Ein schneebedecktes Rheinland-Pfalz zu Weihnachten gab es zuletzt 2010. Seitdem waren die Heiligabende und die Feiertage im Land meist grün und eher mild. In der Nacht zum Montag hat es in den Hochlagen von Rheinland-Pfalz rund um Trier und Eifel geschneit. Ein Vorbote für "Weiße Weihnachten" in diesem Jahr? SWR Aktuell hat Martin Schönebeck vom Deutschen Wetterdienst gefragt.
SWR Aktuell: Herr Schönebeck, die wichtigste Wetter-Frage vorneweg: Bekommen wir in Rheinland-Pfalz dieses Jahr "Weiße Weihnachten"?
Martin Schönebeck: Zumindest in Teilen. Im Flachland sicherlich nicht. Aber in der Eifel hat es (Nacht zum 23.12.,Anm.d.Red.) ein paar Zentimeter Schnee gegeben. Da haben wir tatsächlich teilweise zehn bis 15 Zentimeter Schnee. Das ist aber alles auf einer Höhe von mehr als 500 Metern. Ansonsten hat es ein bisschen weiter runter auch geschneit [...], das wird aber vermutlich im Tagesverlauf größenteils wieder wegtauen.
Deswegen, außer jetzt so einige Bergregionen, vor allen Dingen oberhalb von 500 Metern, da wird es wahrscheinlich schwer mit weißen Weihnachten, beziehungsweise, da gibt es gar nichts mehr.
SWR Aktuell: Das ist ja kein neues Phänomen. Wie hängt das mit dem Klimawandel zusammen?
Schönebeck: Ja, weiße Weihnachten im Flachland hatten wir tatsächlich in Rheinland-Pfalz in den letzten Jahren auch relativ wenig. Wenn man jetzt Stationen nimmt wie Trier oder Mainz, also mal die flacheren Regionen, da ist es so, dass wir vielleicht alle zehn Jahre mal Schnee erwarten können. Da gab es zuletzt Schnee 2010, das ist also auch schon ein paar Jahre her. Und ja, wir können nur vermuten, dass es mit dem Klimawandel tatsächlich immer länger dauern wird, dass man einen weißen Winter im Flachland erlebt.
SWR Aktuell: Was sagt die aktuelle Wetterlage für Rheinland-Pfalz für Heiligabend und die Feiertage voraus?
Schönebeck: Eigentlich das Klassische, was wir häufig erleben rund um Weihnachten. Wir haben ein Weihnachtstauwetter, so würden wir das nennen. Es wird noch mal deutlich milder. Wir haben zwar Hochdruckeinfluss, im Winter heißt das aber meistens sehr trübe Bedingungen. Viele Wolken, Sprühregen, Regen und es wird jetzt zunehmend milder.
Wir kommen da heute von Höchstwerten von drei bis sechs Grad auf vier bis sieben Grad an den nächsten Tagen. Das ganze relativ trüb. Der Süden ist ein bisschen besser dran. Der kann zum Beispiel am Donnerstag auch mal die Sonne sehen. Im Norden ist es insgesamt sehr, sehr wolkig, sehr regnerisch und da, wo jetzt noch Schnee liegt und auch in den höheren Lagen, da wird er immer weiter antauen.
SWR Aktuell: Mit Hochwasser haben wir aber nicht zu rechnen?
Schönebeck: Nein, nein. Hochwasser ist gerade kein Thema, so viel hat es jetzt nicht geregnet und es kommt jetzt auch erstmal nicht mehr viel runter die nächsten Tage.
SWR Aktuell: Ist denn für den Weg in die Weihnachtsgottesdienste eine dicke Jacke empfohlen bzw. nötig?
Schönebeck: Also morgen, wenn man zum Weihnachtsgottesdienst geht, hat man vielleicht draußen, je nachdem wo man gerade ist, so zwei bis sechs Grad. Besonders im Norden muss man auch damit rechnen, dass dann zu dem Zeitpunkt schon Regen aufzieht. Im Süden hat man da, wie die nächsten Tage generell, ein bisschen mehr Glück. Da ist man wahrscheinlich wieder zu Hause, bis es da mal wieder anfangen kann zu regnen, aber eine dicke Jacke ist, glaube ich, kein Fehler.
SWR Aktuell: Müssen sich Reisende auf wetterbedingte Probleme auf den Straße oder der Schiene einstellen?
Schönebeck: Das ist nicht unbedingt zu erwarten. An Heiligabend sollte man morgens schauen, ob es nicht doch noch etwas glatt ist. Aber ansonsten muss man eigentlich nicht mehr mit Glätte rechnen.
Jahreswechsel in Rheinland-Pfalz wohl regnerisch
SWR Aktuell: Schauen wir voraus auf Silvester. Können wir uns auf trockenes Wetter, vor allem für den Jahreswechsel und die Feuerwerke freuen?
Schönebeck: Leider nein. Das ist noch ein bisschen hin, da kann noch viel passieren. Der erste Trend, den ich mir angeschaut habe, ist eher wechselhaft, regnerisch. Das waren so die ersten Prognosen [...], mehr kann man da jetzt auch noch nicht sagen.
SWR Aktuell: Und noch ein abschließender Blick auf das neue Jahr. Was sagen Langzeitprognosen für 2025 und Rheinland-Pfalz voraus?
Schönebeck: Also mehr als sieben bis zehn Tage gucken wir lieber nicht in die Zukunft, da können wir nichts drüber sagen, das ist auch dann nicht mehr seriös. Man kann jetzt vermuten, es wird wieder ein warmes Jahr, damit hat man meistens recht und es wird wieder keine weißen Weihnachten geben. Damit hat man vermutlich dann auch recht.
Mehr kann man aus jetziger Sicht noch nicht sagen. Also wir beschränken uns wirklich auf die nächsten sieben Tage, vielleicht gucken wir auch schon mal bis Tag Zehn, danach ist alles dann eigentlich nur noch Glaskugel.
SWR Aktuell: Herr Schönebeck, vielen Dank für das Gespräch und Frohe Weihnachten!