Auf dem Baufeld des künftigen Medienhauses der Neuen Pressegesellschaft, zu dem die "Südwest Presse" gehört, sind bei Grabungen Überreste einer spätmittelalterlichen Bebauung vor den Toren der Stadt Ulm zutage getreten.
"Wir haben hier sehr viel gefunden, nicht unbedingt das, womit wir gerechnet haben", sagt Jonathan Scheschkewitz vom Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart, zuständig für Ulm.
Archäologen rechneten mit Überresten von bastionärer Befestigung
Schon im vergangenen August seien auf der Baustelle in der Olgastraße in der Innenstadt Strukturen aus dem Spätmittelalter herausgekommen, das "war für uns hochinteressant", so Scheschkewitz. Gerechnet hatten er und seine Kollegen an dieser Stelle mit Überresten der bastionären Befestigung.
Spannend sei das vor allem deswegen, weil von dem, was sich vor den Toren einer Stadt befand, meist nichts mehr erhalten ist. Gefunden haben die Archäologen dort aber schließlich einen Backsteinfußboden und Reste einer Straßenpflasterung. Das sei "ein richtiger Glücksgriff".
Weitere Siedlung aus Hochmittelalter entdeckt
Doch die Grabungen hielten in einer tiefer gelegenen Schicht noch eine weitere Überraschung bereit: Überreste einer ländlichen Siedlung mit verschiedenen Höfen aus dem elften und zwölften Jahrhundert, der Zeit des Hochmittelalters. Die Siedlung habe zur Versorgung der damaligen Stadt beigetragen und stehe in Zusammenhang mit einer weiteren, bislang unbekannten Siedlung.