Zahl sinkt um etwa 5.000

2024 haben deutlich weniger Menschen in Rheinland-Pfalz Asyl gesucht

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Dirk Rodenkirch
Dirk Rodenkirch

Im vergangenen Jahr sind deutlich weniger Asylsuchende nach Rheinland-Pfalz gekommen als 2023. Laut Integrationsministerium sank die Zahl um mehr als 5.000 auf etwa 10.000.

Die meisten der etwa 10.000 Asyl suchenden Menschen kamen aus Syrien, der Türkei, Afghanistan, Ägypten und Somalia nach Rheinland-Pfalz. Darüber hinaus hat das Land auch wieder viele Geflüchtete aus der Ukraine aufgenommen. Diese gelten aber nicht als Asylsuchende und werden deshalb gesondert erfasst.

RLP nimmt weitere 12.000 Ukrainer auf

Im vergangenen Jahr suchten etwa 12.000 Menschen aus der Ukraine in Rheinland-Pfalz Schutz und Zuflucht vor dem russischen Angriffskrieg in ihrer Heimat. Das sind nach Angaben des Ministeriums gut 1.000 mehr als 2023. Insgesamt leben derzeit mehr als 53.000 Ukrainerinnen und Ukrainer in Rheinland-Pfalz. "Rheinland-Pfalz bleibt ein verlässlicher Zufluchtsort für Menschen, die Schutz suchen", so Integrationsministerin Katharina Binz (Grüne).

Binz: Unterbringung von Flüchtlingen bleibt Herausforderung

Obwohl die Zahl der Asylsuchenden zurückgegangen sei, bleibe die Unterbringung von Geflüchteten damit weiter eine große Herausforderung, erklärte Binz. Derzeit würden pro Woche 200 Flüchtlinge von Erstaufnahmeeinrichtungen des Landes auf die Kommunen verteilt.

Im Jahr 2024 lagen die Kapazitäten der landeseigenen Aufnahmeeinrichtungen laut Ministerium zwischen 6.000 und 7.700 Plätzen. Die durchschnittliche Belegung betrug 4.057 Personen.

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Mehr als 800 Abschiebungen 2024

Im vergangenen Jahr sind mehr Personen aus dem Land abgeschoben worden als im Jahr davor. Laut Ministerium gab es bis Ende November 810 Abschiebungen. Im gesamten Jahr 2023 waren es 629 gewesen.

Die Zahlen zu freiwilligen Ausreisen liegen dem Ministerium derzeit bis Ende Oktober vor. In den ersten zehn Monaten des Jahres 2024 haben demnach 524 Personen das Land freiwillig verlassen - mit einer Ausreiseförderung. Im Jahr davor waren es insgesamt 549 Menschen, die Rheinland-Pfalz freiwillig verlassen haben.

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