Insgesamt 1.994 Fälle im Bereich von Sexualdelikten und damit etwa 25 Prozent mehr als im Vorjahr, verzeichnete das Polizeipräsidium Koblenz. Eine Erklärung dafür ist nach Angaben der Polizei die Zunahme der Verfahren wegen der Verbreitung bzw. des Besitzes kinderpornographischer oder jugendpornographischer Inhalte.
Kriminalstatistik 2023 Straftaten in RLP: Mehr Schockanrufe, Cyberangriffe und Diebstähle
Die Zahl der Straftaten in Rheinland-Pfalz ist im vergangenen Jahr erneut gestiegen - um fast 6 Prozent auf knapp 256.000. So gab es unter anderem mehr Schockanrufe, Cyberangriffe und Diebstähle.
Kinder und Jugendliche: Verbreitung über "Soziale Medien" hat zugenommen
Dabei zeige sich, dass das Internet einen starken Einfluss auf den Bereich der Sexualdelikte habe. Wie die Polizei mitteilt, verbreiten oftmals Kinder und Jugendliche unbedacht entsprechende Inhalte in den "Sozialen Medien". Hinzu komme, dass die Bereitschaft bei den Geschädigten gestiegen sei, eine solche Tat auch zur Anzeige zu bringen.
90 Prozent der Sexualdelikte werden aufgeklärt
Zudem dürfte der Anstieg nach Polizeiangaben auch im Zusammenhang mit der halbstaatlichen Stelle NCMEC ("Nationales Zentrum für vermisste und ausgebeutete Kinder") stehen, die sich in den USA befindet. Dort sind weltweit alle Internetanbieter dazu verpflichtet, Verdachtsfälle mit Kinderpornografie zu melden. "Grundsätzlich gilt: Je intensiver wir ermitteln, umso mehr Straftaten decken wir in der Folge auf, die womöglich sonst im Dunkelfeld geblieben wären", teilt Polizeipräsident Karlheinz Maron mit. Die Aufklärungsquote der Sexualdelikte liegt laut Polizei auf einem hohen Niveau von fast 90 Prozent.
Bundesweit die meisten Graffiti-Anzeigen Darum ist Koblenz auf Platz vier der kriminellsten Städte Deutschlands
Die Stadt Koblenz liegt bundesweit auf dem vierten Platz in der Kriminalitätsstatistik 2022. Das sorgt für Gesprächsstoff in der Stadt. Doch es gibt eine einfache Erklärung dafür.
Graffiti-Straftaten in Koblenz erneut stark angestiegen
Ein Teilbereich der polizeilichen Kriminalstatistik, der bereits im vergangenen Jahr für Aufsehen gesorgt hat, ist die Sachbeschädigung auf Straßen, Wegen oder Plätzen. Dabei handelt es sich insbesondere um Graffiti-Straftaten. Diese haben dafür gesorgt, dass die Stadt Koblenz im letzten Ranking des Bundeskriminalamtes auf Platz vier der kriminellsten Städte Deutschlands gelandet ist. In diesem Jahr sei nochmal ein deutlicher Zuwachs dieser Sachbeschädigungen zu verzeichnen, teilte die Polizei mit.
Graffiti-Szene macht sich lustig über striktes Vorgehen
7.925 Fälle von Graffiti-Straftaten wurden demnach im Zuständigkeitsbereich aufgenommen. Davon alleine 6.351 im Stadtgebiet von Koblenz. Das sei ein Anstieg von fast 72 Prozent. Dieser Trend sei auf die städtische Initiative "Saubere - sichere Stadt" zurückzuführen. Die Stadt hat es sich dabei zur Aufgabe gemacht, Graffiti durch einen sogenannten "Graffiti-Koordinator" zur Anzeige zu bringen und sie direkt zu beseitigen.
Im vergangenen Sommer sorgte die hohe Zahl der Straftaten in diesem Bereich für zahlreiche Reaktionen - unter anderem gab es Spott und Häme aus der Sprayer-Szene. Seit der Veröffentlichung sind etwa in der Stadt mehrere Graffiti aufgetaucht, die ein "+1" zeigen und sich auf die Zahl in der Kriminalstatistik beziehen.
Stadt möchte an Projekt "Saubere - sichere Stadt" festhalten
Die Stadt Koblenz möchte nach eigenen Angaben weiter an dem Projekt festhalten. "Die Alternative, Sprayer gewähren zu lassen, ist doch keine", sagt Oberbürgermeister David Langner (SPD), "wir setzen weiterhin auf die Verfolgung dieser Deliktsart".
Insgesamt ist die Zahl von Straftaten im Bereich des Polizeipräsidiums Koblenz im vergangenen Jahr um 4,5 Prozent angestiegen. Dies ist laut Polizei auch auf die weggefallenen Corona-Beschränkungen zurückzuführen.