Kriminalstatistik 2023

Straftaten in RLP: Mehr Schockanrufe, Cyberangriffe und Diebstähle

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Dirk Rodenkirch
Dirk Rodenkirch

Die Zahl der Straftaten in Rheinland-Pfalz ist im vergangenen Jahr erneut gestiegen - um fast 6 Prozent auf knapp 256.000. So gab es unter anderem mehr Schockanrufe, Cyberangriffe und Diebstähle.

"Die Kriminalität bewegt sich wieder auf dem vorpandemischen Niveau", sagte der rheinland-pfälzische Innenminister Michael Ebling (SPD) bei der Vorstellung der Kriminalstatistik 2023. Schon 2022 gab es wieder mehr Straftaten als während der Corona-Jahre. Aufgeklärt wurden laut Ebling im vergangenen Jahr 64,5 Prozent der Straftaten - die Zahl sei damit unverändert. Rheinland-Pfalz sei weiterhin eines der sichersten Bundesländer.  

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Weniger Fälle von Mord und Totschlag

Auch die Zahl der Diebstähle nahm im vergangenen Jahr im Land zu - und zwar um 7,5 Prozent. Damit sei wieder ein vergleichbares Niveau wie im Jahr 2019 erreicht - also vor Corona. Bei Diebstählen gebe es aber mit 37,5 Prozent die höchste Aufklärungsquote der vergangenen zehn Jahre, sagte Ebling.

Gesunken sei dagegen die Zahl der "Straftaten gegen das Leben" wie Mord, Totschlag oder Fahrlässige Tötung. Die Zahl sank im Vergleich zu 2022 um 21 auf 78 Fälle.

Ebling: Geldautomatensprengungen machen mir am meisten Sorge

"Am meisten Sorge macht mir die Sprengung von Geldautomaten", erklärte der Innenminister. Insbesondere wegen der Brutalität mit der die Täter vorgingen. Trotz eines leichten Rückgangs in Rheinland-Pfalz rechnet das Landeskriminalamt (LKA) auch in diesem Jahr mit weiteren Sprengungen. Im vergangenen Jahr waren es 50 Fälle, in diesem bisher vier. Die Sparkassen, die die allermeisten Geldautomaten im Land bereitstellen, hätten die Geräte inzwischen aber so präpariert, dass die Täter häufig leer ausgingen, so Ebling.

Millionenschaden durch Schockanrufe und falsche Gewinnversprechen

Ein weiterer Bereich, der der Polizei zunehmend zu schaffen macht, ist der Callcenter-Betrug. Darunter führt das LKA unter anderem so genannte Schockanrufe, bei denen sich Anrufer etwa als Enkel ausgeben, die gerade in Geldnot sind, oder als Polizisten, Staatsanwälte oder Bankbeschäftigte. "Callcenter-Betrug beschäftigt uns in besonderer Weise, weil er insbesondere ältere Menschen zum Ziel hat, besonders perfide ist und zu hohen Schadenssummen führt", sagte LKA-Präsident Mario Germano.

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Im vergangenen Jahr habe es insgesamt 12.958 Fälle in dem Bereich gegeben. Dabei sei für die Betroffenen 10, 6 Millionen Euro Schaden entstanden. Bei Enkeltrick-Anrufen gab es laut Germano 2023 einen Anstieg von 19 Prozent, bei Anrufen von angeblichen Amtsträgern sogar um 28 Prozent. Auch die Anrufe, in denen falsche Gewinnversprechen gemacht werden, sind demnach deutlich gestiegen.

CDU: Polizei für Kriminalitätsbekämpfung weiter stärken

Als Reaktion auf die aktuelle Kriminalstatistik fordert die CDU-Fraktion im rheinland-pfälzischen Landtag, die Polizei im Land weiter zu stärken. Der weitere Anstieg der Straftaten im Vergleich zum Vorjahr komme nach den pandemiebedingten Bewegungseinschränkungen nicht unerwartet.

"Ich warne davor, diese Entwicklung als schicksalhaft zu akzeptieren", so Dirk Herber, der Sicherheitsexperte der CDU-Fraktion. Die Polizei müsse in die Lage versetzt werden, "Kriminalität effektiver bekämpfen zu können". Dazu gehöre eine bessere Personalausstattung und die verstärkte Nutzung moderner technischer Möglichkeiten wie der Bodycam.

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