In der Terra Australis, der Australien-Welt in der Stuttgarter Wilhelma, gibt es wieder Nachwuchs zu sehen - bei den Quolls. Schon Ende Oktober sind die Tüpfelbeutelmarder, wie sie auch genannt werden, zur Welt gekommen. Seitdem waren sie im Beutel der Mutter. Jetzt erkunden sie auch die Welt außerhalb, teilt der Zoologisch-Botanische Garten mit. Erst im Dezember schauten - ebenfalls in der Australien-Welt - die Jungtiere der Koalas aus den Beuteln ihrer Mütter heraus.

Überlebenskampf direkt nach der Geburt der Quolls
Eines der Quoll-Weibchen hat Ende Oktober nach einer Tragzeit von 23 Tagen möglicherweise bis zu 30 Jungtiere zur Welt gebracht, schreibt die Wilhelma Stuttgart. Bei der Geburt sind sie nackt und blind und gerade einmal so groß wie Reiskörner.
Doch die Natur kann auch grausam sein: Denn direkt nach der Geburt beginne direkt ein erster Überlebenskampf, heißt es. Denn das Weibchen verfügt nur über sechs Zitzen, an denen sich jeweils nur ein Jungtier festsaugen kann. Das heißt, die meisten sterben bereits in den ersten Lebensstunden.
Als die Quoll-Sprösslinge mehrere Wochen alt waren, bot sich den zuständigen Tierpflegerinnen und -pflegern ein skurriler Anblick, wie der Zoo weiter mitteilt. Eigentlich waren die Jungtiere längst viel zu groß für den Beutel der Mutter, sie wurden dennoch weiter umhergetragen. Dafür mussten sie sich mit dem Kopf im Beutel an den Zitzen festsaugen, während der Rest des Körpers unter der Mutter umherbaumelte.

Wilhelma Stuttgart freut sich über Quoll-Nachwuchs
Seit kurzem könne man die Tiere mit "Geduld und guten Augen" im Nachttierbereich in der Australien-Welt beobachten. Volker Grün, Kurator in der Terra Australis, weiß, die Nachzucht von Quolls ist sehr anspruchsvoll. Die Tiere würden von Natur aus nicht sehr alt, Weibchen würden oft später nicht mehr trächtig. "Bei uns hat alles auf Anhieb geklappt", freut er sich.
Nach Angaben der Wilhelma gibt es Quolls ansonsten nur in drei weiteren zoologischen Gärten in Deutschland. Da es im Nachttierbereich nachts hell und tagsüber dunkel ist, sollten Besucherinnen und Besucher sich Zeit nehmen, bis sich ihre Augen an das Dämmerlicht gewöhnt haben.