Trockenheit, Borkenkäfer, Sturmschäden: Lange waren die Schlagzeilen zum Zustand des Waldes in Südbaden eher ernüchternd. Jetzt gibt es positive Nachrichten: Der Wald in Staatsbesitz zwischen Freiburg und Villingen-Schwenningen (Kreis Breisgau-Hochschwarzwald) hat sich in den vergangenen Monaten erholt, wie der Forstbezirk Hochschwarzwald jetzt berichtet. Die Zahl der Borkenkäfer sei gesunken, außerdem habe es viel Regen und nur kleinere Schäden durch Stürme gegeben.
Der Forstbezirk spricht in seiner Mitteilung von einer Atempause für den Wald. Die geht demnach unter anderem auf längere Regenphasen zurück. Das Wasser konnte wieder bis in die tieferen Bodenschichten sickern. Das machte Fichten, Tannen und Buchen im Wald widerstandsfähiger gegen den Befall von Schädlingen wie dem Borkenkäfer. Der hat es besonders auf trockenes Holz abgesehen. Denn Bäume setzen sich unter anderem mit Harz zur Wehr - und um das zu produzieren, brauchen sie Wasser.
Forstbezirk: Mehr stabile Arten wie Eichen und Douglasien im Wald
Auch die Tatsache, dass es nur kleinere Stürme mit geringen Schäden gab, trug dazu bei, dass sich die Bäume erholen konnten. Denn der Borkenkäfer vermehrt sich im sogenannten Sturmholz, das im Wald herumliegt und sich nicht gegen den Schädling wehren kann, wie es vom Forstbezirk heißt.
Entwarnung gibt es aber noch nicht. "Nach wie vor ist das Potential an Käfern so hoch, dass bei Trockenheit in Frühjahr und Sommer der Schaden sehr rasch ansteigen kann", heißt es in der Mitteilung. Aber: Seit sieben Jahren sei der Wald nicht mehr mit so guten Ausgangsbedingungen in die warmen Monate gestartet. Langfristig will der Forstbezirk auf stabilere Baumarten wie Eiche, Douglasie und Esskastanie setzen.
Auch der Forstminister bleibt wachsam
Die positive Entwicklung hatte sich schon vergangenes Jahr abgezeichnet. Im November hatte Forstminister Peter Hauk (CDU) den Waldzustandsbericht für Baden-Württemberg vorgestellt und von einer kleinen Verschnaufpause für den Wald gesprochen. Der Anteil deutlich geschädigter Bäume sei seit 2023 um vier Prozent zurückgegangen, hieß es damals. Vor allem weil Niederschlag die Wälder mit ausreichend Wasser versorgt habe.
Hauk warnte im November jedoch vor allzu viel Zuversicht. "Der Anteil bleibt mit 40 Prozent immer noch auf einem besorgniserregend hohen Niveau", sagte er. Das Schadensniveau sei trotz der leichten Entspannung auf einem deutlich höheren Stand als in den 1980er und 1990er Jahren.