Christian Bruder, Wolfgang Seger, Frank Klotz, Marco Bastiaansen und seine beiden Söhne Luca und Nico machen keine halben Sachen. Fast 1.000 Kilometer fahren sie abwechselnd ohne Pause in rund zwei Tagen vom Ahrtal bis nach Tirol. Sie wollen mit der Aktion vor allem Aufmerksamkeit erregen - und so zeigen, dass es vielen Kindern und Jugendlichen im Ahrtal nach der Flutkatastrophe vor über drei Jahren immer noch nicht gut geht.
Herausfordernde Zeiten Die Jahre 2021 – heute
Die Jahre 2021 – heute
Bilder aus Malwettbewerb werden in Sölden übergeben
"Es fehlen teilweise immer noch echte Schulgebäude, Jugendzentren, Sportplätze oder andere Treffpunkte für die jungen Menschen", sagt Initiator Marco Bastiaansen. "Das ist eine Belastung. Einige leben sogar immer noch auf einer Baustelle." Wichtig sei, dass die Lage vor Ort nicht in Vergessenheit gerate.
Um die Botschaft bis nach Sölden zu transportieren, haben die sechs Ultra-Radfahrer jede Menge Bilder und Zeichnungen im Gepäck, die bei einem Malwettbewerb von Kindern aus dem Ahrtal gemalt wurden. Diese Bilder wollen sie bei einem großen Empfang in Sölden übergeben. Es gebe immer noch viele Kontakte und feste Verbindungen nach Sölden, weil nach der Flut viele Helfer von dort ins Ahrtal gekommen seien, erklärt Bastiaansen.
Fast 1.000 Kilometer Strecke und über 12.000 Höhenmeter
Unter dem Motto "Ich habe einen Traum" sollten die Kinder ihre größten Wünsche malen. "Oft sind das Sachen, die für andere Menschen Normalität sind: Fußballspielen, Zeit mit der Familie, Urlaub machen", zeigt Marco Bastiaansen auf den Bildern. "Dass solche eigentlich normalen Sachen für einige Kinder die größten Wünsche sind, macht mich sehr betroffen", sagt Bastiaansen.
Härter als die eigentliche Strecke von knapp 1.000 Kilometern werden bei der Radtour sicherlich die Höhenmeter, vor allem wenn es am Ende in die Alpen geht. Die sechs Radfahrer wollen die Strecke als Staffel non-stop in einem durchfahren. Das heißt: Immer einer ist auf dem Rad, die anderen fahren im Wohnmobil hinterher. Nach etwa einer Stunde wird gewechselt. So wollen die Ultra-Radfahrer es in etwas über 45 Stunden von Sinzig bis nach Sölden schaffen.