Ein Fußabdruck und Blutstropfen auf dem Boden. Ein Messer steckt in einer Schaufensterpuppe, die auf dem Boden liegt. Eine nachgestellte Szene vor dem Polizeipräsidium Koblenz.
Zwei Kriminalbeamtinnen erklären am Schnuppertag den neun Schülerinnen wie die Arbeit bei der Spurensicherung abläuft. Die Schülerinnen bekommen Schutzanzüge, Masken und Handschuhe. Jetzt können sie praktisch lernen, wie die Polizei Spuren sichert.
Mehr als nur Mordfälle
Neben diesen praktischen Übungen seien den Schülerinnen auch die sechs verschiedenen Abteilungen vorgestellt worden, erzählt der Leiter der Kriminalinspektion Koblenz, Manuel Kiy. Denn die Kriminalpolizei beschäftige sich nicht nur mit Mordfällen, sondern auch mit Rauschgift- und Sexualdelikten oder mit Terrorismus. Es sei wichtig, dass jeder, der sich für eine Laufbahn bei der Kriminalpolizei interessiere, auch die Vielfalt der Arbeit kennenlerne, sagt Kiy.
Für einige der Schülerinnen steht der Wunsch, zur Kripo zu gehen, auch schon fest. "Ich finde die Ermittlungsarbeit total cool," sagt die 18-jährige Schülerin Merle Schmitz aus Koblenz. "Es ist generell sehr abwechslungsreich und spannend. Man ist nicht nur im Büro, man kommt auch raus und hat Kontakt mit Menschen. Ich glaube, das ist total mein Ding."
Kriminalpolizei sucht Nachwuchs
Über soviel Interesse an der Arbeit der Kriminalpolizei freut sich Kiy. Dass in diesem Schnupperpraktikum nur junge Frauen sind sei rein zufällig, überrasche ihn aber auch nicht. Bei der Kriminalpolizei würden schon jetzt viele Frauen arbeiten. Auch bei den immer wieder angebotenen Schnupperpraktika würden sich oft mehr junge Frauen als Männer bewerben. Kiy hofft, dass einige der Teilnehmerinnen sich später auch bei der Polizei bewerben. Momentan suche die Kriminalpolizei nach Nachwuchs.
Neuer Studiengang an der Polizeihochschule
Zurzeit werde auch das Studium an der Polizeihochschule überarbeitet, so Kiy. Noch müssten Berufseinsteiger nach dem Studium erst einmal bei der Schutzpolizei, also zum Beispiel im klassischen Streifendienst, arbeiten.
In Zukunft soll ein Studiengang an der Polizeihochschule angeboten werden, der direkt zur Kriminalpolizei führt. Die zukünftigen Kollegen und Kolleginnen würden dann spezialisierter auf ihre zukünftige Arbeit vorbereitet, sagt Kiy.
Doch noch vor dem Studium empfiehlt der Leiter der Kriminalinspektion Koblenz ein Schnupperpraktikum zu machen. Das wird auch auf dem Campus der Polizeihochschule Hahn angeboten.