgen.
+++ Warnmeldung aus Trier liefen in Katastrophennacht ins Leere +++
5:00 Uhr
Zehn Warnungen sind von der Leitstelle Trier in der Nacht der Hochwasserkatastrophe an Medien versendet worden. Sie sind jedoch nicht angekommen, sodass über regionale Medien wie den SWR und RPR1 keine Warnungen erfolgten. Grund dafür sind "missverständliche Informationen" in einem Formular des Meldesystems.
Medien sind nicht informiert worden Hochwasser Trier: Kritik an Landesregierung wegen Warnmeldungen, die "ins Leere" liefen
Das rheinland-pfälzische Innenministerium hat angekündigt, das landesweite Formular zu überarbeiten, über das Einsatzleiter im Katastrophenfall Warnungen an die Bevölkerung über die Medien in Auftrag geben. Dienstag war bekannt geworden, dass in der Hochwassernacht auch wegen dieses Formulars offenbar alle Warnmeldungen der Leitstelle Trier ins Leere gelaufen waren.
+++ THW plant zehn Behelfsbrücken im Katastrophengebiet +++
4:15 Uhr
Mehr als 60 Brücken sind bei der tödlichen Sturzflut im Ahrtal zerstört worden - mit zehn Behelfsbrücken will das Technische Hilfswerk (THW) gravierende Verkehrslücken schließen. Nach einer schon in Betrieb genommenen ersten zweispurigen THW-Brücke in Bad Neuenahr-Ahrweiler sei am vergangenen Sonntag eine zweite einspurige Flussquerung in Dernau fertigstellt worden, die im Laufe dieser Woche für den Verkehr inklusive Lastwagen freigegeben werden. Im August will das THW laut einem Sprecher nach Möglichkeit fünf weitere Brücken im Ahrtal schlagen, anschließend sollen noch drei folgen. Eine große Steigerung dieser Zahl sei vorerst wohl nicht möglich: "Das Problem ist, dass es in Deutschland keine Behelfsbrückenbauer mehr gibt."
+++ Dreyer mahnt zur Eile bei Flut-Aufbaufonds +++
1:00 Uhr
Unmittelbar vor einem Treffen von Bund und Ländern mahnt die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) zu Tempo bei der geplanten Schaffung eines Flut-Aufbaufonds. Es sei Eile angesagt, sagte Dreyer dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Dienstag). "Die Menschen sind hart getroffen und brauchen die Sicherheit und Zuversicht, dass sie auch beim Wiederaufbau nicht allein gelassen werden", sagte die SPD-Politikerin. Die Solidarität zwischen Bund und Ländern sei groß. "Je schneller Bundestag und Bundesrat tagen desto besser für die Menschen in den Katastrophengebieten." Nach der verheerenden Hochwasserkatastrophe in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen sind Milliardenhilfen heute ein Thema bei dem Treffen der Länder-Ministerpräsidentinnen und -präsidenten mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU).
Montag, 9. August
+++ Medien: 30 Milliarden Euro für den Wiederaufbau nach der Flut +++
17:00 Uhr
Für den Wiederaufbau der von der Flut betroffenen Gebiete in Deutschland wollen Bund und Länder nach Berichten mehrerer Medien rund 30 Milliarden Euro bereitstellen. Darauf einigten sich den Angaben zufolge am Montag die Chefs der Staatskanzleien sowie Vertreter der Bundesregierung bei einer Schaltkonferenz. Sie sollte das Treffen der Ministerpräsidenten mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) an diesem Dienstag vorbereiten. Die Länder hätten durch die Flutkatastrophe erhebliche Schäden erlitten. Der Vertreter von Rheinland-Pfalz in der Runde nannte nach "Spiegel"-Informationen eine Schadenssumme von 15 Milliarden Euro für sein Bundesland.
Rund 15 Milliarden Euro Flutschäden allein in Rheinland-Pfalz Bund und Länder vereinbaren 30 Milliarden Euro Fluthilfe
Für den Aufbau in den Hochwassergebieten soll ein milliardenschwerer Fonds aufgelegt werden. Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) hat Einzelheiten dazu erläutert.
+++ Mehr als 1,8 Millionen Liter Öl-Wassergemisch aus Kellern gepumpt +++
16:30 Uhr
Einsatzkräfte von Feuerwehr und Technischem Hilfswerk (THW) haben bislang mehr als 1,8 Millionen Liter Öl-Wassergemisch aus den Kellern im Ahrtal gepumpt und nach Sinzig zu einer Trennanlage gebracht. Das sagte ein Sprecher des THW auf einer Pressekonferenz. Mehr als 650.000 Liter wurden den Angaben zufolge bereits getrennt und davon 300.000 Liter Öl entsorgt. Verantwortlich für die Bergung des Öl-Wassergemischs ist eine Spezial-Feuerwehreinheit aus Bayern.
+++ Polizei prüft Verstöße gegen Bestattungsgesetz +++
16:15 Uhr
In Bad Neuenahr-Ahrweiler soll ein Bestattungsunternehmen in mindestens einem Fall mehrere Leichen in einem einzigen Sarg in einem Container gelagert haben, meldet das Polizeipräsidium Koblenz. Außerdem seien dort mehrere offene Holzsärge, die jeweils verdreckte Leichensäcke enthalten hätten, übereinander gestapelt worden. Die Polizei habe ihre Zusammenarbeit mit dem betreffenden Bestattungsunternehmen vorerst ausgesetzt und prüfe etwaige Verstöße gegen das Bestattungsgesetz, teilte eine Sprecherin des Polizeipräsidiums Koblenz am Montag mit.
+++ Noch neun Menschen vermisst +++
16:00 Uhr
Die Polizei hat in der heutigen Pressekonferenz zur Lage in den Hochwassergebieten erläutert, dass aktuell 141 Todesermittlungsverfahren laufen. 132 Menschen seien dabei bereits identifiziert. 9 Personen gelten weiterhin als vermisst.
SWR-Datenanalyse zur Flutkatastrophe an der Ahr Noch ein Vermisster - Aktuelle Daten und Fakten
Mehr als 130 Tote, Tausende sind obdachlos. Hunderte Gebäude sind weggerissen. Satellitenbilder zeigen annähernd, wie groß die Zerstörung an der Ahr ist. Eine SWR-Datenanalyse.
+++ Klöckner will Erleichterungen beim Tierfutter +++
13:30 Uhr
Bundeslandwirtschaftsminsterin Julia Klöckner (CDU) hat Erleichterungen für die Bauern der Hochwasserkatastrophe angekündigt, um Engpässe beim Tierfutter zu vermeiden. Konkret geht es darum, dass Bauern auf ökologischen Vorrangflächen ausnahmsweise mehr Gras und andere Pflanzen mähen dürfen, als sonst zulässig ist. Auch dürften dort mehr Tiere als üblich weiden. Die Regelung soll auf dieses Jahr befristet werden.
+++ Bereits 120.000 Euro Spendengeld für Fluthilfe-Benefizspiel +++
13:15 Uhr
Bereits vor Anpfiff des Fluthilfe-Benefizspiels am kommenden Mittwoch im Trierer Moselstadion können sich die Organisatoren über Spendengelder in Höhe von 120. 000 Euro freuen. Wie die Verantwortlichen mitteilten, ist darin eine Sockelspende der DFB-Stiftungen Egidius Braun und Sepp Herberger in Höhe von 100.000 Euro enthalten. Bisher seien knapp 1.000 Tickets im Vorverkauf abgesetzt worden. Zwischen 2.000 und 2.500 Zuschauer seien zugelassen.
+++ DRK: Rettungsdienst im Kreis Ahrweiler gewährleistet +++
13:00 Uhr
Die notfallmedizinische Versorgung für die Menschen in dem von der Flutkatastrophe betroffenen Kreis Ahrweiler ist laut dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) weiter gewährleistet. Viele Bürger machten sich Sorgen, wenn Erstversorgungsstellen sich auflösten, teilte der DRK-Kreisverband Ahrweiler mit. Seit dem dritten Tag nach der Hochwasserkatastrophe habe der Kreisverband bis auf weiteres ein Sonderkontingent an Rettungsmitteln im Dienst, das die Versorgung sicherstelle. Zudem sei die Notrufnummer 112 weiterhin kreisweit verfügbar, so das DRK.
+++ Neues Portal zur Wohnungsvermittlung im Kreis Ahrweiler +++
12:45 Uhr
Der Kreis Ahrweiler hat für die Betroffenen der Flutkatastrophe ein Portal zur Vermittlung von neuen Wohnungen eingerichtet. Dabei geht es nach Angaben des Kreises nicht um kurzfristige Notunterkünfte, sondern um langfristig zur Verfügung stehende Wohnangebote. Menschen, die freien Wohnraum zur Verfügung haben oder eine Wohnung suchen, könnten sich ab sofort auf dem Wohnraumvermittlungsportal auf der Internetseite des Kreises Ahrweiler registrieren. Der Kontakt zu Wohnungsanbietern oder Wohnungssuchenden werde dann über die Kreisverwaltung hergestellt.
+++ Umzug des Hochwasser-Zentrums am Nürburgring im Gange +++
12:30 Uhr
Der "Bereitstellungsraum" am Nürburgring, das sogenannte Hochwasser-Zentrum, zieht vom Fahrerlager auf einen Parkplatz außerhalb des Nürburgrings um. Container, Versorgungszelte und Material werden derzeit auf den Parkplatz B5 verlegt. Neue Helfer würden ab sofort direkt zu dem neuen Standort geleitet, teilte ein THW-Sprecher dem SWR mit. Grund für den Umzug sei, dass der Nürburgring wieder für Veranstaltungen oder Rennen frei werden soll. Der Umzug, der seit dem Wochenende laufe, wird voraussichtlich bis Mittwoch abgeschlossen sein, so das Technische Hilfswerk.
+++ Auswirkungen auf Tourismus nicht so schlimm wie befürchtet +++
12:15 Uhr
Die Hochwasserkatastrophe an der Ahr und in Teilen der Eifel hat die Tourismusbranche offenbar nicht so hart getroffen wie befürchtet. Wegen der Flut im Ahrtal sind aber vor allem in der Eifel weniger Gäste gekommen. Dort hatte die Branche eigentlich mit einem Rekordjahr gerechnet. Doch viele Gäste wollten nicht in unmittelbarer Nähe zum Katastrophengebiet Urlaub machen, sagte der Leiter der Eifeltourismus GmbH. Inzwischen habe sich die Lage aber wieder etwas gebessert. Ähnlich sieht es auch an der Mosel aus. Dort wurde eine Informationskampagne gestartet, um verlorene Gäste zurückzugewinnen. Derzeit seien die Buchungszahlen wieder zufriedenstellendend, heißt es. Im Hunsrück hatten die Katastrophenmeldungen von der Ahr hingegen kaum Auswirkungen auf den Tourismus.
+++ Wohin gehen die Spendengelder? +++
8:30 Uhr
Nach der Hochwasser-Katastrophe in Rheinland-Pfalz stehen viele Menschen vor dem Nichts. Besonders schwer getroffen hat es das Ahrtal. Die Flutopfer dort sind auf Spenden angewiesen. Spendenmöglichkeiten gibt es eine Menge - wir erklären, wo die Gelder der einzelnen Spendenaktionen genau hinfließen.
Nach der Hochwasser-Katastrophe Wohin gehen die Spendengelder für Flutopfer?
Nach der Hochwasser-Katastrophe in Rheinland-Pfalz stehen viele Menschen vor dem Nichts. Besonders schwer getroffen hat es das Ahrtal. Die Flutopfer dort sind auf Spenden angewiesen.
+++ Verbraucherschützer für Versicherungspflicht +++
6:30 Uhr
Nach der Hochwasser-Katastrophe in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen haben sich Verbraucherschützer für eine Versicherungspflicht gegen Extremwetterschäden ausgesprochen, sollte eine bestimmte Quote an freiwillig Versicherten nicht erreicht werden. Aktuell seien 47 Prozent der Hausbesitzer gegen Elementarschäden versichert. Diese freiwillige Quote müsse auf mindestens 80 Prozent erhöht werden, sagte der Vorstand der Verbraucherzentrale Bundesverband, Klaus Müller (Bündnis 90/Die Grünen), den Funke-Zeitungen. Gelinge das nicht, sei eine Pflichtversicherung nötig, die nicht auf Mieter umlegbar sein soll, so Müller.
+++ CDU will U-Ausschuss beantragen +++
5:45 Uhr
Die CDU-Fraktion in Rheinland-Pfalz will am Vormittag in einer Pressekonferenz über Konsequenzen aus der Flutkatastrophe informieren. Nach SWR-Informationen will die Fraktion dabei verkünden, dass sie einen Untersuchungsausschuss beantragen wird.
Diskussion um politische Verantwortung CDU wird Untersuchungsausschuss zur Flutkatastrophe beantragen
Die CDU-Fraktion in Rheinland-Pfalz wird nach der Flutkatastrophe einen Untersuchungsausschuss beantragen. Die Hauptfrage laute: "Wäre es möglich gewesen, mehr Menschenleben zu retten?".
+++ Zukunft des Ahrtals - wie kann das Leben für die Menschen am Fluss gelingen? +++
4:30 Uhr
Nach der Starkregenkatastrophe wird das Ahrtal nicht so bleiben wie es war. Was sich verändern muss, damit Menschen weiterhin am Fluss leben können, erklärt der Biologe Wolfgang Büchs im Interview mit SWR-Redakteurin Iris Völlnagel. "Nur wenn der Schutz vor Hochwassern gewährleistet werden kann, kann man auch an der Ahr weiter wohnen", sagt Büchs. "Allerdings muss man den gesamten Katalog hochwasserreduzierender Maßnahmen konsequent umsetzen. Das betrifft die Landwirtschaft genauso wie den Bau von Wegen und Straßen."
+++ Wirtschaftsministerin Schmitt: Wiederaufbau braucht Solidarität aller im Land +++
4:00 Uhr
Die rheinland-pfälzische Landesregierung überlegt, für den Wiederaufbau in den Hochwassergebieten um Fachkräfte aus anderen Bundesländern zu bitten. Nachgedacht werde über einen Aufruf an andere Bundesländer, Rheinland-Pfalz mit Fachkräften aus den eigenen Verwaltungen und landeseigenen Betrieben zu unterstützen, so Schmitt.
Hilfe nach der Hochwasserkatastrophe Rheinland-Pfalz sucht Fachkräfte-Verstärkung für Wiederaufbau
Der Wiederaufbau in den Hochwassergebieten wird die Arbeit der Landesregierung für Jahre prägen. Angedacht ist, dafür auch Hilfe aus anderen Bundesländern in Anspruch zu nehmen.