Moin, ich bin Anita Westrup aus dem SWR Studio Freiburg. Diese drei Themen haben mich diese Woche besonders bewegt:
- Sicherheitscheck in Freiburg nach Brand von Fastnachtswagen in Kehl
- Geldautomaten gesprengt - wie sich Banken gegen Überfälle wappnen
- Drei Last-Minute-Kostüme für Fastnacht - originell und nicht teuer
Sicherheitscheck in Freiburg nach Brand von Fastnachtswagen in Kehl
Sonntagnachmittag, die Kehler Innenstadt (Ortenaukreis) ist proppenvoll, mehrere Zehntausend Närrinnen und Narren feiern ausgelassen auf der Straße. Plötzlich ein ohrenbetäubender Knall, Flammen züngeln aus dem Fastnachtswagen der Glottertäler Winzerbube. Menschen springen vom brennenden Anhänger auf die Straße. Acht verletzen sich, einer so schwer, dass ein Rettungshubschrauber ihn in eine Spezialklinik für Verbrennungsopfer nach Ludwigshafen fliegen muss. Der Schock sitzt tief. Wie konnte das passieren? Die Staatsanwaltschaft ermittelt - auch zur Brandursache, der Verpuffung an einem Stromaggregat. Veranstalter und TÜV Süd beteuern, den Wagen vor dem Umzug gründlich überprüft zu haben. Doch der Vorfall wirft einen Schatten auf alle anderen Umzüge im Land, auch in Freiburg.
Ein Anruf bei Uwe Stasch von der Breisgauer Narrenzunft. Seit einem Jahr plant er den großen Umzug am kommenden Fasnetmendig (12.2.) in Freiburg. Er erwartet 100 Gruppen, mehr als 3.500 Hästrägerinnen und -träger und rund 100.000 Zuschauer. Auch mehrere Fastnachtswagen werden dabei sein.
Das Unglück in Kehl macht Stasch betroffen und nachdenklich. Dennoch bleibt das Sicherheitskonzept für den Rosenmontagsumzug unverändert. Stasch, ein leidenschaftlicher Fasnächtler, erzählt, dass ein Experte der Dekra alle Wagen gründlich inspiziert, zwei bis drei Stunden vor dem Start der Veranstaltung. Der Fokus liegt auf der Straßenverkehrssicherheit der Fahrzeuge. Sind die Geländer fest verankert? Gibt es gefährliche Stoffe auf den Wagen? Nur wenn der Experte sein Okay gibt, setzt sich der Umzug in Bewegung. Zusätzlich würden 200 Ordner und Helfer dabei sein und für Sicherheit sorgen.
Während in Freiburg die letzten Vorbereitungen für den großen Umzug laufen, stehen in Kehl und in der Umgebung nach dem Unglück alle Zeichen auf Hilfsbereitschaft. Der Förderverein Kehler Fastnacht sammelt Spenden für die acht Verletzten. "Wir wollen vor allem den Schwerverletzten unterstützen", sagt der Vorsitzende des Fördervereins, Stefan Kaiser. Er sei von vielen Menschen angesprochen worden, die einfach helfen wollen. Der Förderverein steht im engen Kontakt zu den Glottertäler Winzerbuben.
Über die Vorbereitungen für den Narrenumzug am Fasnetmendig in Freiburg hat SWR4 Baden-Württemberg am 9.2.24 berichtet.
Geldautomaten gesprengt - wie sich Banken gegen Überfälle wappnen
Szenen wie aus einem Gangster-Krimi: Eine gewaltige Detonation reißt die Nachbarn aus dem Schlaf, Alarmsirenen schrillen los, zwei maskierte Männer stürmen mit Stirnlampen ins Gebäude. In ihren Händen eine große Tasche, die sie hastig mit Geld füllen. Dann verschwinden sie so schnell, wie sie gekommen waren. In der Dunkelheit verliert sich ihre Spur. Die Polizei fahndet intensiv - ohne Erfolg. Dieses Mal hat es den Geldautomaten in der Bank in Rheinhausen (Kreis Emmendingen) getroffen, einen Tag später wird ein freistehender Geldautomat in Auggen im Markgräflerland (Kreis Breisgau-Hochschwarzwald) in die Luft gejagt.
Auch in der Ortenau sind Banken immer wieder im Visier der Verbrecher. Das erzählt mir der Vorstandsvorsitzende der Volksbank in Lahr, Peter Rottenecker. Die Sprengungen hätten eine neue Dimension erreicht. "Geldautomatensprengungen lösen traditionelle Banküberfälle ab. Und die Zahlen steigen", warnt er. Doch wie reagieren die Banken auf diese Bedrohung? Wie schützen sie sich vor diesen Explosionen? Viele Foyers der Volksbank bleiben mittlerweile von 23 bis 6 Uhr verschlossen. Doch diese Maßnahme zeigt nicht immer Wirkung, wie der Fall Rheinhausen beweist. Dort sprengten die Täter zuerst die Eingangstür zum Foyer und danach den Geldautomaten.
Ein weiterer Schutzmechanismus sind die sogenannten "Einfärbesysteme" in den Geldautomaten. Sie sollen helfen, die Verbrecher abzuschrecken und die gestohlenen Geldscheine wertlos zu machen.
Explosionen erschüttern die Umgebung, Gebäude tragen Schäden in sechsstelliger Höhe davon. Eine weitere Reaktion der Banken: Sie ziehen ihre Geldautomaten ab. In Südbaden und im ganzen Land schrumpft die Anzahl der Geräte. 2022 verschwanden 2.500 Automaten, das ist jeder zehnte, so die Analysefirma Barkow Consulting, die Daten der Europäischen Zentralbank auswertete. Auch die Volksbank in Lahr hat bereits Automaten aus dem Verkehr gezogen. "Leider", seufzt Peter Rottenecker. Viele der Geräte stehen in Wohngebäuden oder Einkaufszentren. Verträge laufen aus und werden nicht erneuert. Rottenecker findet das verständlich, Sicherheit geht vor. Jeder Automat muss auf sein Risikopotential geprüft werden. Könnte er Menschen gefährden?
Es gibt auch noch einen weiteren Grund für den Rückgang der Automaten: Immer weniger Menschen zahlen mit Bargeld. Die sinkende Bargeldnutzung und die steigende Zahl der Sprengungen führen zum Abbau von Geldautomaten. Ein Trend, der sich wohl fortsetzen wird.
Über die Geldautomaten-Sprengungen in Südbaden hat SWR4 Baden-Württemberg am 5.2.24 berichtet.
Drei Last-Minute-Kostüme für Fastnacht - originell und nicht teuer
"Narri-Narro" - närrisch, bunt, fröhlich! Die Zeit der tollen Tage ist wieder da. Aber nix zum Anziehen? Kein Häs in der Hinterhand? Und im Kleiderschrank immer nur die üblichen Kostüm-Verdächtigen? Hexe, Super Mario, Clown, oder der Einhorn-Strampelanzug? Alles schon gesehen. Wie wäre es eine Spur origineller? Für nicht viel Geld? Hier kommen drei Ideen für ein Last-Minute-Kostüm:
🌵Last-Minute-Kaktus🌵
"Mein kleiner grüner Kaktus steht draußen am Balkon, hollari, hollari, hollaro! Was brauch' ich rote Rosen, was brauch' ich roten Mohn". Wie wahr! Gebraucht wird einfach nur ein grünes T-Shirt oder ein grüner Pullover; wer hat, eine grüne Leggings oder Hose. Wichtigstes Accessoire: die Stacheln. Pfeifenputzer aus dem Bastelladen eignen sich hervorragend dafür. Einfach in etwa vier Zentimeter lange Streifen schneiden, einmal in der Mitte knicken und auf die Klamotten nähen. In die Haare noch ein paar Kunstblumen stecken und fertig ist das Kaktus-Kostüm!
Wer ein paar Skills an der Nähmaschine hat, kann sich natürlich auch das Oberteil des Kaktuskostüms selbst nähen. Textildesignerin und Nähbuchautorin Laura Wilhelm hat in Kaffee oder Tee gezeigt, wie das geht:
🍇Last-Minute-Traube🍇
Riesling, Spätburgunder, roter und weißer Burgunder, hmm Weinland Baden! Lust auf eine kleine Hommage auf das drittgrößte Weinanbaugebiet Deutschlands? Dann tief einatmen, violette Luftballons schnappen und ausatmen. Ballons zuknoten und mit Sicherheitsnadeln auf ein lila Hemd befestigen. Auf dem Kopf einen Efeu-Kranz oder ähnliches Grünzeug drapieren. Das Deutsche Fastnachtsmuseum im bayerischen Kitzingen hilft mit einem Tutorial:
🛀Last-Minute-Schaumbad🛀
Bad hair day? Kein Problem. Einfach das Handtuch auf dem Kopf lassen und weiße Kleidungsstücke überstreifen. Mut zum weißen Tütü-Rock! Was nicht fehlen darf: Quietscheentchen. Am besten mit einer Heißklebepistole auf den Klamotten fixieren. Weiße, kleine Luftballons aufpumpen und auch auf das Kostüm heften. Seifenblasen und Badebürsten runden den schaumigen Look ab.
Über den "Schmotzigen Dunschdig" hat SWR Aktuell Baden-Württemberg am 8.2.24 berichtet.
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