In Freiburg sind jetzt 34 historische Brunnen zu Trinkwasserquellen umgerüstet worden. Außerdem wurden vier neue Trinkwasserstelen aufgestellt. Damit soll den Sommer über gewährleistet werden, dass die Freiburgerinnen und Freiburger kostenlosen Zugang zu ausreichend Wasser haben. Auch der Kauf von Einwegflaschen soll so reduziert werden. Gerade an Hitzetagen wie diesen sind die Brunnen ein Magnet für Touristen wie auch für Anwohner.
Stefan Schlegel und Clara Larberg berichten im SWR-Hörfunk:
"Wir suchen jeden Brunnen und schnappen uns überall Wasser", sagt Ina Seiberlich, die mit ihrem Töchterchen in der Stadt unterwegs ist. Die Brunnen sind seit kurzem mit Schildern bestückt, die sie als überwachte Trinkwasserbrunnen ausweisen. Das breite Angebot ist aber noch nicht bei allen Freiburgern bekannt. "Wenn ich die Brunnen finde, dann nutze ich sie gerne", sagt einer, der sich am Rathausbrunnen am kühlen Brunnenwasser labt.
Stadt und Wasserversorger kontrollieren das Brunnenwasser regelmäßig
Für die Stadt Freiburg bedeutet die Umrüstung zusätzliche Kosten und Aufwand. "Jeder Brunnen wird ja mit Trinkwasser versorgt", sagt Frank Uekermann, der Amtsleiter des Garten- und Tiefbauamtes. "Mit dem Schild 'Trinkwasserqualität' gehen wir eine Verpflichtung ein, dass es auch keimfrei ist", erklärt Uekermann. Deswegen sei ein gewisser Unterhalt damit verbunden. "Aber das macht man dann auch für die Bürger." Der Wasserversorger bnNETZE überprüft das Trinkwasser regelmäßig.
SWR Aktuell Baden-Württemberg berichtete am 12.8. unter anderem über die Freiburger Trinkwasserbrunnen:
Trinkwasserbrunnen sind Teil der Blue-Community-Ziele der Stadt
Die Stadt Freiburg gehört zu den sogenannten Blue Communities - ein weltweiter Zusammenschluss von Kommunen und Organisationen, die sich dem Schutz und dem freien Zugang zu Wasser verschrieben haben. Sie verstehen Wasser als öffentliches Gut und den Zugang zu sauberem Trinkwasser als Menschenrecht. Zu den Zielen der Blue Communities gehört auch ein schonender Umgang mit Wasserressourcen; zudem soll das Trinken von Leitungswasser statt Flaschenwasser gefördert werden.
Sprühnebel sorgt in Emmendingen für Abkühlung
Die Stadt Emmendingen probiert unterdessen noch etwas anderes aus: Sie testet derzeit ein Wasser-Sprühnebelsystem am Schlossplatz. Die Anlage bei einem Spielplatz sprüht tagsüber alle zwei Minuten einen kühlenden Wassernebel. Dadurch werde die Umgebungstemperatur um bis zu fünf Grad heruntergekühlt, erklärt die Stadt. Der Test läuft noch bis zum Ende der Sommerferien. Sollte sich das System bewähren, könnte es flächendeckend zum Einsatz kommen.
Testlauf für Nebeldusche in Lörrach 2023 erfolgreich
In Lörrach wurde eine Nebeldusche in der Nähe des Rathauses bereits im vergangenen Jahr getestet. Mit Erfolg: Rückmeldungen von Bürgerinnen und Bürgern waren mehrheitlich positiv. Der Wasserverbrauch lag nach Angaben der Stadt bei 25 Litern pro Stunde. Bei einer dauerhaften Lösung könne ein Ein- und Ausschalter an der Nebeldusche den Verbrauch weiter senken, hieß es. Nun sollen weitere Standorte im Lörracher Stadtgebiet definiert werden. In vielen anderen Städten haben sich solche Nebelduschen bereits fest etabliert, etwa in Wien und Paris. Auch Stuttgart plant, sie einzurichten.