In der Trierer Innenstadt ist am Montagmorgen gegen 7:30 Uhr Millimeterarbeit gefragt: Mit einem weißen Kran wird die Nachbildung des mittelalterlichen Prangers wieder an ihren gewohnten Platz in der Grabenstraße gehievt. Der Eichenstamm ist 500 Kilogramm schwer und über zwei Meter hoch.
Letzte Handgriffe - fertig. Einige Stunden später wird die Sehenswürdigkeit eingeweiht.
Kulturdezernent: Pranger wichtiges Symbol für Trier
"Der Pranger hat uns gefehlt. Wir sind wirklich glücklich, dass er wieder da ist", sagt Triers Kulturdezernent Markus Nöhl (SPD). Viele Bürger hätten ihn in den vergangenen Monaten gefragt, wann die Sehenswürdigkeit wieder in der Fußgängerzone zu sehen sein wird.
"Trier hat eine große mittelalterliche Geschichte und der Pranger steht dafür", so Nöhl weiter. Er sei Teil des mittelalterlichen Erbes.
Pranger-Nachbildung kostete 15.000 Euro
Vor mehr als einem Jahr haben Unbekannte den Pranger in der Trierer Innenstadt zerstört. Es war nicht mehr möglich, ihn zu reparieren. Städtische Handwerksbetriebe haben laut der Trierer Gesellschaft knapp ein Jahr an einer neuen Nachbildung des Prangers gearbeitet.
Der Vorsitzender der Trierer Gesellschaft, Karlheinz Scheurer, findet, die Arbeit hat sich gelohnt: "Wir konnten der Stadt den Pranger endlich zurückgeben". Die Nachbildung habe laut Scheurer insgesamt rund 15.000 Euro gekostet und sei durch Spenden bezahlt worden.
Mehr Schutz vor Vandalismus
Um den neuen Pranger besser vor möglichem Vandalismus zu schützen, haben die Handwerker eine stabilere Nachbildung gebaut. "Der Stamm ist massives Eichenholz. Auch die Halterung für die Fahne wurde verstärkt", erklärt Scheurer.
Zudem habe der Pranger eine spezielle Lackierung, sodass mögliche Graffitis oder andere Schmierereien schnell beseitigt werden könnten. Eine Bleiverkleidung schütze das Holz vor Regen. "Diese Nachbildung ist definitiv stabiler als ihr Vorgänger", betont der Vorsitzende der Trierer Gesellschaft.