SWR 1 BW macht's Schülerfirma initiiert KI Wettbewerb
In der Weihungstalschule in Staig (Alb-Donau-Kreis) gibt es eine besondere Arbeitsgemeinschaft: Montags trifft sich eine Schülerfirma mit dem Namen "Fair-Image.de". Hier lernen elf Kinder, wie man das Programm ChatGPT so mit Befehlen füttert, mit so genannten Prompts, dass am Ende ein sinnvoller Text entsteht. Mit dem Musikgenerator Suno wird dann ein Lied daraus.
Schülerinnen in Staig experimentieren mit KI
Seit Schuljahresbeginn gibt es die Schülerfirma. Jetzt haben die zehn Mädchen und ein Junge aus der fünften und sechsten Klasse einen Kreativwettbewerb ins Leben gerufen. Bei der "AI Fair-Image Challenge" können Schülerinnen und Schüler ab der fünften Klasse aus ganz Deutschland mitmachen. Sie können Songs oder auch Bildmotive einreichen, die eine faire Botschaft transportieren, zum Beispiel für Gleichberechtigung.
Künstliche Band heißt "The Monkey Dance"
Die Schülerinnen und Schüler aus Staig können als Ausrichter des Wettbewerbs zwar nicht teilnehmen, haben in ihrer Schülerfirma aber schon jede Menge Erfahrung mit Künstlicher Intelligenz gesammelt. Sie haben schon einige eigene Songs mit KI erstellt. Ihre künstliche Band heißt "The Monkey Dance" und ist bei mehreren Streamingportalen zu finden.
Die elfjährige Johanna erklärt, wie sie dabei vorgehen: "Wir gehen auf die ChatGPT-App, und dann können wir zum Beispiel sagen: erstelle uns einen Song zu dem Thema 'Lea trägt einen grauen Pulli' und dann erstellt uns das Programm einen Songtext." Der muss dann meist noch verändert werden, durch weitere Eingaben wie, "es soll sich reimen" oder "mach ein lustiges Lied draus".
Wie die Schülerinnen mit KI Musik machen
"Wenn mir der Text gefällt, dann geben wir den bei 'Suno' ein", erklärt Johanna. "Dann kann ich noch aussuchen, welchen Stil ich möchte. Rock oder Pop oder so. Dann können wir noch aussuchen, ob wir bestimme Instrumente hören wollen. Und dann erstellt das Programm unseren Song."
Dabei lernen die Schülerinnen und Schüler, wie man Künstliche Intelligenz richtig und sinnvoll anwendet. Und sie haben positive Erlebnisse mit Lesen und Schreiben, sagt Udo Glanz, Lehrer und Leiter der Schülerfirma. Die Gruppe verbessert die Liedtexte, die ChatGPT für sie generiert. "Jeder, wirklich jeder, schreibt, schreibt, schreibt und sagt, 'darf ich nochmal ein Lied schreiben? Darf ich nochmal einen Text abgeben?' - was ich sonst nie höre", erzählt Glanz.

Nicht nur Musik - auch Motive für T-Shirts entstehen mit KI
Der Schülerfirma geht es nicht nur um Musik - sie gestalten mittels der KI auch Bildmotive. Die drucken sie auf fair gehandelte Baumwolltaschen, die sie in einem Online-Shop verkaufen. Das Geld, das die Gruppe einnimmt, sei für einen guten Zweck gedacht, erzählt die elfjährige Lea. Und zwar für ein Hilfsprojekt für tibetische Flüchtlingskinder.
Auch in dem Wettbewerb können die Teilnehmerinnen und Teilnehmer neben Musik auch KI-gestützte Bilder einreichen. Die Gewinnermotive werden später auch in dem Online-Shop verkauft. Sie können dann auf Shirts, Pullis oder Tassen gedruckt werden. Die Gewinner des KI-Wettbewerbs helfen also mit ihrem Engagement, hilfsbedürftige Menschen zu unterstützen, so Udo Glanz.

Die Schülerfirma und ihr Projekt wird durch die Organisation "Children for a better World e.V." und über das Förderprogramm "Jugend hilft!" mit 2.500 Euro unterstützt.