Analog zum Kältebus im Winter bietet Freiburg auch einen Hitzebus im Sommer. Das Angebot richtet sich besonders an Menschen, die ihren Alltag überwiegend auf der Straße verbringen und sich keine Abkühlung in klimatisierten Räumen suchen können. Eine kleine Gruppe von ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern zieht bei über 33 Grad durch die Freiburger Innenstadt, um Menschen auf der Straße mit dem Nötigsten zu versorgen. Sie verteilen zahlreiche Wasserflaschen, Sonnencreme sowie Kopfbedeckungen und achten insbesondere auf Menschen, die dehydriert sein könnten.
Hitzebus schon zehn Mal unterwegs gewesen
Kerstin Rießland vom Roten Kreuz organisiert das Projekt. Dieses Jahr gab es schon viele Hitzewarnungen: Am Dienstag waren die Ehrenamtlichen bereits zum zehnten Mal in der Freiburger Innenstadt unterwegs. Gestartet ist der Hitzebus am Platz der Alten Synagoge. "Da trifft man die erste Gruppe", sagt Rießland. Obdachlose würden schon auf den Hitzebus warten und kämen gleich, wenn er angefahren kommt.
Mit einem Bollerwagen gehen die Ehrenamtlichen weiter in die Innenstadt. Nur so kommen sie in Freiburgs Fußgängerzone. Sobald sie eine Gruppe sehen, fragen sie, ob einige von Ihnen etwas bräuchten. Aber Kerstin Rießland und ihre Helfer kennen die meisten Obdachlosen hier schon und wissen, wo sie zu finden sind.
Hitzebus kommt gut an
Die Obdachlosen sind froh, dass es den Hitzebus gibt. "Ohne wären wir ganz schön aufgeschmissen", sagt Björn, der auf der Straße lebt. "Viele von uns kippen bei der Hitze um - auch die Hunde", so ein anderer, der sich Basti nennt. Er hätte sich so einen Hitzebus schon früher gewünscht, sagt er.
Wasserflaschen mit Kohlensäure kommen am besten an
Am größten ist die Nachfrage nach Wasserflaschen mit Kohlensäure. Die können sich die Menschen an öffentlichen Trinkwasserbrunnen in der Stadt wieder auffüllen. Ein Mann namens Pascal, der auch auf der Straße lebt, findet ein solches Projekt wichtig. Manchmal könne man sich das, was man gerade brauche, nicht leisten, sagt er.
Abkühlung an heißen Sommertagen Trinkwasserbrunnen und Sprühnebel - wie südbadische Städte mit der Hitze umgehen
In Freiburg können sich Passanten an heißen Sommertagen jetzt an vielen ausgewiesenen Trinkwasserbrunnen kostenlos erfrischen. In Emmendingen wird Sprühnebel getestet.
SC Freiburg hat Käppis gespendet
Das Hitzebus-Projekt finanziert sich durch Spenden. So hat etwa der SC Freiburg 100 Mützen mit SC-Logo gespendet. Auch das freue die Menschen, berichtet Rießland. Eingeführt wurde der Hitzebus von der Stadtverwaltung zusammen mit dem DRK. Insgesamt rechnen die Helferinnen und Helfer mit bis zu 25 Einsatztagen über den gesamten Sommer.