Die Sozialarbeiterin Gundula Neukirchen ist mit ihrem Kollegen-Team bereits seit einigen Woche im Ahrtal unterwegs, um das geplante mobile Beratungsangebot vorzubereiten. Ende Oktober soll es in der Ahrbrücker Schule starten. "Wir wollen ein bisschen entlasten, wir wollen, dass es wieder erlaubt ist, zu lachen, dass man auch Spaß haben darf in dieser Situation", so Neukirchen.
Sozialarbeit im Ahrtal: Über Erlebtes reden
Bei den Kindern gehe es darum, dass sie über Erlebtes sprechen und zwar in ihrer eigenen kindlichen Wahrnehmung. Aber auch die Eltern seien eingeladen, ins Gespräch zu kommen. Dabei betont Neukirchen, dass es hier keinesfalls um eine Therapiestunde gehe. "Wir sind Pädagogen, wir können viele Sachen gerade rücken."
Psychologische Hilfe dringend notwendig Seelsorge-Hotline für Flutopfer im Ahrtal
Schon Außenstehenden fehlen angesichts der Flutkatastrophe im Ahrtal die Worte. Wie mag es erst den Menschen gehen, die unmittelbar betroffen sind, die Angehörige und ihr Zuhause verloren haben?
Umgang mit Erlebnissen unterschiedlich
Während ihrer Gespräche mit den Menschen im Ahrtal hat Neukirchen zudem festgestellt, dass Männer und Frauen zum Teil ganz unterschiedlich mit ihren Erlebnissen und Erinnerungen der Flutnacht umgingen.
"Wir waren in Ahrbrück, in Schuld und Ahrweiler und haben festgestellt, dass interessanterweise viele Frauen gerne mit uns gesprochen haben und sich geöffnet haben - im Gegensatz zu den Männern, die überhaupt gar nicht Stellung nehmen konnten, sich wirklich umgedreht haben und gegangen sind." Die Sozialarbeiterin erklärt sich die Verweigerungshaltung mit der Sorge der Betreffenden vor einem psychischen Zusammenbruch.
Beratungsangebot für Flutopfer
Das Beratungsangebot soll nun zunächst in der Denntal-Grundschule von Ahrbrück stattfinden. Auch im Bus oder bei den Menschen zuhause seien Beratungen möglich. Rund 15 Therapeuten und Sozialarbeiter seine dabei ansprechbar.