Auf einem gelben Aufkleber ist der Slogan "Nett hier. Aber waren Sie schon mal in Baden-Württemberg?" zu lesen.

Sorgt nach über 20 Jahren weiter für Gesprächsstoff

Immer wieder Spott wegen "Nett hier"-Stickern aus BW

Stand
Autor/in
Janey Schumacher

Der Kleber mit dem Slogan aus Baden-Württemberg ist mittlerweile weltweit zu sehen. Vermeintliche Antwort-Sticker sorgen für Erheiterung und Hohn - wie kürzlich in Bayern.

Für Freude aber auch Spott sorgen die Sticker der baden-württembergischen Image-Kampagne. Immer wieder tauchen die Aufkleber mit "Nett hier. Aber waren Sie schon mal in Baden-Württemberg?“ auf - und das keineswegs nur in Baden-Württemberg, sondern weltweit. Unter anderem sind sie in Lissabon, Sydney, Mexiko, der Mongolei oder auf Bali zu sehen, gesammelt unter anderem auf dem Instagram-Kanal "nett_hier_". Die neongelben Sticker sind Teil einer Image-Kampagne des Landes Baden-Württemberg und seit vielen Jahren im Umlauf.

"Nett hier"-Sticker weltweit

Als Reaktion darauf folgen immer wieder kommentierende Sticker, wie zuletzt aus Bayern. Ein Kleber mit den Worten "Ja. War scheiße!" pappte kürzlich in der Nähe des Herzogstand-Gipfels direkt unter besagtem Sticker aus Baden-Württemberg, wie etwa "Echo24" oder die "tz" berichteten.

Kleber ist keine Kampagne des Landes Bayern

Bei dem Sticker handelt es sich aber nicht etwa um eine Image-Kampagne des Landes Bayern, wie vom zuständigen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus zu erfahren ist. Verantwortlich dafür ist ein privater Online-Shop, der laut der Allgemeinen Geschäftsbedingungen in Kaufering sitzt.

"Nett hier" aus Bayern

Im Staatsministerium Baden-Württemberg, das für die Image-Kampagne inklusive der Kleber verantwortlich ist, nimmt man es locker: Man freue sich, dass sich die Nett-hier-Sticker auch nach über 20 Jahren noch größter Beliebtheit erfreuen und dies nicht nur in Baden-Württemberg. "Im Falle der Variation aus Bayern hätten wir ein bisschen mehr Einfallsreichtum erwartet", sagt eine Sprecherin.

Image-Sticker für "THE LÄND" neu aufgelegt

Der Slogan "Nett hier. Aber waren Sie schon mal in Baden-Württemberg?" stammt aus der Image-Kampagne "Wir können alles. Außer Hochdeutsch." des Landes Baden-Württemberg von Anfang der 2000er-Jahre. Ursprünglich wurde er auf Lokomotiven der Deutschen Bahn verbreitet, erst später kamen die Sticker dazu - zu erst in dezenten Cremefarben.

: ein "Nett hier"-Aufkleber im Monument Valley zwischen den US-Bundesstaaten Arizona und Utah.
Ebenfalls kürzlich gesichtet: ein "Nett hier"-Aufkleber im Monument Valley zwischen den US-Bundesstaaten Arizona und Utah.

Als im Jahr 2021 die "THE LÄND"-Kampagne ins Leben gerufen wurde, erlebten auch die Sticker eine Neuauflage. Statt in gedeckten Farben sind die nun in leuchtendem Neongelb erhältlich.

"THE LÄND" löste damals die Vorgänger-Kampagne "Wir können alles außer Hochdeutsch ab". Damit will die Landesregierung weltweit Fachkräfte für Baden-Württemberg anwerben. Immer wieder wird seither über Sinn und Unsinn der Kampagne diskutiert - für Aufsehen sorgt sie aber allemal.

Kleiner Aufkleber, weltweite Wirkung | SWR Zur Sache! Baden-Württemberg

Ähnliche Reaktionen aus Schleswig-Holstein

Für Erheiterung sorgte bereits im Sommer vergangenes Jahr ein Foto, auf dem ein vermeintlich offizieller Sticker des Landes Schleswig-Holstein ebenfalls mit der Aufschrift "Ja. War scheiße!" über einen "Nett hier"-Sticker geklebt wurde.

Schnell stellte der offizielle Twitter-Account des Bundeslandes damals klar: Der Sticker ist Fake. Auf dem echten Aufkleber heißt es nämlich: "The Stränd. Richtig nett ist, wenn man zwei Meere und 1.125 km Strand hat."

Staatswappen darf man nicht einfach so verwenden

Das Bayerische Staatsministerium weist im Zusammenhang mit den Stickern auch darauf hin, dass das Bayerische Staatswappen nicht ohne Genehmigung verwendet werden dürfe. Als staatliches Hoheitszeichen sei es dem öffentlichen Bereich vorbehalten, sagt eine Sprecherin des Staatsministeriums. Daneben dürfe es nur zu künstlerischen, kunstgewerblichen oder wissenschaftlichen Zwecken oder zu Zwecken des Unterrichts und der staatsbürgerlichen Bildung verwendet werden.

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