Hallo, ich bin Paula Zeiler aus dem SWR Studio Freiburg und erhole mich immer noch vom Besuch des Kanzlers. Das und zwei weitere Themen haben mich diese Woche beschäftigt:
- Drei Fakten über den Scholz-Besuch in Südbaden, die Sie vermutlich nicht wussten
- Und es macht Bumm: Wie lösen wir das Problem mit gesprengten Bankautomaten?
- Bonjour, Olympisches Feuer! Auf dem Weg nach Paris kommt's auch bei uns vorbei
Das wussten Sie garantiert noch nicht über den Scholz-Besuch in Freiburg
Acht Stunden war Olaf Scholz on Tour. Die meiste Zeit war er in Freiburg, er schaute aber auch in Emmendingen vorbei. Auf jeden Fall war der Dienstag ein ganz schön voller Tag für den Kanzler. 61 Polizistinnen und Polizisten waren im "Scholz-Dienst" und auch bei uns im Studio waren viele mit dem Besuch des Kanzlers beschäftigt. Die ein oder andere Geschichte hat sich eher hinter den Kulissen abgespielt. Die habe ich für euch rausgefunden.
Martin Horn bekam es nicht auf die Kette
Natürlich durfte sich Olaf Scholz auch ins Goldene Buch der Stadt Freiburg eintragen. Das hat Freiburgs Oberbürgermeister aber nicht direkt auf die Kette bekommen. Denn zu offiziellen Anlässen ist es üblich, das Martin Horn die Kette des Oberbürgermeisters trägt. Die hatte Martin Horn aber vergessen. Dabei ist der Bundeskanzler nur einmal in der Stadt. Abhilfe schaffte aber ganz schnell sein Bürgermeister-Kollege Ulrich von Kirchbach. Der eilte schnell auf die Bühne und lieh Martin Horn seine Kette des Sozialbürgermeisters von Freiburg. Und so klappte das Pressefoto ganz nach Protokoll.
Olaf Scholz neuer SC Fan?
Scholz besuchte auch das neue Europa-Park Stadion. Auf die Frage, wer am Freitag gewinnen wird, schwieg der Kanzler. Da spielt der SC nämlich gegen den FC Bayern. Ob der Kanzler einfach neutral bleiben will? Vielleicht sollte er dann nicht mit SC Trikot posieren. Na gut, das war auch ein Geschenk des SC-Vorstands gewesen. Hatte er also überhaupt eine Wahl?
Erst verfahren und dann verspätet
Der Bundeskanzler kam tatsächlich zu spät zu seinem ersten Termin in Freiburg. Und das, obwohl er garantiert nicht im Stau stand. Denn er hatte - ganz im Stil eines Kanzlers - einen Helikopter von Karlsruhe aus genommen. Gegen 11:30 Uhr betrat er aber das Festzelt, das auf dem Gelände des zukünftigen Stadtteils Dietenbach extra aufgebaut worden war.
Auch der Shuttle-Bus, in denen alle akkreditierten Journalistinnen und Journalisten saßen, kam später am Festzelt an als erwartet. Denn ein Mannschaftswagen der Polizei und ein Poller hatten dem Bus den Weg versperrt. Mit dabei war auch mein Kollege Robert Wolf: "Kurios war, dass halt alle Türen aufgingen und wir schon fröhlich nach draußen gelaufen sind, bis man uns zurückgepfiffen hat." Aber alles kein Problem: Der Bus drehte einfach um und nahm einen anderen Weg. Und der dauerte nur zehn Minuten länger als geplant. Wie passend, dass auch der Kanzler etwas zu spät kam.
Über den Besuch von Olaf Scholz berichtete SWR Aktuell am 27.02.24.
Und es macht Bumm: Wie lösen wir das Problem mit gesprengten Bankautomaten?
Auf dem Markt oder beim Bäcker bezahlen klappt oftmals nur mit Münzen und Scheinen. Das wichtige Bargeld gibt es aber oft nur am Automaten. Die werden bei uns in der Region aber immer öfter zum Angriffsziel von Sprengungen - besonders häufig an der Grenze zu Frankreich. Die Polizei vermutet, dass vor allem Geldautomaten an der Grenze betroffen sind, weil die Täter dann schneller im Ausland abtauchen können.
So wurden im Februar gleich zwei Automaten in Rheinhausen gesprengt. Das liegt so nah am Elsass, dass man das Nachbarland schon sehen kann. Im Januar explodierte in Weisweil ein freistehender Geldautomat am Rathaus. Und auch in Kappel-Grafenhausen (Ortenaukreis) wurde wieder gesprengt. Dem SWR sind allein für dieses Jahr sechs gesprengte Automaten bekannt, wobei glücklicherweise niemand verletzt wurde. Aber was kann man dagegen machen?
Niederlande als Vorbild: Clevere Technik entwickelt
Vorbild ist schon länger die Niederlande. Denn dort sind die Sprengungen extrem zurückgegangen. Die Strategie ist, dass Banken nachts geschlossen bleiben. Außerdem hat eine niederländische Firma eine Technik entwickelt, die abschreckt: Im Fall einer Explosion verkleben die Geldscheine zu einem festen Klumpen. Laut dem Wirtschaftsmagazin Handelsblatt gibt es in den Niederlanden schon 1.000 Geldautomaten mit dieser Klebetechnik.
2023 berichteten mehrere Medien, dass der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV) künftig ebenfalls auf die Klebetechnik setzen will. Gesetzliche Regelungen für mehr Sicherheit lehnte der DSGV damals aber ab, weil auch Täter ihre Methoden ständig anpassen würden. Die Debatte ist jetzt knapp ein Jahr her. Seitdem wurden weiterhin Geldautomaten gesprengt - viele davon auch bei uns.
Was machen die Volksbank Lahr und die Sparkasse Freiburg?
Die Volksbank Lahr will nun die Vorräume, in denen die Automaten für gewöhnlich stehen, nachts abschließen. Zudem sind Farbpatronen installiert. Daran orientiert sich auch die Sparkasse Freiburg-Nördlicher Breisgau. Auch sie will die Geldautomaten nicht mehr rund um die Uhr öffnen. Ob sie Farbpatronen oder die niederländische Klebetechnik benutzt, wollte die Sparkasse Freiburg-Nördlicher Breisgau auf Nachfrage aber nicht verraten. Das soll geheim bleiben. Auch, damit sich potentielle Diebe nicht daran orientieren können.
Daniel Zeiler von der Sparkasse Freiburg-Nördlicher Breisgau sprach am 27.02.2024 in den SWR4 Regionalnachrichten Südbaden über die Sicherheit von Geldautomaten.
Es steht fest: Das Olympische Feuer kommt auch zu uns
Das Olympische Feuer wird bald ganz nah sein. Denn die Flamme macht auf dem Weg zu den Olympischen Sommerspielen in Paris auch bei uns Halt. Genauer gesagt: am 26. Juni in Weil am Rhein (Kreis Lörrach). Das liegt direkt an der Grenze zu Frankreich und der Schweiz. So wird das Feuer von der deutschen Seite über die Dreiländerbrücke ins französische Huningue getragen. Rund 500 Schülerinnen und Schüler aus dem Dreiländereck sollen für die Flamme ein Ehrenspalier bilden. Vive l'Europe!
Drei Menschen sollen die Olympische Flamme über die Brücke tragen. Eine davon ist sogar aus unserer Region. Kein Zufall: Die frühere Olympiateilnehmerin Aline Rotter-Focken aus Triberg im Schwarzwald wird dabei sein. Bekannt wurde sie, als sie bei den Olympischen Spielen in Tokio als erste deutsche Ringerin Gold holte. Mit der neuen Aufgabe gehe ein Kindheitstraum in Erfüllung, schrieb Aline Rotter-Focken auf Instagram.
Wie im Alten Griechenland: Woher kommt das Olympische Feuer?
Das Olympische Feuer wird nicht etwa vom vorigen Austragungsort nach Frankreich getragen. Nein, es wird wieder neu entfacht. Und zwar im antiken griechischen Olympia auf der Halbinsel Peloponnes. Entzündet wird die Flamme auch ganz traditionell: Mit Hilfe eines Parabolspiegels und Sonnenstrahlen. Danach wird sie dem ersten Fackelläufer oder der ersten Fackelläuferin übergeben, damit die Lieferung auch garantiert ankommt. Von Peloponnes geht das Feuer dann seinen Weg nach Athen. In diesem Jahr dann per Schiff weiter nach Frankreich. Am 8. Mai soll es in der Hafenstadt Marseille ankommen. 12.000 Kilometer wird die Fackel dann zurücklegen, bis sie am 26. Juli endlich in Paris ankommt. Einige Etappen stehen schon fest:
Über den Abstecher des Olympischen Feuers nach Weil am Rhein sprach Matthias Zeller in den SWR4 Regionalnachrichten Südbaden am 24.02.24.
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