Die Lage im Flutgebiet

Die Entwicklung bis zum 26. September zum Nachlesen

Stand

Die Aufräumarbeiten nach der Hochwasserkatastrophe Mitte Juli kommen voran. Bis zur Normalität ist es aber noch ein langer Weg. Unterdessen ist auch die politische Aufarbeitung im Gange. Hier die Lage bis zum 26. September.

Rheinland-Pfalz

Der Hochwasser-Blog für RLP Bad Neuenahr-Ahrweiler erhält 6,5 Millionen Euro Aufbauhilfe

In den von der Flutkatastrophe zerstörten Regionen in Rheinland-Pfalz läuft der Wiederaufbau. Viel ist geschafft, viel ist noch zu tun. Hier die aktuelle Lage.

Sonntag, 26. September

+++ Viele besuchen provisorische Wahllokale im Ahrtal +++
17:30 Uhr

Die Flutkatastrophe im Ahrtal hat auch viele Gebäude, die einst als Wahllokale dienten, zerstört. Doch trotz der Flutkatastrophe haben viele Menschen im Ahrtal gewählt, sehr viele schon in den vergangenen Wochen per Briefwahl. Doch heute kamen auch viele Menschen in die provisorischen Wahllokale. Bereits am Samstag hatten insgesamt 20 Helferinnen und Helfer des Technischen Hilfswerks nach eigenen Angaben die Wahlzelte in Bad Neuenahr und Ahrweiler mit je zehn Wahlkabinen errichtet. Darüber hinaus war in der Verbandsgemeinde Altenahr und in Bad Neuenahr-Ahrweiler bis Freitag in insgesamt sechs Kleinbussen die Stimmabgabe möglich. Eindrücke vom heutigen Wahltag an der Ahr von SWR-Reporter Michael Lang.

+++ Kehrwoch' in Bad Neuenahr-Ahrweiler +++
14:15 Uhr

In Bad Neuenahr-Ahrweiler ist die Aktion Kehrwoch' gestartet. Dabei werden nach Angaben der Stadt die Straßen im von der Flut betroffenen Gebiet gereinigt. Dies sei nötig, um unter anderem die Schulwege wieder sicherer zu machen. Außerdem müssten die Bürgersteige wieder freigeräumt werden, damit an Gasleitungen und Straßenlaternen gearbeitet werden könne. Anwohner konnten vor Beginn der Aktion Flut-Abfälle vor ihre Häuser legen. An der Kehrwoch' beteiligen sich neben freiwilligen Helfern auch Mitarbeiter der Stadt, des THW und der Feuerwehr.

+++ Stadtwerke Jena schicken Gasnetz-Experten +++
13:30 Uhr

Beim Aufbau des von der Flutkatastrophe im Juli beschädigten Gasversorgungsnetzes in Rheinland-Pfalz helfen auch die Stadtwerke Jena mit. Ein sechsköpfiges Team aus Thüringens zweitgrößter Stadt machte sich am Sonntag auf den Weg nach Bad Neuenahr-Ahrweiler, wie der kommunale Energieversorger mitteilte. Ziel sei es, die Gasnetze im Flutgebiet für die Inbetriebnahme vor dem kommenden Winter vorzubereiten. Die Spezialisten haben unter anderem ein spezielles Endoskop und weitere Ausrüstung dabei, um die noch vorhandenen Gasleitungen auf die Möglichkeit zur Nutzbarkeit und Instandsetzung zu prüfen. Große Teile der Gasleitungen waren komplett überflutet worden. Die Fachleute aus Jena sind bis zum 8. Oktober im Einsatz.

+++ Benefizkonzert für Flutopfer in Koblenz +++
11:40

Das Staatsorchester Rheinische Philharmonie gibt heute in Koblenz ein Benefizkonzert für die Flutopfer in Rheinland-Pfalz. Die Vorstellung beginnt um 16 Uhr. Der Eintritt ist frei, es wird aber um Spenden für Musiker und Musikvereine gebeten, die von der Flutkatastrophe im Ahrtal betroffen sind. Der Landesmusikrat Rheinland-Pfalz hat ein Spendenkonto eingerichtet und will möglichst unbürokratisch helfen.

Samstag, 25.September

+++THW baut weitere Brücken in Bad Neuenahr-Ahrweiler +++
20:30 Uhr

Das Technische Hilfswerk hat in Bad Neuenahr-Ahrweiler den Bau von drei weiteren Fußgängerbrücken über die Ahr in Angriff genommen. Darunter auch eine neue Brücke von der Stadtmitte zum Kurgarten. Mitarbeiter des THW hatten dafür in den vergangenen Tagen das Ufer der Ahr neu aufgeschüttet und befestigt. Nach Angaben des Kreises Ahrweiler sollen voraussichtlich in der kommenden Woche eine weitere Fußgänger- und eine Fahrzeugbrücke geöffnet werden. Die Flutkatastrophe Mitte Juli hat nach Angaben der Kreisverwaltung mehr als 60 Brücken über die Ahr zerstört und weitere beschädigt.

+++ Versicherungen zahlen 1,5 Milliarden Euro an Flutopfer +++
10:30 Uhr

Mehr als zwei Monate nach der Hochwasserkatastrophe haben die Versicherungen den Geschädigten 1,5 Milliarden Euro ausbezahlt, rund ein Fünftel der gesamten Schadenssumme. Das hat der Versicherungs-Gesamtverband GDV dem Redaktionsnetzwerk Deutschland gesagt. Etwa eine Milliarde Euro ist demnach an Privatleute gegangen, der Rest an Gewerbetreibende. Insgesamt geht es um 250.000 Schadensfälle, darunter 50.000 zerstörte Autos.

+++ Wahlbusse, Briefwahl und kein klassischer Wahlkampf im Ahrtal +++
10:00 Uhr

Wegen der Flutkatastrophe ist im Ahrtal vieles anders - auch die Stimmabgabe für die Bundestagswahl. Wahlbusse ersetzten die zerstörten Wahllokale, einen klassischen Wahlkampf gab es nicht.

+++ Aufräumtag in Bad Neuenahr-Ahrweiler +++
4:00 Uhr

Im Flutgebiet findet heute in Bad Neuenahr-Ahrweiler eine Aufräumaktion statt. Geplant ist, dass hunderte Helfer die gesamte Stadt aufräumen. Die Bewohner hatten in den vergangenen Tagen noch einmal die Möglichkeit, unterschiedlichen Abfall auf die Straße zu stellen. Die Straßen werden heute systematisch abgegangen und Abfall und Schutt abtransportiert. Auch die Bewohner sind eingeladen, bei der Aktion mitzumachen. Am kommenden Wochenende (1./2.Okt.) ist eine weitere Aufräumaktion in Bad Neuenahr-Ahrweiler geplant.

Freitag, 24. September

+++ Flutkatastrophe verschärft angespannte Lage im rheinland-pfälzischen Tourismus +++
10:45 Uhr

Die Hochwasserkatastrophe im Ahrtal hat neben den verheerenden Auswirkungen auf die unmittelbar Betroffenen auch schwerwiegende Folgen für den Tourismus in Rheinland-Pfalz. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes besuchten im Juli 2021 rund 705.000 Gäste das Land; die Übernachtungen beliefen sich auf zwei Millionen. Die Rückgänge gegenüber dem Juli 2020 belaufen sich bei den Gästen auf 20 Prozent und bei den Übernachtungen auf 19 Prozent.

+++ Wichtige Ahrbrücke in Bad Neuenahr-Ahrweiler wieder für Verkehr frei +++
10:30 Uhr

Die durch die Flutkatastrophe stark beschädigte Ahrbrücke in Bad Neuenahr-Ahrweiler im Verlauf der L83 ist nach ihrer Teilerneuerung am Morgen wieder für den Verkehr freigegeben worden. Das teilte Verkehrsministerin Daniela Schmitt (FDP) mit. Für die Bürgerinnen und Bürger vor Ort ist die L83 mit dem Brückenbauwerk eine wichtige Haupt-Verbindungsstraße der beidseitig der Ahr liegenden Stadtgebiete mit verschiedenen Einrichtungen wie Schulen, Schwimmbad oder Krankenhaus.

+++ Wiederaufbauhilfe startet - Anträge ab Montag +++
10:30 Uhr

Die Wiederaufbauhilfe in Rheinland-Pfalz kann ab Montag beantragt werden. Das hat die Landesregierung bekannt gegeben. Laut Finanzministerin Doris Ahnen (SPD) wird es für beschädigten Hausrat Pauschalen geben: Für einen Ein-Personen-Haushalt sind zum Beispiel bis zu 13.000 Euro vorgesehen. Für beschädigte oder zerstörte Häuser sollen bis zu 80 Prozent der Schadenssumme ersetzt werden. Dafür - so Ahnen - müsse ein Sachverständiger die Kosten schätzen. Dies könne aber auch nachgereicht werden. Die Hausbesitzer könnten mit Abschlagszahlungen rechnen. Das Antragsverfahren soll komplett elektronisch abgewickelt werden. Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) sagte, die Hilfen sollten unbürokratisch und schnell dort ankommen, wo sie benötigt werden. Man werde aber auch darauf achten, dass die Fluthilfe nicht missbraucht werde.

Rheinland-Pfalz

15 Milliarden Euro für Flutopfer in RLP Tausende Anträge für Wiederaufbauhilfe eingegangen

Flutopfer in Rheinland-Pfalz sollen einfach an Geld für den Wiederaufbau kommen. Seit Montag, dem 27. September können die Anträge gestellt werden. Rund 5.000 sind bislang eingegangen.

+++ Landesregierung informiert über Fluthilfe-Verfahren +++
5:45 Uhr

Knapp zweieinhalb Monate nach der verheerenden Flutkatastrophe im Norden von Rheinland-Pfalz gibt die Landesregierung bekannt, wie die Geschädigten Geld für den Wiederaufbau ihrer Häuser, Geschäfte und Betriebe bekommen können. Der Ministerrat hat sich auf eine Verwaltungsvorschrift geeinigt, die an diesem Freitag in Mainz vorgestellt wird. Aus dem Hilfsfonds von Bund und Ländern sind ungefähr 15 Milliarden Euro für Rheinland-Pfalz vorgesehen.

+++ Im Ahrtal macht sich Angst vor Dieben breit +++
2:45 Uhr

Im Ahrtal gibt es mehrere Fälle von Diebstahl. In Rech in der Verbandsgemeinde Altenahr seien Baustoffe im Wert von mehreren Tausend Euro gestohlen worden, sagt Ortsbürgermeister Dominik Gieler. In Bad Neuenahr-Ahrweiler berichten Anwohner von Einbrüchen mitten am Tag – die Diebe hätten es auf Kabel und Werkzeuge abgesehen gehabt. Wie viele Einbrüche oder Diebstähle es in den vergangenen Wochen insgesamt waren, dazu gibt es nach Angaben der Polizei keine Zahlen. Die Polizei ruft aber auch zur Besonnenheit auf. Nicht immer seien die verschwunden Dinge wirklich gestohlen und verdächtige Menschen entpuppten sich manchmal als Bauarbeiter oder Helfer.

Donnerstag, 23. September

+++ Startschuss für Bau der Behelfsbrücke bei Speicher +++
18:00 Uhr

Das Technische Hilfswerk hat mit dem Bau der Behelfsbrücke über die Kyll begonnen. Die ursprüngliche Brücke war bei der Flutkatastrophe Mitte Juli zerstört worden. Am Wochenende soll die Behelfsbrücke befahrbar sein.

+++ Landtag verabschiedet Gesetze zum Wiederaufbau im Ahrtal +++
16:00 Uhr

Der rheinland-pfälzische Landtag hat einstimmig zwei Gesetze zum schnelleren Wiederaufbau des Ahrtals verabschiedet. Zum einen geht es dabei um ein Gesetz zur Einrichtung eines Sondervermögens und zum anderen um ein Gesetz, das bürokratische Hemmnisse abbauen und rechtliche Verfahren erleichtern soll.

Rheinland-Pfalz

Hochwasserkatastrophe in Rheinland-Pfalz Landtag stellt Weichen für Wiederaufbau nach Flut

Einmütigkeit ist selten im rheinland-pfälzischen Landtag. Doch bei der Abstimmung über die Gesetze zum Wiederaufbau des Ahrtals war es soweit: Sie wurden am Donnerstag ohne Gegenstimme verabschiedet.

+++ THW hilft bei der Bundestagswahl +++
12:30 Uhr

Das Technische Hilfswerk (THW) hilft an der Ahr bei der Einrichtung provisorischer Wahllokale. In Bad Neuenahr-Ahrweiler haben Mitarbeiter des THW die Besatzung eines Wahlbusses mit Strom und einem Zelt versorgt. Am Wochenende wird das THW darüber hinaus auf zwei öffentlichen Plätzen Zelte für Wahlkabinen und Urnen aufstellen und für Strom und Licht sorgen.

+++ Mehr als 300 Fundstücke seit Flut abgegeben +++
11:50 Uhr

Seit der Flutkatastrophe hat die Kreisverwaltung Ahrweiler mehr als 300 Fundstücke gesammelt, vom Schlamm gereinigt und katalogisiert. In dem seit dem 20. Juli eingerichteten Sonderfundbüro seien unter anderem Geldbörsen, Uhren, Schmuck, Schlüssel oder Geldkassetten abgegeben worden, die während der Aufräumarbeiten gefunden wurden, teilte die Kreisverwaltung am Donnerstag mit. Unter den Fundsachen hätten sich neben Eimern voller Bargeld aus einer Spielhalle auch Ausweise befunden, die bereits vor mehreren Jahren als gestohlen gemeldet worden waren. Rund 80 Bürger seien bereits über den Verbleib ihres Eigentums informiert worden, weil sich die Fundsachen etwa anhand eines Ausweises zuordnen ließen. Es seien aber auch Gegenstände dabei, die erst nach der Flut - also während der Aufräumarbeiten - verloren gegangen seien, hieß es. 

+++ Viele Schulen im Ahrtal weiter nicht nutzbar +++
11:45 Uhr

Viele Schulgebäude im Ahrtal sind nach der Flutkatastrophe immer noch nicht wieder nutzbar. Der Kreis Ahrweiler hat jetzt für die sieben Schulen in seiner Trägerschaft ein Konzept zur Unterbringung der Schüler für die kommenden Monate vorgestellt. Einige Schulen des Kreises sollen demnach zumindest teilweise bald wieder genutzt werden. Beim Peter-Joerres-Gymnasium beispielsweise strebt der Kreis an, bis spätestens Ende des Jahres die Klassenräume im Obergeschoss wieder zu nutzen. Diese seien von der Flutwelle verschont geblieben. In Kürze sollen auch an der Berufsbildenden Schule Bad Neuenahr wieder 34 Klassenräume zur Verfügung stehen. Für das Are-Gymnasium hingegen soll im Innovationspark Grafschaft ein Ersatzschulstandort errichtet werden. Das Hochwasser im Juli hat nach Angaben des Kreises an den Kreisschulen Schäden in Höhe von 100 Millionen Euro angerichtet. Betroffen sind etwa 5.900 Schüler.

+++ Kalenborn: Arztpraxis und Apotheke ziehen in Container +++
11:30 Uhr

In Kalenborn laufen die letzten Arbeiten an einem Containerkomplex, in den eine Apotheke und eine Arztpraxis ziehen sollen. Sie waren bei der Flutkatastrophe zerstört worden.

+++ Kyll wird neu vermessen +++
9:00 Uhr

In Trier-Ehrang wird das Flussbett der Kyll derzeit neu vermessen. Wie die Stadt Trier auf SWR-Anfrage mitteilte, sollen die neu gesammelten Daten zur Berechnung neuer Hochwasserschutzmodelle genutzt werden. Durch das Hochwasser im Juli sei viel Gestein bewegt und Böschungen weggeschwemmt worden. Dadurch habe sich das Flussbett stark verändert.

+++ Bau der Behelfsbrücke bei Speicher beginnt +++
8:45 Uhr

Das Technische Hilfswerk (THW) beginnt heute bei Speicher mit dem Bau einer Behelfsbrücke über die Kyll. Nach Angaben eines THW-Sprechers sollen die Teile heute und morgen zusammengebaut werden. Am Samstag soll ein Kran die Brücke an ihre Position heben und einsetzen. Die ursprüngliche Brücke war bei der Flutkatastrophe Mitte Juli zerstört worden.

Mittwoch, 22. September

+++ Auktion im Ludwig Museum kommt Kunstschaffenden von der Ahr zugute +++
22:15 Uhr

41 Kunstwerke sind am Abend im Koblenzer Ludwig Museum für insgesamt knapp 137.000 Euro ersteigert worden. Das Geld geht an die Bürgerstiftung der Volksbank RheinAhrEifel, die mit dem Geld von der Flut betroffene Kunstschaffende aus dem Ahrtal unterstützen will. Die Werke stammen von Prominenten wie Joseph Beuys oder Gottfried Helnwein, aber auch von regionalen Künstlerinnen und Künstlern. Die Künstler oder ihre Galeristen haben die Werke für die Versteigerung im Ludwig Museum gespendet.

+++ Bauern dürfen wegen Flut weitere Vorrangflächen nutzen +++
20:00 Uhr

Aufgrund von Starkregen und Überflutungen dürfen Landwirte in Rheinland-Pfalz ab sofort weitere sogenannte ökologische Vorrangflächen zur Fütterung ihrer Tiere nutzen. Das Landwirtschaftsministerium in Mainz gibt diese Flächen ausnahmsweise frei, um Futterengpässe zu vermeiden. Im Juli wurden bereits Grünflächen, die als ökologische Vorrangflächen gelten, freigegeben. Nun dürfen auch Flächen mit Untersaaten und Zwischenfrüchten zur Beweidung oder zum Mähen für die Futtergewinnung genutzt werden. Als Untersaaten versteht man eine neben der Hauptfrucht weitere Saat, die den Boden vor Erosion durch Wind und Wasser schützen soll. Als Zwischenfrucht werden weitere vor oder nach der Hauptnutzung ausgesäte Pflanzen bezeichnet, die zur Düngung oder als Tierfutter dienen. "Die extremen Regenfälle und Überflutungen haben die Futterversorgung für viele tierhaltende Betriebe deutlich erschwert", sagte Landwirtschaftsministerin Daniela Schmitt (FDP). Viele Flächen seien nicht mehr oder nur eingeschränkt nutzbar. Ab einer gewissen Ackerfläche müssen Landwirte einen Teil des Landes als ökologische Vorrangfläche bereitstellen. Diese Flächen müssen im Umweltinteresse genutzt werden und sollen etwa dem Erhalt von Hecken oder als Puffer zu Gewässern dienen.

+++ Beratungen über Sondervermögen zum Wiederaufbau nach Flut +++
19:30 Uhr

Gut zwei Monate nach der Flutkatastrophe hat der Landtag über die Errichtung eines Sondervermögens für den Wiederaufbau beraten. Der von der Regierung vorgelegte Gesetzesentwurf soll dafür sorgen, dass die von Bund und Länder bereits zugesagten Hilfen in Höhe von 30 Milliarden Euro vor allem für Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen in das Haushaltsrecht des Landes umgesetzt werden. Finanzministerin Doris Ahnen (SPD) erklärte, der Wiederaufbauprozess werde viele Jahre dauern, daher sei die Laufzeit des Sondervermögens nicht befristet. Über das Gesetz will der Landtag bereits morgen bei seiner nächsten Sitzung entscheiden. Bei der Aussprache am Mittwochabend deutete sich eine breite Mehrheit dafür an.

+++ Landtag setzt Untersuchungsausschuss ein +++
18:00 Uhr

Der rheinland-pfälzische Landtag hat die Einsetzung eines Untersuchungsausschusses beschlossen, der die Abläufe vor, während und nach der Flutkatastrophe mit 134 Todesopfern Mitte Juli aufklären soll.

+++ Reaktivierung der Eifelquerbahn weiter unsicher +++
17:15 Uhr

Die Deutsche Bahn wird voraussichtlich erst Ende Oktober sagen können, ob die derzeit stillgelegte Strecke der Eifelquerbahn reaktiviert wird. Das teilte eine Sprecherin der Bahn mit. Sie widersprach damit indirekt einer Mitteilung des Interessenvereins für die Eifelquerbahn, wonach die Entscheidung über die Wiederinbetriebnahme offenbar gefallen sei und der Freischnitt der Strecke bald anstünde. Nach Angaben der Bahn muss die Eifelquerbahn-Strecke zwischen Gerolstein und Kaisersesch noch genauer untersucht werden. Denn die Überlegung ist, über die Eifelquerverbindung die vom Hochwasser beschädigten Bahnfahrzeuge abzutransportieren. Bereits Anfang September hatte die Deutsche Bahn zu diesem Zweck eine Eisenbahnbrücke in Pelm überprüft.

+++ Aufbau von Behelfsbrücken im Ahrtal schreitet voran +++
12:00 Uhr

Das Technische Hilfswerk (THW) hat nach eigenen Angaben mittlerweile fünf Behelfsbrücken über die Ahr aufgebaut. Anfang nächster Woche sollen drei neue Brücken fertig sein. Neun weitere seien in Planung, so das THW. In den ersten Tagen und Wochen wurden vorrangig sogenannte Schnellbaubrücken der Bundeswehr installiert. Die jetzigen THW-Brücken sollen, anders als die Bundeswehr-Brücken, vor allem für den ganz normalen Verkehr der Bevölkerung zur Verfügung stehen.

+++ Situation in Tierheim Remagen hat sich entspannt +++
4:00 Uhr

Gut zwei Monate nach der Flutkatastrophe im Ahrtal hat sich die Situation im Tierheim Remagen entspannt. Wie der Erste Vorsitzende Claus-Peter Krah vom Tierschutz- und Tierheimverein Kreis Ahrweiler mitteilte, haben etwa 100 Tierschützer beispielsweise Hunde, Katzen oder Kaninchen in Pflege genommen. Sie hätten auch exotische Tiere wie Spinnen, Echsen oder Schlangen aufgenommen. Nach den massiven Zerstörungen ihrer Wohnungen durch die Flut hatten zahlreiche Menschen ihre Tiere abgegeben. Insgesamt hätten 400 Menschen aus dem Bundesgebiet Hilfe angeboten und wollten Tiere zur Pflege zu sich holen, um das Tierheim zu entlasten.

Die Entwicklung bis zum 21. September zum Nachlesen

Rheinland-Pfalz

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Die Aufräumarbeiten nach der Hochwasserkatastrophe Mitte Juli kommen voran. Bis zur Normalität ist es aber noch ein langer Weg. Unterdessen ist auch die politische Aufarbeitung im Gange. Hier die aktuelle Lage:

Ahrweiler, Antweiler, Altenahr, Schuld, Insul, Bad Neuenahr-Ahrweiler

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SWR